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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 57. Band, Nr. 3 
„Wenn ich erwäge, daß es immerhin eine Anzahl Tage gibt, an denen die Beobachtungen unvollkommen geblieben, wegen 
Bewußtlosigkeit im Fieber oder wegen anderer schwerer Krankheit ausgefallen oder die Aufzeichnungen verloren gegangen sind, 
so komme ich zu dem Schlüsse, daß es in Salaga Jahre gibt, in denen eine, nun sage ich eine ideale Beobachtung 300 Tage mit 
elektrischen Erscheinungen zu verzeichnen haben würde.“ 
(Krause beobachtet im Mittel 238,2 Tage mit elektrischen Erscheinungen, davon 182,5 Tage mit ge 
hörtem Donner. Salaga liegt in 8°34' N, 0°30' W, unmittelbar an der Westgrenze Mitteltogos, nordwestlich 
von Kete Kratschi.) Weiter meint Krause, daß die Beobachter vielfach nur Gewitter mit Donner, Blitz und 
Regen notieren, wodurch nochmals die Zahl der Tage mit Gewitter, d. h. einschließlich derjenigen mit nur ge 
hörtem Donner, wesentlich herabgesetzt wird. Für Salaga ergibt sich z. B. (23, S. 229 und 230): 
Gew. m. Regen j Gew. ohne Regen J Gew. allg. 
245 Tage [ 212 Tage j 457 Tage 
(Summe für den Zeitraum 1892 IY — 1894 VIII.) 
Der jährliche Gang der Tage mit Gewitter in den einzelnen Monaten zeigt bei allen Stationen zwei meist 
fast gleich hohe Maxima bei Beginn und gegen Ende der Regenzeit. Bemerkenswert erscheint das in Misahöhe 
und Nuatjä vorzufindende dritte Maximum im Juni. Auch in Kete Kratschi und Atakpame tritt es deutlich 
hervor (s. Klimatabellen). An der Küste tritt das Gewittermaximum der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem 
Binnenlande verspätet ein (November). Im Juli und August, den Monaten stärksten Auftriebes kalten Meeres 
wassers, fehlen hier die Gewitter fast völlig (s. hierzu Fig. 6). Bei aller Vorsicht, die Zahl der Gewittertage im 
Jahr untereinander zu vergleichen, kann wohl doch gesagt werden, daß die Gewittertätigkeit im Togogebirge 
und an dessen Rand am stärksten, in größerer Entfernung desselben geringer, an der Küste aber am schwäch 
sten ist. 
Über die Eintrittszeiten des ersten gehörten Donners sowie über die Zugrichtung der Gewitter hegen für 
mehrere Stationen Beobachtungen vor, die in den M. a. d. D. Sch., für Salaga in (23) veröffentlicht sind. Für 
Sansane Mangu w T urden diese vom Verf. nach Wetternotizen v. Seefrieds (D. Ü. M. B., Bd. 21 u. 22) zu 
sammengestellt. 
Wenn für mehrere Jahre Beobachtungsmaterial vorhanden war, so ist dieses zusammengefaßt und der Anteil 
für jede Stunde bzw. Zugrichtung in Prozenten der Gesamtzahl ausgedrückt worden, soweit dieses noch nicht 
geschehen war. Das Ergebnis ist in den Tabellen 24 und 25 zusammengestellt. 
Tabelle 25: Gewitterzugrichtung in Prozenten der Gesamtbeobachtungen. 
Rchtg. aus: 
S. M. 
Bi. 
Sa. 
K. K. 
Ta. 
N 
6 
11 
12 
3 
18 
NE 
29 
37 
12 
10 
10 
E 
41 
11 
54 
23 
1 
SE 
18 
7 
8 
52 
39 
S 
6 
3 
7 
4 
— 
SW 
— 
9 
1 
3 
27 
W 
— 
11 
2 
5 
— 
NW 
— 
12 
4 
2 
4 
Anz. der Beob. 
17 
228 
85 
195 
67 
Abkürzungen: S. M. = Sansane Mangu, Bi. = Bismarckburg, Sa. = Salaga, K. K. = Kete Kratschi, Ta. = 
Tafle. 
Für Salaga im besonderen können bemerkenswerte Einzelheiten über das Auftreten der Gewitter angeführt 
werden. Krause (23) berichtet darüber: 
„Das Gewitter mit heftigem, vorhergehendem Wind und heftigem Regen, das schnell vorüberzieht, ist das ausgeprägteste, aber 
nicht das häufigste. Manche Gewitter halten sich über 24 Stunden, man hört schwache ferne Donner nach langen Zwischenpausen. 
Eine Art Gewitter ist mir besonders aufgefallen, ich habe sie Ein-D onner-Gewitter genannt. Regen beginnt zu fallen und gewöhnlich 15 
bis 20 Minuten später, seltener nach noch längerer Zeit, wird ein einzelner bald kurzer, bisweilen lang hingezogener Donner hör 
bar. Es kommt auch vor, daß der Donner erst nach beendetem Regen gehört wird. Sehr heftige Gewitter, bei deren Donnerkrachen 
einer unwillkürlich zusammenschauert, sind nicht sehr häufig. Es scheint aber, als ob solche während des ganzen Jahres auftreten 
können. Einige solcher habe ich während der Seefahrt an der Küste beobachtet ...“ (S. 232.) 
Über das Einschlagen eines Blitzes in eine Wohnung schreibt Krause : 
„Am 4. XI. 1892 schlug der Blitz in meine Wohnung zu Salaga ein. Der Schlag war nicht sehr heftig, so wenigstens schien es 
mir. ... Plötzlich sah ich etwas Feuriges in der Hütte, als wenn ein Gewehr abgeschossen worden wäre, auch der Knall war nicht 
viel bedeutender, er kam mir wenigstens nicht viel bedeutender vor. ... In einer Hütte, 15 m entfernt, wurde einer meiner Leute 
vom Blitz etwas am rechten Arm gelähmt. Er und ein anderer Mann wurden, sie saßen beide auf der Erde, beiseite geschleudert,
	        
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