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Edgar Heilgermann: Beiträge zur Klimatologie von Togo
der Monatsmittel der Temperatur für die 11 Togostationen zeigt, daß etwa die Breite von Sokode (9° N) die
Grenze des isothermen Gebiets der Küste gegen Norden bildet.
S.M.
Je.
Ba. 1
1 So.
K.K.
At.
Kpa.
Nu.
Pa.
Kpe.
Lo.
5,8
5,6
5,3 I
4,9
4,5
4,4
3,8
3,8
2,6
3,2
3,8
Der jährliche Gang der Temperatur ist in ganz Togo „sudanesisch“ (t") mit dem kühlsten Monat nach der
Sommersonnenwende, der wärmsten Zeit in den Monaten März und April (s. Tab. 2).
Die 11 Togostationen haben also folgende Klimaformeln nach Koppen:
1. Sansane Mangu .... Awt" 7. Kpandu Awit"
2. Jendi Awt" 8. Nuatjä Awit"
3. Bassari Awt" 9. Palime Awit"
4. Sokode Awit" 10. Kpeme Aw"it"
5. Kete Kratschi Awit" 11. Lome Aw"it"
6. Atakpame Awit"
2. Vegetation und Klimaformeln.
Die Niederschlagsverhältnisse in Verbindung mit der Temperatur und deren jährlicher Gang bestimmen in
hohem Grade die Art der Bodenbedeckung. Doch sind diese nicht allein maßgebend dafür. Es kommen die
Fruchtbarkeit des Bodens, seine Aufnahmefähigkeit für Wasser, die Fähigkeit, dieses auch über längere
Trockenabschnitte zu halten sowie Eingriffe des Menschen und mikroklimatische Besonderheiten (Lokalklima!)
hinzu. Geiger und Zierl (28) haben für Afrika den Nachweis gebracht, daß Klimata, die reichlich oder
sehr spärlich das ganze Jahr hindurch mit Wärme und Wasser versehen sind, ihre besondere, aber sehr ein
heitliche Vegetation haben. Dort, wo dagegen der Niederschlag einer starken Jahresschwankung unterworfen
ist, können sich die oben genannten Verhältnisse in starkem Maße auswirken, so daß diese Gebiete sehr ver
schiedenartige Vegetationsformen aufweisen. Das Aw-Klima nach Koppen muß demnach eine breite Streu
ung hinsichtlich der vorkommenden Arten der Vegetation haben, die, 20 an Zahl (in der Reihenfolge feucht
nach trocken), von Shantz und Marbut (27) auf gestellt sind. Geiger und Zierl (28) finden, daß
im Gebiet des Aw-Klimas folgende Vegetationstypen anzutreffen sind: Mangrovendickicht, tropischer Regen
wald, Savanne mit hohem Gras, niedrigen Bäumen, Trockenwald („Parklandschaft“), Savanne mit Akazien und
„tall grass“ („Obstgartenlandschaft“), Domgebüsch, Berggrasland als Typ der Höhenzone und „marsh-grass“
als Nebenform.
Um den Nachweis der Mannigfaltigkeit der Vegetationstypen im besonderen für das Schutzgebiet zu erbrin
gen, ist es notwendig, auf die Bedeckung einzngehen. Es wurde dabei auf die Expeditionsberichte (veröffentl.
in den M. a. d. D. Sch.) zurückgegriffen und Wert darauf gelegt, besonders anschauliche Schilderungen im Ori
ginal anzuführen.
Zwischen Strand und Lagunenniederung ist die genügsame Kokospalme vorzufinden, die auf dem vorwie
gend aus Dünensand bestehenden Gelände ausgezeichnet gedeiht. Vereinzelt ragen ungeheure, häufig völlig
entlaubte Baobabs aus dem vielfach vorhandenen Gestrüpp hervor (Beil. z. Kol. Bl. 1898/99, S. 31). Hieran
schließt sich die Ölpalmenzone. Oft bildet dieser Baum undurchdringbare Dickichte, die Flüsse werden meist
bis nahe an ihre Mündung heran von Ölpalmenwäldern umsäumt. Abwechselnd damit findet man die Savanne
in ihren verschiedenen Abarten vor, die dann nördlich der Ölpalmenzone bis zum Gebirge hin zur ausschließ
lichen Herrschaft gelangt, mit Ausnahme der Wasserläufe, die mit dichtem Wald bestanden sind.
„In der einfachsten Form stellt die Savanne eine weite Fläche von meist weit über mannshohem, dem Aussehen nach schilf
ähnlichem Gras dar, in der die Orientierung für den Reisenden überaus schwierig ist, da er auf dem schmalen Fußpfade, wie ihn
die Neger getreten haben, außer den ihn beiderseits umschließenden Graswänden meist nichts sehen kann als den Rücken seines
unmittelbaren Vordermannes. Höchstens beim Reisen zu Pferde ist es möglich, einen bescheidenen Überblick zu gewinnen. Durch
setzt ist diese Grassteppe zuweilen mit Bäumen und Sträuchern verschiedenster Art. ... Sehr häufig findet sich in der Savanne
in großer Menge der Schibutterbaum, der in seiner äußeren Erscheinung eine gewisse Ähnlichkeit mit einem verkrüppelten kleinen
Eichenschlage hat....“ (Beil, zum Kol. Bl. 1898/99, S. 31 ff.)
Die Gegend von Palime zeichnet sich durch besonders große Üppigkeit der Vegetation aus. Während der
Trockenzeit (Ende Dezember) schreibt Kling (M. a. d. D. Sch., Bd. III, S. 142):