Skip to main content

Full text: 58, 1938

22 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 58. Bd. Nr. 8. 
Taunus um einen Einfluß der Filterkorrektion handelt, die vielleicht zu gering angcsetjt ist 5 6 ), oder ob es sich 
tatsächlich um eine klimatologische Sonderheit von Taunus handelt, mag dahingestellt bleiben. Sehr gering 
ist auch der Rotgehalt für den Feldberg-Schwarzwald, der bei 15° Sonnenhöhe ein unkorrigiertes Jahresmittel 
von 53,6% hat; allerdings ist das benutjte Rotglas 4 mm dick (22, 41). Nach P. Götj (27) hat Arosa bei 17,5° 
Sonnenhöhe im Jahr einen mittleren Rotgehalt von 72,3%, also einen mit dem von Davos gut zusammen 
passenden Wert. (Arosa liegt 200 m höher als Davos.) Es muß aber beachtet werden, daß Götj für ein 2 mm 
dickes Rotglas 20 % zurechnet für den Verlust durch das Glas, für Davos hier aber bei einem 3 mm dicken 
Glas 19 % genommen wurde. Es soll hier noch darauf hingewiesen werden, daß Agra (bei Lugano) nach 
R. Süring (53) und C. Dorno (54) besonders niedrige Rotanteile hat”). 
Obwohl die Höchstwerte der Rotstrahlung durchaus nicht immer auf den gleichen Tag oder die gleiche 
Zeit fallen, wie die Maxima der Gesamtstrahlung, mag es doch vielleicht einmal von Interesse sein, die Rot- 
maxima als Anteile an der Intensität der Weißmaxima darzustellen. 
In der Tabelle 19 befinden sich diese Werte, wobei diese auf mittlere Sonnenentfernung bezogen und 
die Rotwerte mit Filterkorrektion versehen sind. Es wurden die Jahresmittel benutjt. 
Tabelle 19. 
Verhältnis: _ —strahlungs-Maxima im Jahresmittel 
Gesamt- 
Ort 
Gesamt- 
Rotstrahlung Rot/Gesamt % 
Ort 
Gesamt- 
Rotstrahlung Rot/Gesamt % 
Danzig 
1,25 cal 
0,85 cal 
68% 
Taunus 
1,35 cal 
0,88 cal 65 
Breslau 
1,18 
0,80 
68 
Davos 
1,51 
1,00 66 
Dresden 
1,29 
0,84 
65 
Hoch-Serfaus 1,54 
1,03 67 
Schömberg 1,35 
0,90 
67 
Zugspi^e 
1,59 
1,04 65 
Hier zeigen sich wieder ähnliche Verhältnisse wie bei den gewöhnlichen Mittelwerten: der hohe Rot 
gehalt in Schömberg, der geringe in Dresden und Taunus, während Davos und Zugspitje fast gleich sind. 
Immerhin ist die Abnahme mit der Meereshöhe erkenntlich. Die so erhaltenen Werte sind aber mit Vor 
sicht zu betrachten, da sie nicht immer bei gleichen Sonnenhöhen gemessen sind. 
Zur Klärung der Frage nach der Abnahme des Rotgehaltes mit der wachsenden Höhe wären sicher Messun 
gen aus der freien Atmosphäre und gleichzeitig vom Erdboden aus von großem Wert. Solche Untersuchungen 
wurden z. B. von Marten und Brückmann 1921 (55), Büttner (56) u. a. gemacht. 
3. Zusammenfassung. 
Der erste Abschnitt befaßte sich mit dem absoluten Rotgehalt (in cal pro cm 2 und Min.), wobei die 
Transmissionskoeffizienten und die maximalen Intensitäten wie bei der Gesamtstrahlung zur Darstellung des 
Jahresganges der Durchlässigkeit und des atmosphärischen Reinheitsgrades einiger Jahre (1931 bis 1935 bzw. 
1937) benutjt wurden. Zusammenfassend darf gesagt werden, daß eine systematische Verarbeitung der 
Intensitätsmaxima nicht nur statthaft, sondern sogar empfehlenswert ist. Der zweite Teil dieses III. Kapitels 
stellte die Erscheinungen des Verhältnisses: Rotstrahlnng/Gesamtstrahlung dar, sowohl im Tages- als auch 
im Jahresverlauf. 
IV. Intensitäts-Schwankungen der Sonnenstrahlung. 
Jede noch so sorgfältig zusammengestellte und jede noch so umfangreiche Statistik über die Er 
scheinungen der Sonnenstrahlung muß man dann als unvollständig ansehen, wenn darin nur Mittelwerte oder 
Normalwerte der Sonnenstrahlung (57) über kürzere oder längere Zeiträume enthalten sind, ohne daß 
5 ) Da über das vor 1933 gebrauchte Rotglas keine Angaben gemacht wurden, wurde für 1931 und 1932 ebenfalls ein 
Korrektionsbetrag von 19 % angenommen. 
6 ) Nach Tabelle 22 bei Lipp (41) ergibt sich aber für Agra ein besonders hoher Rotgehalt, wenn man die in der Über 
schrift gemachte Bemerkung: „rel. Werte“ auch auf Agra anwendet; denn in diesem Falle müßten sonst Vergrößerungen 
wegen der Filterverluste angebracht werden, die Agra einen überaus großen Rotgehalt geben würden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.