Gert Hendrik Scheepers: Meisanbau und Klima im sogenannten Maisdreieck der Südafrikanischen Union 15
Weiterhin ist ersichtlich, daß der Maisanbau nicht durch das ganze Maisdreieck hindurch mit derselben
Intensität betrieben wird. Es sind drei Gegenden mit einer höheren Produktivität vorhanden:
1. das nordöstliche Gebiet mit Bethal als Mitteldistrikt,
2. das zentrale Gebiet mit Lindley und Reitz als Mitteldistrikten (dieses Gebiet erstreckt sich in die um
liegenden Distrikte hinein) und
3. das nordwestliche Gebiet, das sich besonders über Lichtenburg und Ventersdorp erstreckt. Trockenheit
beeinträchtigt dieses Gebiet sehr und vermindert seine Ernte.
Im Nordwesten wird das Maisdreieck durch eine magere Strecke unterbrochen, welche vom Witwatersrand-
gebiet in südwestlicher Richtung über die Distrikte Krügersdorp, Potchefstroom, Klerksdorp, Wolmaransstad und
Bioemhof verläuft (Namen auf Fig. 14).
bb) Umgrenzung nach dem durchschnittlichen Ertrag per Maishektar in den
einzelnen Distrikten.
Manchmal wird der durchschnittliche Ertrag der mit Mais bebauten Fläche als Produktivität oder als In
tensität des Anbaues angesehen. Diese durchschnittlichen Erträge per Maishektar geben aber in vielen Fällen
falsche Vorstellungen, weil kärgliche, trockene oder auch große Distrikte möglicherweise nur kleine Bodenflächen
mit Mais bebaut haben, diese aber vielleicht durch gute Düngung oder künstliche Bewässerung verhältnismäßig
hohe Durchschnittserträge per Maishektar ergeben. Ein solcher Distrikt hat also einen hohen Ertrag zu verzeich
nen, obgleich in Wirklichkeit der weitaus größte Teil seiner Fläche wegen ungünstiger Bedingungen unbebaut da
liegt, und er also tatsächlich ein sehr schwacher Maisdistrikt ist. So findet man z. B., daß der Durchschnittsertrag
für die zwei Distrikte Jacobsdal und Edenburg, die jenseits der südwestlichen Grenze des Maisdreiecks liegen,
viel höher erscheint, als derjenige der guten Maisdistrikte des Oranje-Freistaates. Dabei gehören diese genannten
Distrikte mit einer jährlichen Produktion von nur hundert Säcken (1 Sack = 91 kg) zu den schwächsten, wäh
rend die guten Distrikte, obwohl sie viel kleiner sind, je Hunderttausende von Säcken hervorbringen.
Da die Durchschnittserträge per Maishektar also gar nicht die Intensität des Maisanbaues in den einzelnen
Distrikten angeben, können die Grenzen des Maisgebietes auch nicht mit Hilfe dieser festgelegt werden.
cc) Umgrenzung nach dem Durchschnittsertrag per Hektar der Distriktsfläche.
Eine wirklich genaue zweckmäßige Umgrenzung des Maisdreiecks findet man dadurch, daß der Durch
schnittsertrag per Hektar der Gesamtfläche des Distriktes in Betracht gezogen wird. Eine solche Aufstellung zeigt
deutlich, welche Distrikte sich stark mit Maiswirtschaft befassen. Tabelle VII gibt diese Durchschnittserträge an
für jeden Distrikt Transvaals und des Oranje-Freistaates im Erntejahr 1929/30, dem letzten, für das Angaben zur
Verfügung stehen.
Tabelle VII.
Durchschnittliche Maiserträge per Hektar der Distrikts flächen. Erntejahr 1929]30 7 .
Distrikte
Tvl.
Erträge in
kg/ha
Distrikte
O. F. S.
Erträge in
kg/ha
Bethal
.. .. 305
Ventersdorp
201
Brakpan .. ..
.. .. 269
Senekal
190
Springs
.. .. 208
Bothaville
173
Boksburg .. ..
.. .. 151
Kroonstad
169
Witbank
.. .. 136
Ficksburg
139
Ventersdorp
.. .. 131
Vredefort
111
Standerton .. ..
.. .. 127
Lindley
110
Heidelberg
.. .. 110
Frankfort
88
Benoni
.. .. 104
Winburg
82
Klerksdorp
.. .. 104
Reitz .. ..
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7 Verslag van die Unie-Landbou- en -Veeteeltproduksie, 1929/30, Landbou-Sensus, Nr. 13. Distriktsflächen, S. 18—19; Pro
duktion, S. 25—26.