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Full text: 58, 1938

Alfred Lohr: Beiträge zur Flugmeteorologie der Azoren 
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II. Gang' der meteorologischen Elemente. 
1. Luftdruck. 
a) Der jährliche Gang des Luftdruckes. 
Der Gang des Luftdruckes auf den Azoren zeigt den ausgesprochen ozeanischen Typus mittlerer Breiten 
mit dem Maximum im Sommer und dem Minimum im Spätherbst. Letzterem folgt ein Wiederanstieg des Druckes 
zu einem schwach ausgebildeten sekundären Maximum im Januar. 
In nachfolgender Zahlenreihe 4 ist der Jahresgang des Luftdruckes von Ponta Delgada aus dem 50jährigen 
Zeitraum 1874-—1923 zusammengestellt. 
Zahlenreihe 4. 
jährlicher Gang des Luftdruckes in Ponta Delgada. 50jähriges Mittel. 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
Vili 
IX 
X 
XI 
XU 
mm 700 + 
66.0 
65.0 
65.2 
65.4 
65.7 
67.5 
68.3 
66.7 
65.8 
64.0 
64.6 
65.7 
mb 1000 + 
21.2 
19.9 
20.2 
20.5 
20.9 
23.3 
24.3 
22.2 
21.0 
¡8.6 
19.4 
20.9 
Die Zahlenreihe ist einer statistischen Untersuchung von F. Baur (5) entnommen. Bei der Lage der Azoren 
am Rande des subtropischen Hochdruckrückens kann Luftdruckanstieg auf den Inseln sowohl durch eine Ver 
stärkung der Intensität des Hochdruckes als auch durch die jahreszeitliche Verschiebung desselben bedingt sein. 
Im Hochsommer wirken beide Umstände zusammen und führen zum Juli-Maximum des Druckes. Der Jahresgang 
des Luftdruckes auf dem Atlantischen Ozean spiegelt das wechselvolle Spiel zwischen den beiden Aktionszentren, 
der isländischen Depression und dem subtropischen Hochdruckrücken, wider, das in übersichtlicher Weise von 
Defant (2) dargestellt ist. Seine Untersuchungen über die Luftdruckverteilung auf dem Nordatlantischen Ozean 
sind der nachfolgenden Erläuterung des Luftdruckganges von Ponta Delgada zugrundegelegt. 
Vom Januar zum Februar ist Druckabnahme im Bereiche des subtropischen Hochdruckgürtels vorhanden. 
Die Änderung des Druckes längs des Atlantischen Ozeans (10°—65° w. L.) beträgt nach Defant (a. a. 0., S. 461) 
vom Januar zum Februar: 
Breite 
20« 
25« 
30« 
35» 
40« 
45» 
50» 
55» 
60» 
mm 
00 
— 0.1 
— 0.5 
— 1.2 
- 1.8 
— 1.7 
- 0.7 
+ 0.5 
+ 1.9 
mb 
00 
— 0.1 
— 0.7 
— 1.6 
-2.4 
-2.3 
— 0.9 
+ 0.7 
+ 2.5 
Die Abschwächung des Druckgradienten in Nord—Süd-Richtung ist wohl in erster Linie durch die Abnahme 
des Temperaturunterschiedes zwischen niederen und höheren Breiten bedingt, da im Februar in den niederen Breiten 
das Minimum der Temperatur eintritt. Im März setzt die Erwärmung der unteren Schichten ein. Die niederen 
Breiten erwärmen sich dabei mehr als die höheren, ebenso die unteren Schichten über dem Festlande mehr als die 
über den Ozeanen. Dem nördlichen Teil des Ozeans wird dadurch in der Höhe Luft von zwei Seiten zugeführt und 
damit Druckzunahme hervorgerufen. Diese mit der Jahreszeit fortschreitende gleichmäßige Druckzunahme auf 
thermodynamischer Grundlage setzt sich im Bereich des Azorenmaximums bis Mai fort, sie zeigt sich im Luft 
druckgang von Ponta Delgada und auch in der folgenden Übersicht der mittleren Druckänderung im Gebiete des 
Atlantischen Ozeans (10°—65° w. L.) vom Februar zum Mai nach Defant (a. a. 0.), S. 464). 
Breite 
20» 
25» 
30» 
35» 
40» 
45» 
50» 
55» 
60» 
mm 
-0.5 
— 0.3 
+ 0.2 
+ 1.0 
+ 1.8 
+ 2.8 
+ 3.8 
+ 4.8 
+ 6.7 
mb 
-0.7 
— 0.4 
+ 0.3 
+ 1.3 
+ 2.4 
+ 3.7 
+ 5.1 
+ 6.4 
+ 8.9 
Vom Mai ab nimmt der Luftdruckgang auf den Azoren sprunghaft zum Juli-Maximum zu infolge weiterer 
Verstärkung des subtropischen Hochdruckes (vgl. Zahlenreihe 1), der sich gleichzeitig nach Osten hin ausdehnt. 
Mit Juli beginnt dann der Abfall des Druckes, da das Islandtief sich weiter ausbildet und das subtropische Hoch 
nach Norden hin an Ausdehnung einbüßt. Vom August zum September ist das gleiche zu beobachten. Dazu kommt,
	        
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