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Full text: 57, 1937

s 
Adolf Friedrich Fabricius: Untersuchung einer räumlichen Windfahne. 
Wenn der Anstellwinkel groß war und die Düse nach oben gerichtet, so kam die Fahne in 
einer Stellung bei etwa 45° zur Ruhe. Die Störung der Luitkräfte durch die Säulen, zwischen 
denen die Fahne lagerte, wirkte sich fast ausschließlich auf den hinteren Teil des Fahnen 
körpers aus. In der Winkellage von 45° wurde den am vorderen Teil angreifenden Luft 
kräften das Gleichgewicht gehalten. Diese Annahme wurde durch die Tatsache bestätigt, daß 
bei Ablenkung der Düse nach unten die Fahne ihre Ruhelage in einer nur wenig von der 
Horizontalen abweichenden Lage fand. 
Der bei der eisten Ausführung der Windfahne verwendete Fahnenkörper hatte nach 
Sonntag kreuzförmigen Querschnitt (siehe Abbildung 1). Es wurde festgestellt, daß die 
Fahne sich nicht parallel zur Windrichtung einstellte. Dies kam offenbar daher, daß der 
Druckmittelpunkt des hinteren Teiles der Fahne wanderte und häufig sogar vor dem Schwer 
punkt lag, während er bei einer voll verwendungsfähigen Fahne weit hinter diesem liegen 
muß. Die Einstellung der Fahne folgt dem Winde um so genauer, je weiter der Druckmittel 
punkt hinter dem Schwerpunkt liegt; nur eine solche Fahne hat eine hohe Richtkraft. Der 
Fehler lag in erster Linie daran, daß der vor dem Drehpunkt liegende Flächenteil einen 
entsprechenden Teil der hinteren Fläche kompensierte. Bei dieser Bauweise fiel die Fahne 
außerdem so schwer aus, daß zu der geringen Richtkraft noch ein erhöhter Reibungswider 
stand hinzukam. 
Da durch die großen Reibungskräfte die wirkliche Leistung des Fahnenkörpers nach 
Sonntag nicht einwandfrei ermittelt worden war, so wurde nach Vorschlag von /. Kölzer 
beschlossen, zunächst weitere Versuche an einem nachgebildeten, im Verhältnis 1:4 ver 
kleinerten Fahnenmodell zu machen (Abbildung 2, Tafel 1). Aus Mangel an Mitteln und 
wegen vordringlicher anderer Arbeiten wurde die Angelegenheit zunächst zurückgestellt und 
im Herbst 1930 erst wieder aufgenommen. Das von der Firma gelieferte Modell wurde im 
Oktober 1930 im Windkanal von /. Kölzer untersucht und dabei festgestellt, daß auch bei 
Fortfall der Reibungskräfte die Fahne nach Sonntag sich nicht parallel der Windrichtung 
einstellte. Es wurde daher beschlossen, die Konstruktion Sonntag zu verlassen und zunächst 
neue Modellversuche an verschiedenen Fahnenkörpern vorzunehmen, die durch die Kenn 
worte „Spindel“ (Abbildung 5, Ausführung II, Tafel 2), „Flügel“ (Ausführung I auf Abbil 
dung 4, Tafel 2) bzw. „Steuer“ (Ausführung III auf Abbildung 5) bezeichnet wurden. Die 
letjtgenannte Form entsprach der um 90° gekippten Form der Horizontalfahnc an der alten 
räumlichen Windfahne. Außerdem wurde von der Firma Fuess eine als „Flachtropfenprofil“ 
bezeichnete Form in erster Linie zur Ausführung vorgeschlagen (Abbildung 3, Tafel 1), 
wobei gleichzeitig gegenüber der alten Ausführung das Verhältnis der Steuerkraft der Hori 
zontalwindfahne zu der der Vertikalwindfahne zugunsten der ersteren vergrößert werden 
sollte. Auf Vorschlag von /. Kölzer wurden jedoch zunächst die drei Modelle angefertigt 
(Abbildung 4 und 5, Tafel 2) und im Juni 1931 im Windkanal von /. Kölzer untersucht. 
Das Ergebnis war hinsichtlich der Richtkraft ein günstiges für alle drei Modelle. Bei der 
„Spindel“ störte etwas das Gegengewicht. Am leichtesten und schnellsten stellte sich die 
„Flügelform“ ein, die auch die beste Dämpfung ergab. 
Auf Grund dieser Ergebnisse ging die Firma Fuess daran, einen neuen Konstruktions 
entwurf auszuarbeiten, wobei sie sich hinsichtlich des Fahnenkörpers an die „Flügelform“ hielt,
	        
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