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Full text: 57, 1937

Ludwig Döll: Klima und Wetter an der Küste von Labrador 
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Übersicht 10. 
Jan. 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Aug. 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Hoffenthal (1883—1898) . 
. 3,5 
3,6 
3,7 
3,5 
3,1 
3.1 
3,1 
3,3 
3,7 
3,9 
4,1 
Zoar (1883—1894) . . . 
• 2,9 
3,1 
2,6 
2,7 
2,2 
2,7 
2,2 
2,3 
2,8 
2,8 
2.9 
Nain (1883—1902) . . . 
. 2,7 
2,7 
2,5 
2,3 
2,0 
2,0 
1,9 
1,9 
2,6 
2,7 
2,9 
Hebron (1883—1902) . . . 
• 2,7 
2,4 
2,3 
2,3 
1,9 
1,9 
1,7 
1,8 
2,6 
2,7 
3,1 
Die kleinsten Windstärken besitzen die Monate Mai, Juni, Juli und August, das Maximum fällt an den 
Stationen Hoffenthal, Nain und Hebron in den November, in Zoar aber in den Februar. Im Allgemeinen be 
sitzen die Herbst- und Wintermonate recht große Windstärken. 
Im Vergleich mit den Monatsmitteln der einzelnen Jahre der Stationen besteht hinsichtlich des Verlaufes 
eine ziemliche Übereinstimmung (Tabellen 183 186), jedoch ist dies für manche Jahre nicht so ausgeprägt, und 
es kommen auch Abweichungen vor, auf deren Ursachen bei der Allgemeinbetrachtung näher eingegangen 
werden soll. 
6. Der Niederschlag. 
Da für die Beobachtungen des Niederschlages eine Reduktion nicht in Frage kommen konnte, und nur 
die Station Hebron für die Jahre 1883—1891 die vollständigsten Beobachtungen aufwies, konnten nur diese für 
die Arbeit benutzt werden (Tabelle 187). 
Die Jahressummen des Niederschlages schwanken in diesem Zeitraum zwischen 261,0 mm und 777,0 mm; 
erstere findet man im Jahre 1884, letztere im Jahre 1887. 
Die mehrjährigen Monatsmittel zeigen in ihrem jährlichen Verlauf ein Minimum der Niederschlags 
mengen in den Wintermonaten, eine Zunahme nach den Sommermonaten und das Maximum im September mit 
84,0 mm und fallen dann wieder zum Dezember (Tabelle 187). Ebenso läßt sich für den Verlauf der Monats 
summen der einzelnen Jahre im Vergleich hierzu im allgemeinen dasselbe sagen. Jedoch soll bemerkt werden, 
daß für jedes Jahr die größte Niederschlagsmenge nicht immer in den September fällt. So findet man im Jahre 
1885 die größte Niederschlagsmenge im August mit 86,6 mm, im Jahre 1886 im Juni mit 112,6 mm, ferner im 
Jahre 1888 im Juli mit 95,1 mm und 1890 im August mit 99,3 mm. Die größte Niederschlagsmenge aller 
Januare hat der des Jahres 1888 mit 71,8 mm, die kleinste der Januar des Jahres 1891 mit 3,3 mm, wie auch 
aus der Tabelle 187, in der die feuchtesten und trockensten aller Monate zusammengestellt sind, hervorgeht. 
Auch hieraus kann man eine Zunahme der Niederschlagsmenge vom Januar zum September mit dem Maximum 
erkennen. So ist der feuchteste aller Monate der September des Jahres 1891 mit 167,3 mm oder 199,2% des 
mehrjährigen Monatsmittels. Der trockenste aller Monate ist der November des Jahres 1888 mit 1,4 mm oder 
5,0% des mehrjährigen Monatsmittels. Es folgt dann der Februar 1887 mit 1,8 mm bzw. 14,2% des mehrjährigen 
Monatsmittels. In der Tabelle für Niederschlag sind außerdem noch die Tagesmaxima der einzelnen Monate 
sämtlicher Jahre angegeben. 
III. Ursächliche Betrachtung von Klima und Wetter 
an der Küste von Labrador. 
Da im Ostteil Kanadas Beobachtungsstationen, die tägliche meteorologische Beobachtungen anstellen, 
selten sind, ist man in Bezug auf den Luftdruck nur auf die großen Züge angewiesen. Um über die ganze 
Wetterlage zu einem Urteil zu kommen, ist es daher notwendig, die einzelnen meteorologischen Elemente zu 
kombinieren. Dies ist nur möglich, wenn die einzelnen Jahreszeiten betrachtet werden. Im Januar herrscht im 
Innern Kanadas hoher Luftdruck 7 . Die Zugstraße der Minima hat dann etwa nordöstliche Richtung, geht in 
der Hauptsache von der St.-Lorenzströmung gegen Island, und einzelne Ausläufer werden auch versuchen, in 
die Davisstraße einzudringen. Die Winde, die den südlichen Minimen bei ihrem Weg von Westen nach Osten aus 
Labrador Zuströmen, kommen von dem kanadischen Maximum. Es herrschen in den Wintermonaten Winde von 
SW- bis NW-Richtung absolut vor, die durch die Lage des jeweiligen Minimums bedingt sind. Ist das Minimum 
7 J. Hann, Klimatologie, III, 3. Aufl., S. 399.
	        
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