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Full text: 57, 1937

Erich Goedecke : Beiträge zur Hydrographie der südlichen Nordsee 
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Doggerbankwasser wird auf diesem Schnitt nur noch an seiner Ostseite erreicht. Die 34,0/oo-Isohaline ist hier 
wieder weit nach Westen verschoben. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, daß auf allen bis jetzt 
besprochenen Schnitten die östliche Begrenzung des Wassers mit 34,0%o Salzgehalt mit der ca. 40-m-Isobathe 
zusammenfällt. Dieses stark salzige Wasser der Deutschen Bucht konnte auf dem vorigen Schnitt (Figur 51) 
deshalb so weit im Osten festgestellt werden, weil in diesem Gebiet die 40-m-Tiefenlinie weit nach Osten aus 
holt. Die östlichste Ausdehnung des Trichters liegt allerdings noch südlich von dem Eider-Schnitt. Da der 
Ostpunkt dieses Schnittes südwestlich von Helgoland liegt, ist das Konvergenzgebiet hier nicht geschnitten wor 
den, was sich deutlich in dem weiten Abstand der Isohalinen voneinander im Osten des Profiles widerspiegelt. 
5. Der Scharhörn-Schnitt (Figur 53) reicht von der Elhmündung (Stat. 86, siehe auch Figur 46) bis 
zum Outer Silver Pit (Stat. 34). Das Minimumgebiet ist hier noch schmäler geworden als nördlich davon. Die 
34,5/bo-Isolialine hat sich rund 5 m vom Meeresboden gehoben. Die Zone des salzreichen Hoofdenwassers ist 
sogar gegenüber dem im Doggerbank-Hever-Sclinitt bedeutend mächtiger geworden. Die 34,0%o-Isohaline ist 
noch weiter nach Westen verschoben als nördlich davon. Östlich davon, auf der Höhe von Ameland, macht 
sich ein relativ starker Salzgehaltsgradient bemerkbar, der aber weiter nach Osten zu geringer wird. Das salz 
reiche ostenglische Nordwasser wird nur noch auf der westlichsten Station in den untersten Schichten erfaßt. 
Vor den ostfriesischen Inseln ist der hydrographische Vertikalaufbau sehr unruhig. Zungen mit mehr oder 
weniger reichem Salzgehalt lösen sich ab. Dies ist hier das Übergangsgebiet vom ostfriesischen Küstenwasser 
zu dem der Jade-Wesermündung und Elbmündung, dem südlichsten Teil der Konvergenzzone. 
6. Der Norderney WE-Schnitt (Figur 54) reicht nördlich von Norderney (Stat. 60) bis zum Botney Gut 
(Stat. 21). Das englische Nordwasser wird hier auf der Weststation nur noch im Bodenwasser erfaßt. Das 
Minimumgebiet bleibt auch hier vom Meeresboden abgehoben. Das sehr salzreiche Hoofdenwasser (mehr als 
34,75%o) ist auf diesem Schnitt wieder erheblich zusammengeschrumpft, genau so wie im Eider-Schnitt. An 
seiner Ostseite vermischt es sich in der Grenzschicht durch Unterlagerung mit dem darüber liegenden hollän 
dischen Küstenwasser. Diese ausgesprochen starke Sprungschicht hat sich in 15 m Tiefe herausgebildet und liegt 
auf der Höhe von Terschelling und Ameland parallel zur Küste. 
7. Der Terschelling WE-Schnitt (Figur 55) reicht nördlich von Terschelling (Stat. 54) bis zum Botney 
Grund (Stat. 20). Auf diesem Schnitt wird zum ersten Male das in den Hoofden sich ausbreitende Kanalwasser 
erfaßt. An der Westseite wird es hier von der wieder stark entwickelten Minimumzone, die weiter nach Westen 
verschoben ist, begleitet. An der Ostseite dieses salzreichen Kanalwassers (mit über 35,0%o Salzgehalt) hat sich 
nach der Küste zu ein starker Salzgehaltsgradient gebildet. 
8. Der Haaks-F.-Sch.-Sclinitt (Figur 56) reicht, von dem Ausgang des Texeier Seegats von Helder 
(Stat. 16) 60 Sm nach Westen (Stat. 19). In der Mitte des Schnittes befindet sich das etwas eingeengte sehr 
salzhaltige Wasser des Kanalstromes, das ebenfalls nach Westen verschoben ist. Es wird an der Westseite 
von weniger salzhaltigem Wasser (mehr als 34,75%o), das über der Tiefen Rinne liegt, und von englischem 
Küstenwasser flankiert. Nach Osten schiebt sich das Kanalwasser unter das holländische Küstenwasser des 
Texeier Seegats. Diese beiden Wasserarten im Osten bewirken die Ausbildung eines starken Salzgehalts 
gradienten vor der holländischen Küste. 
6. Die Salzgehaltsverhältnisse in den Nord — Süd-Schnitten. 
Senkrecht zu der ost- und westfriesischen Küste sind ebenfalls 8 Salzgehaltsprofile gezeichnet worden 
(siehe die Figuren 57 bis 64). Die Bezeichnung der Schnitte und ihre geographische Lage sind folgende: 
1. Wesermündung—Helgoland-Schnitt in südost-nordwestlicher Richtung. 
2. Weser—List-Schnitt in SSO (08°17' Ostlänge)—NNW (07°42' Ostlänge)-Richtung. 
3. Langeoog-Schnitt auf 07°25' Ostlänge. 
4. Norderney-Schnitt auf 07°00' Ostlänge. 
5. Borkumriff-Schnitt auf 06°27' Ostlänge. 
6. Ameland-Schnitt auf 05°36' Ostlänge. 
7. Terschelling-Schnitt auf 05°12' Ostlänge. 
8. Hoofden- Doggerbank-Schnitt auf 03°40' Ostlänge. 
1. Der Wesermündung—Helgoland-Schnitt (Figur 57) reicht von Flohe Weg (Stat. W 1) bis nach Helgo 
land-Reede (Stat. W 8). Das Auffallende in diesem Schnitt ist, daß sogar noch in der Wesermündung die Iso 
halinen senkrecht zur Oberfläche stehen. Das einströmende salzreiche Nordseewasser in der Tiefe hat sich
	        
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