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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte usw. — 58. Band, Nr. 5
b) Sommer
i 8 h
G. M. T.
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Delgada
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Der Unterschied zwischen den Früh- und den Nachmittagsstunden tritt besonders für Ponta Delgada scharf
hervor und zwar sowohl im Sommer wie im Winter. Vor allem gilt dies nach den Fig. 23 und 24 für die Wolken
höhen zwischen 600 und 1500 m. Mit Ausnahme der Sommermonate in Angra, wo bei der schon erwähnten Kessel
lage der Station thermodynamische Vorgänge eine besondere Rolle spielen, tritt der Unterschied im Tagesgang der
Wolkenhöhe nirgends so scharf hervor wie in Ponta Delgada. Die Ostgruppe der Azoren, zu der San Miguel (Ponta
Delgada) gehört, ist am weitesten nach Süden vorgeschoben und zeigt mehr den Anklang an kontinentale Verhält
nisse als die beiden anderen Inseln. Die erhöhte Konvektion am Nachmittag in beiden Jahreshälften tritt natur
gemäß bei den niederen Stauwolken in der Schicht 200—600 m, soweit diese orographisch bedingt auftreten (Ponta
Delgada und Angra), in erster Linie in Erscheinung. In Horta fehlen die niederen Stauwolken. Diese treten ent
sprechend der Höhe der umgebenden Berge in der Hauptsache erst im Niveau zwischen 600 und 1000 m auf. Für
diese Höhenlage kommt der tägliche Gang der Konvektion besonders in den Wintermonaten nicht mehr in Frage,
da die Insel einen zu geringen Flächeninhalt aufweist, um thermisch wirksam in Erscheinung zu treten. Infolge
dessen zeigt der Gang der Wolkenhöhe in Horta im Winter in den Nachmittagsstunden keine wesentliche Abweichung
von dem der Morgenstunden (vgl. Fig. 27).
5. Xiedersclilagsverhältnisse.
Eine thermische Niederschlagsbildung kommt bei der geringen Flächenausdehnung der einzelnen Inseln (die
größte davon, San Miguel, ist nur 35 sm lang und etwa 8 sm breit) nur örtlich begrenzt vor, und der hohe Be
wölkungsgrad verhindert außerdem auch eine hinreichend kräftige Einstrahlung. Die Hauptquelle des Nieder
schlages sind die vorwiegend in den Wintermonaten vorüberziehenden Tiefdruckwirbel und Frontalzonen. Zu
diesem zyklonalen Regen gesellt sich der orographisch bedingte Niederschlag. Infolge der Reibungswirkung beim
Übertritt der Luftströmung von Wasser auf Land und infolge der Hinderniswirkung, welche die Felsmassive und
hohen Berge der Azoren hervorrufen, werden die von See kommenden Luftmassen in starkem Maße gestaut. Sie
rufen deshalb Kondensation hervor.
Andererseits wird bei denjenigen Inseln, die im Lee der anderen liegen, eine Regenabnahme sich einstellen.
(Kulissenwirkung.) Überall dort, wo eine Luftströmung gezwungen wird, von größerer zu kleinerer Geschwindig
keit überzugehen, wird ein Mehr an Niederschlag zu verzeichnen sein, dagegen wird dort weniger Niederschlag
angetroffen w'erden, wo eine Luftströmung eine Beschleunigung erfährt.
SW-Winde bringen den meisten Regen. An den besonders im Herbst und Winter weit nach Westen hin nach
schleifenden Fronten nordatlantischer Tiefdruckwirbel bilden sich häufig Teilwirbel über den Azoren oder südlich
von ihnen aus. Nördlich der Inselgruppe hat sich dann auf der Rückseite der durchziehenden Zyklone häufig ein
Hochdruckrücken oder ein Teilhoch aufgebaut. Über dem N- oder NE-Wind der unteren Schichten ist in der Höhe
noch eine südwestliche Strömung vorhanden und es fällt dann über den Azoren ein anhaltender, starker Regen
bei nördlichen bis nordöstlichen Bodenwinden.
a) Die Niederschlagsform.
Schneefall in Meereshöhe kommt auf den Azoren nicht vor. Nach langjährigen Beobachtungen setzt die
Schneegrenze auf dem Pico in den Monaten Januar bis Mai bei 1300 m ein. Bei starken Kaltlufteinbrüchen kann es
aber bis auf 800 m ü. M. herab schneien. Eine derartig niedere Schneegrenze stellt aber eine Seltenheit dar. Sie