Alfred Lohr: Beiträge zur Flugmeteorologie der Azoren 
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Regenwahrscheinlichkeit in den Wintermonaten Dezember—März, die geringste im Juli, In der zweiten Sommer 
hälfte erfolgt dann wieder eine von Monat zu Monat sich rasch steigernde Wahrscheinlichkeit im Eintreten von 
Regenfällen bis zum genannten Wintermaximum. Die Abnahme der Regen Wahrscheinlichkeit vom Winter zum 
Sommer erfolgt in Ponta Delgada sehr regelmäßig, während bei den westlichen und nördlichen Inseln große Un 
stetigkeiten auftreten. Vom März zum April ist hier eine sprunghafte Abnahme vorhanden, die sich dann umkehrt 
und teilweise ein sekundäres Maximum bildet, wie es beispielsweise in Horta der Fall ist. Der westliche und nörd 
liche Teil der Inselgruppe liegt in der ersten Sommerhälfte vielfach am NW-Rande des atlantischen Hochdruckes, 
wobei es infolge der instabilen Schichtung der Atmosphäre zu erneuter Regenwahrscheinlichkeit kommt. 
f) Die Regendichte. 
t-v- tct f- i- v. t i , . , Niederschlagssumme eines Zeitabschnittes . , ... _ 
Die Werte für die Regendichte, d. 1. der Quotient — — ■ -■ -sind für Ponta 
Zahl der JNiederschlagstage dieser Zeit 
1932 gebildet und in Zahlentafel 34 wiedergegeben. Um einen 
zu bekommen, sind die Werte für 
Delgada, Angra und Horta für den Zeitraum 1907- 
Überblick über die Größenverhältnisse der Werte für die westlichen Inseln 
Flores mit in die Zahlentafel aufgenommen, obwohl dieselben nur für den Zeitraum 1916—1932 vorliegen. 
Zahlentafel 34. 
Regendichte, berechnet für den Zeitraum 1907—1932. 
Monat 
Ort 
I 
II 
III 
IY 
V 
VI 
VII 
Vili 
IX 
X 
XI 
XII 
Ponta Delgada 
46.5 
46.0 
46.7 
49.3 
45.4 
34.5 
27.2 
46.9 
51.0 
50.4 
54.2 
51.0 
Angra 
65.3 
76.1 
66.0 
65.0 
56.6 
54.1 
56.1 
58.3 
77.1 
72.0 
75.9 
66.6 
Horta 
56.0 
58.2 
53.8 
58.4 
56.7 
51.0 
49.2 
58.0 
63.2 
67.6 
63.5 
58.1 
Flores (1916—1932). . . 
85.0 
85.0 
75.4 
60.8 
64.3 
58.2 
39.5 
55.6 
59.4 
74.2 
70.4 
69.1 
Das Minimum der Regendichte liegt jeweils im Juli, nur in Angra im Juni, die Maximalwerte fallen auf 
die Wintermonate. In Flores ist es vor allem der Februar, sonst sind es meistens die Monate September bis Novem 
ber. Die größten Werte zeigt in allen Monaten die Station Angra. Das Minimum dortselbst im Juni ist noch höher 
als das Maximum im Winter in Ponta Delgada. Die Werte für Angra unterschreiten auch in keinem Monat die 
jenigen für Horta, trotzdem diese Station bei ihrer Lage weit im Westen neben Flores am meisten dem ersten 
Ansturm der Tiefdruckwirbel ausgesetzt ist. 
Diese Sonderstellung von Angra ist durch die orographischen Verhältnisse dieser Station bedingt. Bei Be 
sprechung der Windverhältnisse wurde einerseits schon auf die Wirkung der Lage von Angra im Bergkessel hin 
gewiesen und andererseits auch erwähnt, daß der Ort Winden aus westlichen Richtungen frei ausgesetzt ist. Die 
Auswirkung dieser beiden Faktoren macht sich auch in dem häufigen Auftreten der Stauwolken in der Schicht 200 
bis 300 m über Grund zu jeder Tages- und Jahreszeit bemerkbar. (Vgl. Seite 24 und 26.) 
g) Starkregen. 
Die größte Niederschlagsmenge im Zeitraum 1907—1932 fiel in Ponta Delgada am 9. August 1919. Ein 
Wolkenbrueh ergab an diesem Tage innerhalb von zweieinhalb Stunden 226,8 mm, das sind 31%% der Jahres 
summe nach dem fünfzigjährigen Mittel für Ponta Delgada. Die Schüttung betrug 1,08 mm je Minute. Von den 
benachbarten Regenstationen Faja de Cima und Pico de Vigario sind die Werte von diesem Wolkenbruch nicht 
veröffentlicht. Sie treten aber deutlich in der hohen Monatssumme in Erscheinung (Ponta Delgada 241,9 mm, Faja 
de Cima 224,7 mm und Pico de Vigario 190,7 mm Monatssumme für August 1919). Der Wolkenbruch hat nur den 
zwischen den beiden Hauptbergmassiven befindlichen mittleren Teil der Insel in Mitleidenschaft gezogen, denn die 
Regenstationen sowohl auf der West- als auch Osthuk der Insel zeigen die normalen Niederschlagswerte für August. 
(Westhuk: Ponta Ferraria 70,8 mm, Osthuk: Ponta Arnel 65,4mm.) 
Da starke Regengüsse infolge der damit verbundenen Sichtverschlechterung ilugmeteorologisch von Bedeu 
tung sind, sollen nachfolgend einige Daten solcher Regengüsse wiedergegeben werden, soweit Angaben darüber in 
den jährlichen Veröffentlichungen von den Azoren (8) vorhanden sind.