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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte usw. — 58. Band, Nr. 1
2. Lage und Umgrenzung des Maisdreiecks.
i, .. a) Die Lage des Maisdreiecks in der Südafrikanischen Union.
Die Fig. 5a, b, c und d und auch Fig. 6 zeigen, daß der Maisanbau in der Südafrikanischen Union auf
das Gebiet östlich von 26° ö. L., das heißt auf die östliche Hälfte der Union beschränkt ist. Burtt-Davy hat bereits
1914 diese Ausdehnung festgestellt und darauf hingewiesen, daß die Südafrikanische Union einen „Maisgürtel“
hat wie die Vereinigten Staaten von Amerika 6 . Er hat seinerzeit als Maiszone das Gebiet bezeichnet, welches öst
lich vom 26° ö. L. liegt, das heißt östlich einer Linie, welche von Algoabucht über Bedford, Cathcart, Queens
town, Aliwal-Nord, Wepener, Bloemfontein und dann weiter nordwärts nach Lichtenburg und Zeerust verläuft.
Von diesem Gebiet muß man den Küstenstrich, der unter 300 m Meereshöhe liegt, und die Bergstrecke, welche
sich über 1800 m über den Meeresspiegel erhebt, abrechnen. In das obengenannte Gebiet werden also ohne Be
rücksichtigung der Produktionsintensität alle Gebiete ein bezogen, in denen Mais angebaut wird, unter anderem
das Maisdreieck sowie auch die viel weniger wichtigen Gebiete der Mittelländer von Natal und die Eingebore
nenschutzgebiete von Transkei, Griqualandost, Tembuland und Pondoland in der östlichen Kapp-Provinz.
Wie aus den Fig. 5b und d ersichtlich, ist der Maisanbau aber hauptsächlich auf die beiden Provinzen
Transvaal und Oranje-Freistaat beschränkt; die beiden anderen Provinzen Natal und Kap-Provinz spielen nur
eine untergeordnete Rolle.
Den wichtigen Anteil Transvaals und des Oranje-Freistaates an der Maisproduktion erkennt man aus den
Erntezahlen jeder einzelnen Provinz, für die Angaben aus verschiedenen Erntejahren zur Verfügung stehen. Die
prozentuale Produktion der vier Provinzen wird in Fig. 3 veranschaulicht. Transvaal und der Oranje-Freistaat
haben zusammen im Durchschnitt mehr als 83% der Gesamtproduktion geliefert mit einem Maximumprozent
satz von 88,8 im Erntejahr 1924/25. Die zwei Provinzen haben ungefähr gleichviel zur Maisernte beige
tragen, und zwar Transvaal durchschnittlich 41,98% und der Oranje-Freistaat 41,20%.
Fig. 3. Prozentuale Maisproduktion der vier Provinzen der Union für die Erntejahre 1918/19 bis 1929/30.
Fig. 4. Prozentuale Maiserntefläche der vier Provinzen der Union für die Erntejahre 1920/21 bis 1929/30.
8 Burtt-Davy, Joseph: “Maize: Its History, Cultivation, Handling and Uses”. 'Geographical Distribution’, Seite 58.