Ludwig Döll: Klima und Wetter an der Küste von Labrador
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Übersicht 10.
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Hoffenthal (1883—1898) .
. 3,5
3,6
3,7
3,5
3,1
3.1
3,1
3,3
3,7
3,9
4,1
Zoar (1883—1894) . . .
• 2,9
3,1
2,6
2,7
2,2
2,7
2,2
2,3
2,8
2,8
2.9
Nain (1883—1902) . . .
. 2,7
2,7
2,5
2,3
2,0
2,0
1,9
1,9
2,6
2,7
2,9
Hebron (1883—1902) . . .
• 2,7
2,4
2,3
2,3
1,9
1,9
1,7
1,8
2,6
2,7
3,1
Die kleinsten Windstärken besitzen die Monate Mai, Juni, Juli und August, das Maximum fällt an den
Stationen Hoffenthal, Nain und Hebron in den November, in Zoar aber in den Februar. Im Allgemeinen be
sitzen die Herbst- und Wintermonate recht große Windstärken.
Im Vergleich mit den Monatsmitteln der einzelnen Jahre der Stationen besteht hinsichtlich des Verlaufes
eine ziemliche Übereinstimmung (Tabellen 183 186), jedoch ist dies für manche Jahre nicht so ausgeprägt, und
es kommen auch Abweichungen vor, auf deren Ursachen bei der Allgemeinbetrachtung näher eingegangen
werden soll.
6. Der Niederschlag.
Da für die Beobachtungen des Niederschlages eine Reduktion nicht in Frage kommen konnte, und nur
die Station Hebron für die Jahre 1883—1891 die vollständigsten Beobachtungen aufwies, konnten nur diese für
die Arbeit benutzt werden (Tabelle 187).
Die Jahressummen des Niederschlages schwanken in diesem Zeitraum zwischen 261,0 mm und 777,0 mm;
erstere findet man im Jahre 1884, letztere im Jahre 1887.
Die mehrjährigen Monatsmittel zeigen in ihrem jährlichen Verlauf ein Minimum der Niederschlags
mengen in den Wintermonaten, eine Zunahme nach den Sommermonaten und das Maximum im September mit
84,0 mm und fallen dann wieder zum Dezember (Tabelle 187). Ebenso läßt sich für den Verlauf der Monats
summen der einzelnen Jahre im Vergleich hierzu im allgemeinen dasselbe sagen. Jedoch soll bemerkt werden,
daß für jedes Jahr die größte Niederschlagsmenge nicht immer in den September fällt. So findet man im Jahre
1885 die größte Niederschlagsmenge im August mit 86,6 mm, im Jahre 1886 im Juni mit 112,6 mm, ferner im
Jahre 1888 im Juli mit 95,1 mm und 1890 im August mit 99,3 mm. Die größte Niederschlagsmenge aller
Januare hat der des Jahres 1888 mit 71,8 mm, die kleinste der Januar des Jahres 1891 mit 3,3 mm, wie auch
aus der Tabelle 187, in der die feuchtesten und trockensten aller Monate zusammengestellt sind, hervorgeht.
Auch hieraus kann man eine Zunahme der Niederschlagsmenge vom Januar zum September mit dem Maximum
erkennen. So ist der feuchteste aller Monate der September des Jahres 1891 mit 167,3 mm oder 199,2% des
mehrjährigen Monatsmittels. Der trockenste aller Monate ist der November des Jahres 1888 mit 1,4 mm oder
5,0% des mehrjährigen Monatsmittels. Es folgt dann der Februar 1887 mit 1,8 mm bzw. 14,2% des mehrjährigen
Monatsmittels. In der Tabelle für Niederschlag sind außerdem noch die Tagesmaxima der einzelnen Monate
sämtlicher Jahre angegeben.
III. Ursächliche Betrachtung von Klima und Wetter
an der Küste von Labrador.
Da im Ostteil Kanadas Beobachtungsstationen, die tägliche meteorologische Beobachtungen anstellen,
selten sind, ist man in Bezug auf den Luftdruck nur auf die großen Züge angewiesen. Um über die ganze
Wetterlage zu einem Urteil zu kommen, ist es daher notwendig, die einzelnen meteorologischen Elemente zu
kombinieren. Dies ist nur möglich, wenn die einzelnen Jahreszeiten betrachtet werden. Im Januar herrscht im
Innern Kanadas hoher Luftdruck 7 . Die Zugstraße der Minima hat dann etwa nordöstliche Richtung, geht in
der Hauptsache von der St.-Lorenzströmung gegen Island, und einzelne Ausläufer werden auch versuchen, in
die Davisstraße einzudringen. Die Winde, die den südlichen Minimen bei ihrem Weg von Westen nach Osten aus
Labrador Zuströmen, kommen von dem kanadischen Maximum. Es herrschen in den Wintermonaten Winde von
SW- bis NW-Richtung absolut vor, die durch die Lage des jeweiligen Minimums bedingt sind. Ist das Minimum
7 J. Hann, Klimatologie, III, 3. Aufl., S. 399.