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Full text: 59, 1939

Karl Wienert: Fehleruntersuchungen an erdmagnetischen Feldwaagen 
11 
4M 1 + 
K 
r 3 (s 2 -s,) 
k = y 2 L*—% 1 
L = Polabstand des Ablenkungsmagneten, 
1 = Polabstand des Waagemagnelen. 
Das Moment des Ablenkungsmagneten wird durch Observatoriumsbeobachtungen bestimmt und durch fortlaufende 
weitere Beobachtungen kontrolliert. Auch während der Geländemessungen gibt es eine Möglichkeit, das Moment 
dieses Magneten unter Kontrolle zu halten. Der Versuch von Siemens (12), das Moment durch Ablenkung des 
Kompasses der Waage zu bestimmen, führte zu keinem befriedigenden Ergebnis. Jedoch ist zu vermuten, daß bei 
Einrichtung einer zuverlässigen Ablenkungsvorrichtung die Momentbestimmung auch im Felde genügend genau 
vorgenommen werden kann. 
Wesentlich günstiger gestaltet sich das Verfahren von Schmidt (3). Er bestimmte mit einem Magneten den 
Ausschlag des Waagemagneten bei den Azimuten ot x = 0° zu n x , (s 2 —s x = n,) und bei a — 180° zu n 2 , wobei die 
Entfernung des Ablenkungsmagneten in erster Gaußscher Hauptlage nur konstant, nicht aber bekannt zu sein 
braucht. Der Skalenwert ist dann 
n x +n 2 
-«2 
H er 
o = Bogenlänge eines Skalenteiles. 
Diese Methode hat den Vorteil, daß man weder durch Entfernungsmessung noch durch Berücksichtigung der Para 
meter der Magnete systematische Fehler machen kann. Schmidt fand, daß die nach dieser Methode bestimmten 
Skalenwerte gut mit denen der üblichen magnetischen Methode übereinstimmen. 
Systematische Untersuchungen der üblichen magnetischen Skalenwertsbestimmung durch Schmidt (3) 
ergaben, daß der mittlere Fehler einer Bestimmung etwa ± 0,15 y/pars betrug. Es zeigte sich keine Abhängigkeit 
des Skalenwertes von der Entfernung des ablenkenden Magneten, so daß anzunehmen ist, daß Fehler in der Ent 
fernungsmessung nicht Vorlagen, und die Parameter der Magneten bei Anwendung der vollständigen Formel hin 
reichend berücksichtigt waren. Baseler (9) fand bei Benutzung der oben angegebenen Gebrauchsformeln und für 
kleine Entfernungen eine starke Abhängigkeit des Skalenwertes von der Entfernung des ablenkenden Magneten. 
Eine Nachmessung an der von ihm benutzten Waage B ergab, daß die Entfernungsangaben an dem Träger des 
Rücklenkungsmagneten um 0,05 mm zu klein waren. Ein so kleiner Fehler in der Entfernungsmessung vermag 
nicht die starke Abhängigkeit des Skalenwertes von der Entfernung des ablenkenden Magneten hervorzurufen. 
Die Gebrauchsformel reicht also nicht für die Berechnung des Skalenwertes bei kleinen Entfernungen aus. Ent 
weder sollte man große Entfernungen verwenden, oder sich der vollständigen Formeln bedienen, wenn man den 
Skalenwert frei von systematischen Fehlern haben will. 
Die galvanische Bestimmung des Skalenwertes mit Helmholtz-Spule und Milliamperemeter läßt sich im 
Gelände sehr leicht vornehmen. Besonders hat man bei längeren Reisen nicht die Schwierigkeiten mit der Kontrolle 
des .magnetischen Momentes. Der Skalenwert ergibt sich zu 
2 f • I 
f = Feld der Helmholtz-Spule in y bei 1 Milliampere, 
1 =s Stromstärke in Milliampere, 
n — StanddifTerenz der Waage zwischen beiden Stromrichtungen (s 2 —s x ). 
Schwierigkeiten bereitet lediglich die Bestimmung der Konstanten f. 
Die Berechnung der Spulenkonstanten läßt sich nach den Tabellen von Fanselau (13) leicht durchführen, 
wenn man die Dimensionen der Spule genügend genau ausmessen kann. Bei einer Spule wurde ein solcher 
Berechnungsversuch unternommen. Der berechnete Wert stimmt mit den auf anderen Wegen gewonnenen Werten 
gut überein (Tabelle 3, Gerät Nr. 2). 
Weiter versuchte ich, f durch Ablenkung einer in der Mitte der Spule horizontal schwingenden Nadel zu 
ermitteln. Die Spule wurde so aufgestellt, daß der Drehpunkt der Nadel genau in der Mitte der Spule, und das
	        
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