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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutdhen Seewarte 
— 57. Band, Nr. 1 
3. Die D ichteverteilung im Oberflächenwasser. 
In der Figur 8 ist eine allgemeine Darstellung der Dichteverhältnisse im Oberflächenwasser wieder 
gegeben. Das Bemerkenswerte in dieser Verteilung ist, daß eine einheitliche Wassermasse mit einem <j t von 
27,00 bis 27,25 fast das gesamte Untersuchungsgebiet einnimmt. Nur im Norden und in dem Gebiet des Sunk- 
F.-Sch. ist Wasser mit einer höheren Dichte angetroffen worden (<r t größer als 27,25). Starke Dichtegradienten 
treten nur da auf, wo sich das schwerere Kanal- und Hoofdenwasser mit dem leichteren, englischen und vor 
allem mit dem leichteren, französisch-holländischen Küstenwasser mischt. An der englischen Seite sind nur 
die Zunge vor der Themse und die auf der Breite von Yarmouth-Lowestoft erwähnenswert. Die stark aus 
geprägten Dichtegradienten befinden sich in dem Mischgebiet des Kanal- und Seinewassers, in demjenigen des 
Hoofden- und Schelde-Maaswassers und in dem Mischwassergebiet vor Helder. 
III. Die Temperatur- und Salzgehaltsverliältiiisse im Tiefenwasser. 
1. Horizontale Verteilung des Salzgehaltes im Bodenwasser. 
Die regionale Verteilung des Salzgehaltes im Bodenwasser ist in Figur 9 dargestellt. Wie im Ober 
flächenwasser zieht sich stark salzhaltiges Wasser mit über 35,0%o durch das ganze Untersuchungsgebiet hin 
durch. Das noch salzreichere Wasser mit über 35,l%o ist zwischen 52°- und 53°-Nordbreite zweimal unter 
brochen. An der englischen Küste macht sich auch hier die Themsezunge Bemerkbar und ferner das Gebiet 
weniger salzhaltigen Wassers vor Greath Yarmouth und Lowestoft. Im Nordwesten wird eine Region mit sich 
wenig änderndem Salzgehalt von 34,7%« angetroffen. An der französischen und holländischen Küste bildet das 
stark salzhaltige Kanal- und Hoofdenwasser mit dem Küstenwasser bemerkenswerte Salzgehaltsgradienten her 
aus. Die Mischwassergebiete im Süden zwischen der Somme- und Seinemündung, vor der Schelde- und Maas 
mündung und vor Helder sind hier wieder zu nennen. Ebenfalls kurz hingewiesen sei auf das Eindringen von 
Wasser mit über 34,5%o in der Tiefe in die innere Deutsche Bucht. Zum Schluß ist noch zu erwähnen, daß die 
Achse des stark salzhaltigen Wasserkörpers sowohl im Oberflächenwasser wie auch im Bodenwasser mehr nach 
der englischen Küste zu liegt. 
2. Der thermische und haline Vertikalaufbau des Tiefenwassers. 
Vor der Besprechung der hydrographischen Verhältnisse in den Salzgehaltsprofilen soll hier kurz an 
einigen typischen Stationen der Vertikalaufbau im allgemeinen erläutert werden. Bemerkenswert ist, daß zu 
dieser Jahreszeit der hydrographische Aufbau bei fast allen Stationen einheitlich ist. Die Temperatur und der 
Salzgehalt ändern sich von der Oberfläche bis zum Boden fast gar nicht (siehe die Figuren 11—33). Ferner 
ist charakteristisch, daß die verschiedenen Wassermassen gut durchlüftet waren; der relative Sauerstoffgehalt 
im gesamten Untersuchungsgebiet (6) betrug im Mittel rund 98%. 
Abweichungen von diesem einheitlichen Vertikalaufbau sind nur bei den vor den Küsten durchgeführten 
Beobachtungen festzustellen. Hier kommt weniger das englische Küstengebiet, als vielmehr das französisch-belgische 
und besonders das holländische in Frage. Die in Figur 10 zusammengestellten Küstenstationen zeigen hinsicht 
lich ihres hydrographischen Aufbaues, daß die mehr oder weniger starke Schichtung durch mindestens zwei 
Wasserarten verschiedener Temperatur und verschiedenen Salzgehaltes hervorgerufen wird. Z. B. zeigen die 
Stationen 45 und 49 an der französisch-belgischen Küste auch schon fast vollständige Homothermie und Homo- 
halinität. Das Küstenw T asser hat sich mit dem Kanal- und Hoofdenwasser schon derartig vermischt, daß nur 
noch aus der geringen Salzgehaltsänderung mit der Tiefe auf die beiden ursprünglichen Wasserarten ver 
schiedener Dichte zu schließen ist. Ganz im Gegensatz zum hydrographischen Aufbau dieser Stationen steht 
derjenige der Stationen im holländischen Küstengebiet, vor allem vor den Maas- und Scheldemündungen. Die 
Station 60 2 (siehe Figur 10) ist charakteristisch dadurch, daß eine dünne, relativ sehr salzarme Oberflächen 
schicht das salzhaltigere Hoofdenwasser überlagert. Die starke Schichtung in dieser Station ist auf den großen 
Unterschied im Salzgehalt zurückzuführen. Der Salzgehaltsgradient in der Grenzschicht zwischen 0 und 5 m 
Tiefe beträgt rund 7 bis 9%o. Weiter nach Norden nimmt die Vermischung des leichteren Oberflächenwassers 
mit dem schwereren Tiefenwasser immer mehr zu. Die Station 72 vor dem Ausgang des Texeier Seegats von 
Helder in der Nähe des Haaks-F.-Sch. zeigt, daß die Deckschicht hier nicht mehr so stark ausgeprägt ist
	        
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