Skip to main content

Full text: 57, 1937

8 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 57. Band, Nr. 2 
II. Die einzelnen meteorologischen Elemente. 
1. Die Temperatur. 
Die aus den Jahresmitteln der Temperatur (Tabellen 1—84) der Stationen Hoffenthal, Zoar, Nain und 
Hebron für die Beobachtungsperiode 1883—1902 gezeichneten Kurven der Jahresmittel (Figur 1) lassen er 
kennen, daß die Jahresmitteltemperatur durchweg negative Werte auf weist. Alle vier Stationen zeigen während 
der Beobachtungsperiode in ihren Schwankungen einen ziemlich gleichen Verlauf der Jahresmitteltemperatur. 
An den Stationen Hoffenthal und Zoar liegen die Jahresmittel der Temperatur zwischen —5,9° und -—1,2°; für 
die nördlicheren Orte Nain und Hebron zwischen —7,0° und —2,5°. Folgende Übersicht 2 zeigt die Schwankun 
gen der höchsten und tiefsten Jahresmittel der Temperatur der einzelnen Stationen. 
Übersicht 2. 
Hoffenthal Zoar Nain Hebron 
höchstes Jahresmittel .... —1,2° (1892) —1,8° (1892) —2,5° (1901) —2,5° (1892) 
tiefstes Jahresmittel —5,1° (1884) —5,9° (1884) —6,4° (1884) —7,0° (1884) 
Schwankung 3,9° 4,1° 3,9° 4,5° 
Aus der Übersicht ist ersichtlich, daß die höchsten und tiefsten Jahresmittel in die Jahre 1892 und 1884 
fallen, mit Ausnahme des höchsten Jahresmittels von Nain, das in dem Jahre 1901 zu finden ist. Außerdem 
erkennt man eine Zunahme der negativen Temperaturwerte mit zunehmender geographischer Breite. 
a) Der jährliche Verlauf der Temperatur. 
Der Verlauf der Jahreskurve der 20jährigen Monatsmittel der Temperatur läßt erkennen (Figur 2), daß 
die Temperatur von den Niedrigstwerten im Januar ziemlich regelmäßig zu den Höchstwerten im Juli ansteigt 
und dann ebenso zum Dezember hin fällt (vgl. auch Tabelle 85). Im Vergleich hierzu ist im allgemeinen der jähr 
liche Verlauf der Mitteltemperaturen für die einzelnen Jahre der Stationen, wie aus den Tabellen (1—84) und 
aus den Jahreskurven (Figuren 3—5) zu ersehen ist, ziemlich übereinstimmend. Ausgenommen sind hier die 
Jahre mit Wärmeeinbrüchen im Februar sowie mit Temperaturrückgängen im Juli. Jahre mit Wärmeein 
brüchen im Februar sind an allen Stationen die Jahre 1885, 1901 und 1902. 
Temperaturrückgang im Juli findet man nur an den Stationen Hoffenthal und Nain im Jahre 1884; aber 
auch in Zoar und Hebron ist der Anstieg der Temperatur in diesem Jahre schwächer (siehe Übersicht 3). 
Übersicht 3. 
1885 1901 1902 1884 
Februar März Februar März Februar März Juni Juli 
Hoffenthal —14,4° -15,3° —2,4° —10,8° —9,4° —12,0° +7,5° +7,4° 
Zoar —15,2° —17,2° —4,2° —12,4° —11,2° —13,6° +7,8° +7,9° 
Nain —14,8° —17,7° —4,3° —12,5° —11,3° —13,7° +6,8° +5,8° 
Hebron —16,2° —18,7° —4,3° —13,1° —11,2° —13,5° +5,5° +6,8° 
Außerdem seien hier noch die Jahre erwähnt, für die abweichend von den 20jährigen Monatsmitteln die 
tiefsten Temperaturen nicht in den Januar, sondern in den Februar fallen. Es sind dies an allen Stationen die 
Jahre 1888, 1891, 1894 und 1897, ferner an den Stationen Hoffenthal, Zoar, Nain das Jahr 1886, außerdem in 
Nain und Hebron noch die Jahre 1889 und 1895. Im Jahre 1895 ist auch in Zoar der Februar der Monat mit 
der tiefsten Temperatur; während es aber an diesen Stationen im Jahre 1889 der Dezember ist. Ebenso findet 
man 1893 an allen Stationen die tiefste Temperatur im Dezember. Im Jahre 1883 besitzen der Dezember und 
Februar die tiefsten Temperaturen sämtlicher Stationen. 
Aus dem Verlauf der Mittelwerte der Temperatur erkennt man ferner, daß an den Stationen Zoar und 
Nain die Minima für elf Jahre in den Januar, für die übrigen Jahre zum größten Teil in den Monat Februar 
und vereinzelt in den Dezember fallen; an den Stationen Hoffenthal und Hebron aber findet man die Minima 
für 12 Jahre im Januar; in den Tabellen 86 und 87 der Abweichungen von den 20jährigen Monatsmitteln der 
Temperatur sind für Nain und Hebron die Minima kursiv gedruckt, die Maxima durch Unterstreichung hervor 
gehoben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.