Skip to main content

Full text: 57, 1937

16 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatormms — 57. Band, Nr. 10 
M H = M+ H + M' 
№ 
welche auf den ganzen Breitenkreis bezogen, aus Kontinuitätsgründen gleich groß sind. Ist L H die gesamte 
Breite aller Strömungen mit gleicher Richtung auf dem Breitenkreis und • cos a die Meridionalkomponente. 
der Strömungsgeschwindigkeit, so berechnet sich der Massenaustausch nach Gleichung (1) und (2): 
2 1 Mh 
Ljj 
2x r cosf 
• p Ujj COSft’’ 
Zwecks Abschätzung dieser einzelnen Größen wurde angenommen, daß größenordmmgsmäßig der meri 
dionale Wärmeaustausch im Atlantischen Ozean und Pazifischen Ozean gleich groß ist. Es genügte somit die 
Kenntnis des Massentransportes im Golfstrom über den 50°-Breitenkreis, der die eine Komponente des Massen 
austausches im Atlantik darstellt, und der Temperaturdifferenz zwischen dem Golfstrom und Labradorstrom auf 
dem Breitenkreise. 
Das Beobachtungsmaterial wurde einer Veröffentlichung von Nansen 5 und Hansen entnommen. Danach 
beträgt die Breite der Strömung, die im Nordatlantik alleiniger Träger der in die höheren Breiten gelangenden 
Wassermassen ist, auf dem 50°-Breitenkreise 2 bis 3 Längengrade oder l A L H = 1,3 • 10 5 m bis 2,0 TO 5 m. Die 
Tiefe der Strömung wird zwischen h H = 1500 m und 2000 m geschätzt, und die Meridionalkomponente der mitt 
leren Strömungsgeschwindigkeit in dieser Schicht kann zwischen u H cos « = 0,05 m/sec und 0,08 m/sec ange 
nommen werden. Die Temperaturdifferenz A T H beträgt näherungsweise 5°, die Dichte p = 10 6 g/m 3 und diespe- 
cal 
zifische Wärme c = 1 -j- 
g grad 
Aus diesen Werten berechnet sich der Höchstwert für den halben meridionalen Massenaustausch in der 
Hydrosphäre nach Gl. (2) zu: 
ln 
2 • 2,0 • IO 5 
• 10« • 0,08 -2 • 10 3 = 2,5 • 10« 
g 
2 ' "" 26 • 10« 
und daraus der Maximalwert für den Wärmeaustausch: 
W H = 0,6 • 1 • 5 • 2,5 ■ 10« == 0,7 ■ 107 
cal 
Durch Einsetzen der IMinimalwerte für L^j, 
cm mm 
cos a und h H ergibt sich als untere Grenze: 
W H = 0,2 ■ 107 
cal 
cm min 
Für den gesamten Wärmeaustausch über dem 50°-Breitenkreis in Atmosphäre und Hydrosphäre ergibt, 
sich als Höchstwert: W = W t + W H = 2,9 • 10 7 + 0,7 • IO 7 = 3,6 • IO 7 
cm mm 
und als Mindestwert: W = W t + Wh — 1,5-10 7 + 0,2 ■ 10” - 1,7 • 10 7 
cal 
cm mm 
III. Vergleich mit strahlungstheoretischen Ergebnissen. 
In diesem Abschnitt soll der meridionale Wärmeaustausch auf einem arideren Wege ermittelt werden und 
zwar auf Grund des Strahlungshaushaltes in der Atmosphäre. Ich knüpfe hier wieder an die allgemeinen Aus 
führungen in Abschnitt I an. Ausschlaggebend für den Wärmehaushalt in einer Breitenzone war die Differenz s 
zwischen der gesamten absorbierten Sonnenstrahlung und der in den Weltenraum emittierten Strahlung. Die erste 
von beiden ist bei Kenntnis der Albedo einfach zu berechnen, aber zwecks Ermittlung der emittierten Strah 
lung müssen gewisse Voraussetzungen gemacht werden. Die langwellige Emission läßt sich nämlich entweder 
nach dem Vorgang von Mügge 6 auf Grund der Emissionstheorie von Emden und Schwarzschild berechnen unter 
5 Nansen und Hansen: „The Lastern North Atlantic.“ Geophys. Publ. Bd. IV. Nr. 2, 1926. 
B R. Mügge: „Eine Berechnung des horizontalen Wärmeaustausches in der Atmosphäre mit Hilfe der Stratosplsärentempe- 
ratur,“ Zeitschrift für Geophysik 1926.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.