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Full text: 59, 1939

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 59. Band Nr. 7 
Wie in den Abb. 1 und 2 (S. 8) gezeigt wurde, liefert eine Isobarendivergenz einen Vektor (33F)Fp, 
der normal zur Bewegungsrichtung weist, eine Krümmung einen solchen, der in der Bewegungsrichtung ver 
läuft. Hieraus ergibt sich folgendes. 
Soll aus einer vorhandenen Isobarendivergenz eine gewisse Zirkulationsleistung folgen, so ist dazu 
notwendig, daß der Gradient der potentiellen Temperatur eine Komponente quer zur Bewegungsridatung 
aufweist. Für eine Krümmung gilt, daß derselbe eine solche in Richtung der Isobaren besitzen muß. 
Hieraus geht hervor, daß man bei den vorliegenden Verhältnissen das Krümmungsglied vernachlässigen 
kann. Die nahezu völlige Übereinstimmung der absoluten und relativen Topographien, die ja auch in den 
geringen Werten des Druckgradienten am Boden zum Ausdruck kommt, bringt es nämlich mit sich, daß durch 
weg ein nennenswerter Temperaturgradient in Richtung der Isobaren nicht auftritt. 
Dagegen erreichen die aus dem Divergenzglied folgenden Beträge von (33 V) V p namhafte Beträge. Diese 
wurden in folgender Weise bestimmt. 
Für den 12. und 13. Mai, jeweils 8 Uhr, wurden die absoluten Topographien einiger hauptisobarer 
Flächen gezeichnet. Ebenfalls wurde die Dicke der die jeweilige Fläche umgebenden Schicht vom Abstand 
50 mb errechnet, sowie deren mittlere potentielle Temperatur bestimmt. 
Es ist nun möglich, einige Vertikalschnitte zu untersuchen, die normal zu den Isohypsen liegen und 
jeweils zwei Aufstiegsorte miteinander verbinden (Karte 10). 
Für das Konvergenzgebiet sind dies für den 12. Mai der Schnitt Köln—Berlin, für den 13. Mai München 
—Budapest; im Divergenzgebiet am 12. Mai Norderney—Hamburg, am 13. Mai Berlin—Breslau. 
Dabei ist es notwendig, am 12. Mai den Aufstieg von Norderney, am 13. Mai denjenigen von Breslau 
zu versetzen. Es wurde in der Weise verfahren (Abb. 4), daß entlang den Linien gleicher Schichtdicke soweit 
fortgeschritten wurde, bis die Verbindungslinie der beiden Aufstiege normal zu den Isobaren gerichtet ist. 
Man darf erhoffen, durch diese Interpolation eine genügend genaue Wiedergabe des Gradienten der poten 
tiellen Temperatur und der Anzahl der Solenoide für die betreffenden Schnitte zu erreichen. 
1 
Abbildung 4. 
Ein Aufstieg wird versetzt von B nach B' entlang der Isohypse 
(abs. und rel.) 2. 
Man bestimmt das Transportglied, indem man in Richtung des Windes um einen bestimmten Betrag, 
im vorliegenden Falle um 100 km, fortschreitet und die Änderung des Druckgradienten für eine Breite von 
100 km bei dieser Bewegung feststellt. Die so erhaltenen Beträge wurden auf den Windweg in drei Stunden 
umgerechnet. 
Die folgende Tabelle 2 gibt diese Werte, ebenso den Gradienten der potentiellen Temperatur in Grad 
auf 100 km für verschiedene Höhen und jeweils für die Mitte der genannten Aufstiegsorte. Die individuellen 
dyn m 
Gradientänderungen erhält man nach dem beschriebenen Verfahren in 3Std.xl00km . Sie lassen sich mit 
mbar 
genügender Genauigkeit umrechnen in 3Std.Xl00km nach der Beziehung dp = g ■ dh. Weiterhin genügt 
es, statt des Vektorproduktes [(13 p) ppo x p#] das gewöhnliche Produkt zu bilden, da die beiden Faktoren 
nahezu senkrecht aufeinanderstehen. 
Tabelle 2. 
12.5.36, 8 Uhr. 
Konvergenz i 700 mbar 
Köln—Berlin j 600 
Divergenz 1 700 
Norderney—Hamburg ( 600 
(7# 
(33 F) VPd 
Prod 
1.9 
7 dyn m 
0.6 mbar 
1.1 
1.3 
27 
2.1 
2.7 
3,0 
14 
1.1 
33 
2.1 
38 
3.0 
6.3
	        
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