Otto Geil : Gleitbewegungen bei der Wetterlage vom 11. bis 13.Mai 1936 und die Theorie der Zirkulationsleitung 15
73.5.36, 8 Uhr.
yd
(95 p) pp D
Prod.
Konvergenz
f 800
1.2
1.5
0.2
0.2
München-Budapest . . \
700
0.7
2.0
0.2
0.1
\
[600
0.6
4.0
0.3
0.2
Divergenz
[ 800
2.0
2.5
0.3
0.6
Berlin—Breslau . . . \
700
1.6
16
1.5
2.4
(600
1.0
37
3.0
3.0
Die Tabelle zeigt, daß für die Konvergenz die aus dem Transportglied resultierenden Beträge des
Vektorproduktes im Niveau 600 und 700 mbar vom 12. zum 13. Mai abnehmen. Ferner sei darauf hingewiesen,
daß am 13. die Konvergenz im Niveau 800 mbar gut ausgeprägt ist, während dies am 12. noch nicht der Fall
ist. Man kann die letztere Tatsache in Verbindung bringen mit der Beobachtung, daß stabile Gleitvorgänge
sich im allgemeinen von den höheren Schichten her in der Atmosphäre durchsetzen.
Der Schnitt München—Budapest vom 13. Mai ist nicht besonders geeignet, die Konvergenz zu erfassen.
Es ist jedoch nicht möglich, nördlich dieser Linie einen günstigeren Schnitt zu legen. Außer der besser aus
geprägten Konvergenz würden in diesem Gebiet die höheren Werte des Gradienten der potentiellen Tempe
ratur zu größeren Beträgen des Produktes führen.
Die Zeichnung kurzfristiger Änderungskarten für die in Frage kommenden Höhen ist nicht möglich.
Einen Überblick über die lokalen Druckschwankungen in der Höhe kann man sich jedoch verschaffen durch
die Betrachtung der vorhandenen absoluten Topographien. Ebenso besteht die Möglichkeit, den Druckgang
über bestimmten Stationen mit Hilfe der vorhandenen Aufstiege zu interpolieren.
Es zeigt sich, daß die lokalen Druckschwankungen vom 11. zum 12. Mai, jeweils 8 Uhr, in der Höhe
keine nennenswerten Beträge erreichen. Dasselbe gilt mithin auch für die isallobarischen Gradienten.
Für Köln und Berlin seien die Druckschwankungen für den Boden und die Höhen 2000, 3000 und
4000 dyn m in mbar mitgeteilt, soweit sie durch Aufstiege belegt sind.
Tabelle 3.
Berlin
11., 8 h
11.,
19 h
12., 8 h
12.,
l 9 h
13., 8 h
13., 19 h
Boden .
. . +0.3
+2.1
-0.4
+0.7
+ 1.8
2000 dyn
m . .
. . +1
0
0
—1
+ 1
3000 dyn
m . .
. . +1
0
-1
—1
+ 1
4000 dyn
m . .
. . +1
0
-1
—2
+ 1
Köln
11., 8 h
11.,
18 h
12., 8 h
12..
18 h
13., 8 h
13., 18f>
Boden .
. . +0.3
-0.6
-0.2
+ 1.6
+ 1.5
2000 dyn
m . .
. . 0
0
0 -
+ 1
+ 3
3000 dyn
m . .
. . 0
-1
0
+2
+ 2
4000 dyn
m . .
. . 0
—1
0
+ 1
+ 3
Wie man sieht, werden namhafte Beträge erst erreicht, nachdem das Höhentief sich in Bewegung
gesetzt hat. Mit dem Fortschreiten dieses Gebildes ist ein Fallgebiet verbunden, dessen Zentrum mit dem des
Höhentiefs nahezu zusammenfällt.
Für die 24stündige Änderung in der Höhe der 500-mbar-Fläche ist dies aus Karte 9 ersichtlich. Das
selbe gilt jedoch auch für die kürzerfristigen Änderungsgebilde, wenn man die vernünftige Voraussetzung als
erfüllt ansieht, daß im fraglichen Zeitraum die Druckänderungen durch den Durchgang einer einfachen
Druckwelle im wesentlichen bestimmt werden.
Man kann somit aus Karte 9 schließen, daß der dreistündige Isallobarengradient am 13. Mai, 8 Uhr, im
Bereidi der Strömungskonvergenz eine starke Komponente in Richtung des aus dem Transportglied resul
tierenden Vektors gehabt haben muß.
Für das Gebiet der Divergenz ist ein solcher Schluß nicht möglich, doch dürften hier die großen Beträge
des Transportgliedes dieses zu der maßgeblichen Komponente des Vektors ~ V p machen.
Da die Vektoren (93 p) VPd für eine Strömungskonvergenz nach dem hohen, für eine Divergenz nach
dem tiefen Druck gerichtet sind (Abb. 1 u. 2), erhält man im vorliegenden Fall nach der Theorie der Zirku