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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 57. Bd. Nr. 4. 
vektion auftreten. Jetjt kehren sich die Verhältnisse wohl um; die absinkende Luft bringt am Boden 
Abkühlung. 
Die Wetterlage vom 21. VIII. 1932 zeigt Figur 39. Das kleine Gebiet mit Maxima über 35 wäre 
also demnach das Gebiet stärkster Absinkbewegung. Am Vortag, am 20. VIII., liegt es weiter westlich, 
genau zwischen dem Tief im Westen und dem Hoch im Osten. Man sieht auch, wie die Maxima nach 
beiden Seiten hin abnehmen und auch im Zentrum des Hochs über Polen unter 30° hinuntergehen. Hier 
ist also die dynamische Erwärmung der Höhen noch nicht so weit fortgeschritten, daß Bedingungen für 
eine hohe Bodentemperatur bestehen. 
Schluß. 
Zum Schluß sei eine kurze Übersicht über die Verteilung der Typen in den einzelnen Monaten ge 
geben. Es werden also nur 3 Haupttypen genannt: Winterlicher Adviektionstypus, sommerlicher Advek- 
tionstypus und antizyklonaler Typus (dynamische Erwärmung). Strahlung und Föhn aus der freien 
Atmosphäre, die wir ja als sekundäre Ursachen kennengelernt haben, werden nicht jedesmal, sondern 
nur bei besonderen Fällen genannt. 
In den verschiedenen Monaten sind in dem Zeitraum 1920 bis 1934 in Potsdam abnorm hohe Tem 
peraturen auf folgende Art zustande gekommen: Im Dezember und Januar kommen nur advektive 
Wärmeeinbrüche vor (winterlicher Advektionstypus). Strahlungseffekte sind dabei vollkommen aus 
geschaltet, und es liegt auch kein Fall vor, wo dynamische Hochdruckerwärmung mit Hilfe von Strahlung 
oder Föhn aus der freien Atmosphäre eine gewaltige Temperaturanomalie brachte. Im Februar gehören 
nur noch 3 von 4 Fällen dem winterlichen Advektionstypus an; bei zweien davon hilft aber schon Strah 
lung mit. Der andere ist ein Föhn- und Strahlungsfall bei dynamischer Hochdruckerwärmung. Im März 
ist nur noch 1 Fall von 5, ein Advektionsfall. Die anderen gehören dem antizyklonalen Typus an. Vom 
April gehören 3 Fälle dem sommerlichen Advektionstypus an; der 4. ist ein typischer Föhnfall bei 
dynamischer Erwärmung. M a i hat 2 Advektionsfälle mit Strahlung; 3 gehören dem antizyklonalen Typus 
an, und im Juni kommt nur dieser letjtere vor. Im Juli liegt 1 Fall vor mit Advektion; die Haupt 
erwärmung am Boden erfolgte aber durch Föhn aus der freien Atmosphäre. Die anderen Fälle sind anti- 
zyklonal, und im A u g u s t und September haben wir nur diesen le^teren Typus. Im 0 k t o b e r ist 
wieder 1 Tag mit abnorm hoher Temperatur durch Advektion verursacht, die andern 3 durch dynamische 
Erwärmung; einer davon ist ein typischer Föhnfall. November hat 2 winterliche Advektionsfälle; bei 
einem davon hilft aber Strahlung mit. Der restliche ist ein Föhnfall bei dynamischer Erwärmung. 
Literaturverzeichnis. 
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2. Heitmann: Das Klima von Berlin. Vcröff. d. Pr. Met. Instituts 1910. 
3. Hann-Kn och: Handbuch der Klimatologie, 4. Aufl., 1932, Stuttgart. 
4. Tr aber t: Der Zusammenhang zwischen den Temperaturverhältnissen der Atmosphäre und dem Druck an der Erd 
oberfläche. Wiener Siß.-Ber. 1909. 
5. Hann-Süring: Lehrbuch der Meteorologie. Leipzig 1926. 
6. Dinies: Die Steuerung von Wärmewellen. Met. Zeitschr. 1936, III. 
7. Hann: Föhnartiger West aus einem Barometermaximum. Met. Zeitschr. 1896. 
8. Hann: Warmer u. trockener Westwind aus einem Barometennaximuui. Met. Zeitschr. 1889. 
9. Thomas: Die Bedingungen für starken vormittägigen Temperaturanstieg im Sommer. Met. Zeitschr. 1934. 
10. von Ficker: Tätigkeitsbericht des Pr. Meteorolog. Instituts 1930 (Niedrige Luftfeuchtigkeit auf der Schneekoppe 
u. dem Brocken). 
11. König: Der heiße Sommer 1904. 
12. Diesing: Der Wärmeeinbruch vom 12. bis 13. I. 1920 in Mitteleuropa (Leipzig 1924). 
13. Wegener: Thermodynamik der Atmosphäre. Leipzig 1924.
	        
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