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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 57. Band, Nr. 8
1927: Winter: übernormal
Frühjahr: stark übernormal
[Sommer: stark übernormal
[Herbst: übernormal
1928: Winter normal
Frühjahr: wenig unternormal
[Sommer: wenig übernormal
[Herbst: etwas unternormal
1929: Winter: übernormal
Frühjahr: stark übernormal
[Sommer: stark übernormal
[Herbst: übernormal
1930: Winter: normal
Frühjahr: etwas unternormal
[Sommer: etwas unternormal
[Herbst: wenig unternormal
1931: Winter: normal
Frühjahr: etwas übernormal
[Sommer: normal
( + 0,13%)
< + 0,18% o )
(+0,15%)]
( + 0,ll%o)l
( 0,00%)
(—0,02%„)
( + 0,02%)]
(—0,05%) ]
( + 0,10%„)
(+0,19% o )
(+0,20%)]
(+0,10%);
( 0,00%)
(—0,04%)
(-0,04%)]
(-0,03%)]
( 0,00%)
( + 0,02% o )
( 0,00% o ) ]
| etwas verfälscht,
| etwas verfälscht,
etwas verfälscht,
j etwas verfälscht,
J> etwas verfälscht,
durch Zufluß polaren Wassers.
durch Zufluß polaren Wassers.
durch Zufluß polaren Wassers.
durch Zufluß polaren Wassers.
durch Zufluß polaren Wassers.
Die 12jährigen Mittelwerte für die Jahreszeiten sind:
Winter: 35,37%, Frühjahr: 35,37%, [Sommer 34,98°/oo, Herbst: 34,98%].
Vgl. hierzu die Abb. 2d.
b) Die westlichen Beobachtungsfelder 28—29.
Die Felder 29 und 28 sind dem Einfluß des nordamerikanischen Küstenwassers unterworfen, zu ihnen ge
sellen sich die Ausläufer des Cabotstromes. Da beide Wassermassen einen ungefähr gleich niedrigen Salzgehalt
besitzen, läßt sich der Grad der Beimischung einer einzelnen Strömung aus den Kurven nicht ablesen.
c) Das Misch wassergebiet zwischen Golf- und Labradorstrom.
Einen besseren Einblick gewähren die Kurven der Zone II (Feld 27—20), wo kalte, salzärmere, jedoch
schwerere Wassermassen mit den warmen, salzreicheren, aber leichteren des Golf Stromes Zusammentreffen. (Hier
über vgl. Abschnitt IIIc 1, Seite 8—11.) Die Grenzzone beider Strömungen liegt meistens innerhalb der Felder,
nur im Osten wandert sie gelegentlich nach Norden aus den Feldern heraus.
In diesem Mischwassergebiet liegt der Salzgehalt bis zu 3% 0 niedriger als in der Zone HI („Golfstromzone“).
Diese Herabsetzung, sowie die Abweichungen in den Kurvenzügen beruhen auf dem Zustrom von Labrador
stromwassermassen. Dabei sind die größeren positiven Anomalien auf eine schwächere Labradorströmung, die
negativen auf eine stärkere als im Normalfalle zurückzuführen. Die jeweilige Stärke des Labradorstromes läßt
sich zahlenmäßig festlegen, wenn man — unter Berücksichtigung der Zeit — die Salzgehaltsanomalien der
Zone III von denen der Zone II subtrahiert.
Da im westlichen Teil der Zone II noch nordamerikanisches Küstenwasser und vor allem Wasser des Cabot
stromes in den Bereich des Golfstromes gelangt, ist es zweckmäßig, diese Mischwasserzone in ein westliches Gebiet
— von Feld 27—24 reichend — und in ein östliches — von Feld 23—20 reichend — aufzuteilen und jedes geson
dert zu betrachten (vgl. S. 4).
Ein Wasserteilchen im Golfstrom braucht, um von der Mitte der Zone Ha (Feld 27—24: 58° W) zur Mitte
der Zone III (Feld 18—14: 38° W) zu gelangen, nicht ganz 100 Tage 6 , d. h., entsprechend später werden auch
die Salzgehaltsschwankungen in der Zone III als in der Zone Ha zu beobachten sein. Will man also die Verhält
nisse innerhalb der Zone Ila mit denen der Zone III vergleichen, so muß man den Anomalienwert einer be
stimmten Jahreszeit der Zone Ila dem der folgenden der Zone HI zuordnen. Das entspricht dann einer Schwan
kungsverzögerung von 90 Tagen in der Zone III.
In der Kolonne I der folgenden Tabelle sind die Salzgehaltsanomalien der Felder 27—24 (Zone Ila), in
der Kolonne II die ein Vierteljahr später auftretenden Anomalien der südlicher gelegenen Felder 18—14
8 Die mittleren Versetzungen im Golfstrom sind bei Krümmel: Handbuch der Ozeanographie“ S. 594, Teil II, wie folgt an
gegeben: Zw. 70 u. 55° W: 12,2 Sm/Etm. — 55 u. 45° W: 11,5 Sm/Etm. — 45 u. 35° W: 11,0 Sm/Etm. — 35 u. 25° W: 9,5 Sm/Etm. —
25 u. 15° W: 8,5 Sm/Etm — 15 u. 5° W: 8,3 Sm/Etm. — Ein Golfstrom-Wasserteilchen braucht also vom 70. zum 55. Gr. W. L., 52,
zum 45.: 92, zum 35.: 133, zum 25.: 182, zum 15.: 236 und zum 5. Grad W. L.: 286 Tage. Nach der Karte von H. H. F. Meyer
(Anm. 5) wären die entsprechenden Zahlen etwa: 70—55° W: 56, —45° W: 109, —35° W: 159, —25° W: 215, —15° W: 275 und bis
5° W: 330 Tage.