G. Schinze und R. Siegel: Die großräumige Höhenströmungskarte
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Zu 1. Ist der Gradient der Summenwerte selbst sehr gering und soll über die An*
gäbe, daß die Höhenwinde in diesem Bereich sehr schwach sind, noch eine weitere Aus«
sage gegeben werden, so empfiehlt es sich, andere Hilfsmittel heranzuziehen.
Zu 2. Große Änderungen der A t«Werte auf kleinem Raum können bedingt sein
1. durch eine rasche Änderung der virtuellen Mitteltemperatur auf kleinem Raum
(Fronten),
2. durch rasche Änderungen der Bodentemperaturen auf kleinem Raum (Boden«
störungsschichten).
A. Scheinfronten verlaufen am häufigsten an den Grenzen Seewindbereich — Land«
windbereich, längs der Gebirgskämme und an der Grenze von überschneitem und
nichtüberschneitem Gebiet.
B. Singuläre Störungen des Bodentemperaturfeldes treten vorzugsweise auf
a) während der Mittagsstunden des Hochsommers im strömungsschwachen Gebiet
(starker Einfluß der Unterlage, örtlich stark verschiedene Bodenüberhitzungs«
Schicht),
b) in den orographisch stark beeinflußten Talstationen von Gebirgen.
Zur Minderung dieser Fehler stehen folgende Mittel zur Verfügung:
Gegen 1. (Fronten): Die Isolinien der Se werden nicht über die Fronten der Luft«
massenanalyse hinweg gezeichnet, sondern enden an dieser.
Gegen 2 A. (Scheinfronten): Das gleiche Verfahren wie bei 1. wird auch hier an«
gewendet. Dabei werden an den echten Fronten Bruchstellen sowohl der Richtung (Kon«
vergenzen) wie der Strömung zu finden sein, bei den Scheinfronten dagegen nur Bruch«
stellen bezüglich des Gradienten (Fig. X).
Gegen 2 Ba): In windschwachen Gebieten kann man den Alittelwert von Druck und
Temperatur aus den nächstgelegenen Stationen an Stelle der einzelnen Stationen verwenden
und bekommt dann ein ausgeglicheneres Feld.
Beispiel:
Erklärung: Stationswerte nicht unterstrichen, Mittelwerte unterstrichen.
1 5 3
5 5
9 4 7
4 3
3 0 2
Gegen 2 Bb): Diese Stationswerte sind unberücksichtigt zu lassen.
Das entsprechende Verfahren empfiehlt sich auch für jene Stationen, die aus irgend«
welchen Gründen schon bei der Luftmassenanalyse als fehlerhaft erkannt worden sind
(Beobachtungsfehler, Übermittlungsfehler). Die gesamte Karte erscheint durch Fronten
und Scheinfronten wie in ein Mosaik eingeteilt. In den einzelnen Teilen dieser Mosaik«
figur werden die A t«Werte nun stetig und im Verhältnis zum Strömungsgradienten ver«