Edgar Heil jermann : Beiträge zur Klimatologie von Togo
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der andere nahm aber keinen Schaden. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich, daß mein beschädigter Mann in seinem Lehen einmal
Augenzeuge war, wie einer vom Blitz erschlagen, und die Hütte, in welcher er war, in Brand gesteckt wurde.“ (S. 259 u. 348.)
Zum Abschluß dieses Kapitels sei noch folgende schöne Schilderung des Wetterleuchtens mitgeteilt (23,
S. 237):
„Zu Zeiten wird der ganze Horizont feurig und feuerwerkartig beleuchtet, hier durch breite Scheinwerfer, da durch zuckende
Blitze, die von anscheinend einem halben Dutzend oder mehr elektrischen Herden ausgehen. Ein großartiges Schauspiel! Zu anderen
Zeiten ist nur ein so schwacher Schimmer wahrnehmbar, daß sicher nur ein geübter und wissender Beobachter es noch als Wetter
leuchten wahrnimmt und in Anspruch nehmen kann. Es kommen Tage vor, an denen nur ein einziges Mal oder einige wenige Male
Wetterleuchten beobachtet worden ist, während an anderen an einem einzigen Herde etwa 60mal Wetterleuchten in der Minute an
gegeben sind. Und zwischen diesen Extremen findet sich jede denkbare Stärke und Ausdehnung von Wetterleuchten vertreten.“
I. Windverhältnisse.
1. Einleitung.
Gleichzeitige Erwärmung und Abkühlung in den verschiedenen Breiten des großen Kontinentes Afrika be
dingen die beiden großen Luftdruckgebilde über dem Festlande, die, infolge der stetigen Verschiebung des Ge
bietes größter Einstrahlung, im Laufe des Jahres mit dem Sonnenstände einer dauernden Verlagerung unter
worfen sind. Da die großen Luftmassentransporte in ihrer Richtung und Stärke durch die augenblickliche Luft
druckverteilung bestimmt werden, der Luftstrom aber seiner Herkunft nach bestimmte Eigenschaften hat, die
die klimatischen Verhältnisse einer Gegend, über die er weht, in ihren Grundzügen festlegen, ist es von Wichtig
keit, diese Luftdruckverteilung zu kennen. Es wird daher im folgenden in ganz großem Rahmen auf die Groß
wetterlage und den damit zusammenhängenden Lufttransport in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober
eingegangen (Figuren und Angaben nach [25], Togo ist schwarz eingezeichnet) :
Januar. Hoher Druck lagert über dem Guineahusen und der Sahara. Die feuchten SW-Winde dringen nur wenig in das Land-
innere ein, der trockene Nordostpassat beherrscht fast das ganze Binnenland (s. Fig. 15).
April. Das im Januar im äußersten Süden Afrikas erkennbare Tiefdruckgebiet tritt auf die Nordhalbkugel über und liegt mit
seinem Kern über Deutsch-Ostafrika. Der hohe Druck, der im Januar über der Sahara lag, hat sich nordwärts verlagert. Die
Südwestwinde dringen weit über die Nordgrenze Togos hinaus ins Innere ein (s. Fig. 16).
Juli. Der tiefe Druck ist noch etwas weiter nordwärts gewandert, die Konvergenzlinie Monsun- Passat fällt ungefähr mit dem
20. Grad nördlicher Breite zusammen (s. Fig. 17).
Oktober. Das Gebiet maximaler Sonneneinstrahlung und damit auch der tiefe Druck wechseln wieder auf die südliche Halbkugel
über. Damit wandert die Grenzlinie Monsun—Passat südwärts, doch wird ganz Togo noch von der Südwestwindströmung be
herrscht (s. Fig. 18).
2. Die Windrichtung und das Maß ihrer Änderung.
a) Das Beobachtungsmaterial und seine Auswertung.
Um die soeben besprochene allgemeine Zirkulation im Schutzgebiet Togo genauer in ihren Einzelheiten
studieren zu können, wurden die vorliegenden Windbeobachtungen, auch die der alten Stationen Bismarck
burg, Misahöhe und Amedschovhe, nach folgendem Verfahren ausgewertet (von P. Heidke in [24] ange
wandt) :
Mittels der ohne Berücksichtigung der Windstärke und unter Ausschluß der Windstillen berechneten mitt
leren prozentischen Häufigkeit der einzelnen Windrichtungen im Tagesmittel für die einzelnen Monate und das
Jahr werden die N- und E-Komponenten, aus deren Quotienten die mittleren Windrichtungen der betreffenden
Zeiträume bestimmt. Man erhält nämlich (s. Fig. 19):
a = N k = h 0 —h 4 +(h 1 —h 5 —(h 3 - h 7 ) )cos45°
b = E k = h 2 —h 6 + (h 4 —h 5 + (h 3 —h 7 )) sin45°
<P = arc ctg 5
(cp zwischen 0° und 360°
Für N: 0° = 360°
Für E: 90° usw.)
Als Maßzahl für die Windrichtungsänderung ergibt sich dann die Zahlengröße B = ' a^-rbA
Es bedeutet