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Full text: 57, 1937

Edgar Heilgermann: Beiträge zur Klimatologie von Togi 
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Weiter entsprechen häufig hohen (geringen) Niederschlagsmengen im Juli, August und September hohe 
(niedrige) Meerestemperaturen (s. Tab. 20 u. Fig. 6). 
Tabelle 20: Mittel der Meerestemperatur und Niederschlagssumme, Zeitraum VII—IX, in Lome. 
1905 
1906 
1907 
1908 
1909 
1910 
1911 
1912 
1913 
22,5 
22,7 
22,6 
23,8 
23,3 
24,1 
22,8 
23,2 
23,9° C 
42 
33 
132 
106 
66 
300 
6 
90 
359 mm 
Der Auftrieb vermag auch den jährlichen Gang des Niederschlages in Innertogo zu beeinflussen. So läßt 
sich nachweisen, daß bei hohen Meerestemperaturen im Juli und August nur an der Küste und in Küstennähe 
2 Regenzeiten auftreten, während weiter nordwärts nur eine Regenzeit vorhanden ist, deren Maximum mit 
wachsender Entfernung von der Küste vom Juni über Juli, August zum September übergeht. Ist die Meeres 
temperatur in dieser Zeit dagegen sehr niedrig, so ist ein kräftiges Nachlassen der Niederschläge in ganz Süd- 
und Mitteltogo im August festzustellen. In den Jahren 1910 und 1911 kommen diese Gegensätze sehr klar zum 
Ausdruck (s. Tab. 21 und Fig. 14). 
Tabelle 21: Zahl der Regenzeiten 1910 und 1911 an verschiedenen Stationen Togos (von Süden nach Norden 
geordnet). 
Jahr Lo. Pa. At. K. K. So. Ba. S. M. T 
1910 2 I I 1 1 I I 24,8° C 
1911 2 2 2 2 1 1 1 22,6° C 
(T = Meerestemperatur Mittel aus VII, VIII) 
Zieht man für 1910 noch weitere Stationen in Küstennähe heran, so erhält man als ungefähre Grenze zwischen 
doppelter und einfacher Regenzeit die Linie Sokpe—Assahun—Tokpli (Entfernung von der Küste rund 50 km). 
Bei starkem Auftrieb (1911) liegt die Grenze etwa in der Gegend von Kete Kratschi, das sind rund 250 km Ent 
fernung vom Meer, nach P i g n o 1 im Mittel zwischen Palime und Misahöhe, das sind rund 100 km Entfernung 
vom Meer. Figur 14 veranschaulicht die ungefähren Grenzen. 
Gr. Hinimclsbedeckung'. 
Aus Tabelle 22 ist die an sich selbstverständliche Tatsache ersichtlich, daß starke Himmelsbedeckung, 
niedrige Lufttemperatur und Regenzeit einerseits, geringe Himmelsbedeckung, hohe Lufttemperatur und Trocken 
zeit andererseits zusammengehören. Allerdings bildet hinsichtlich der Temperatur das Küstengebiet eine beach 
tenswerte Ausnahme. Trotz abnehmender Bedeckung des Himmels und stark, bis zur absoluten Regenlosigkeit, 
sich vermindernder Niederschläge nimmt die Temperatur ab (Juni bis August). Es ist bereits nachgewiesen, 
daß der Auftrieb kälten Tiefenwassers die Ursache dafür ist. (S. 11 ff.) 
Auffallen muß die starke Bedeckung in Lome, wenn man sie mit der der benachbarten Küstenstation Kpeme 
vergleicht. Besonders morgens, während der Trockenzeit von November bis März, ist häufig 10/10 notiert. Es 
läßt sich nur an Ort und Stelle feststellen, ob dieser Unterschied tatsächlich besteht und worauf er zurückzu 
führen ist. Möglicherweise haben die Beobachter in Lome Dunst als 10/10 Bewölkung angesehen, oder umge 
kehrt die in Kpeme 10/10 Bewölkung als Dunst. Wie schwierig nämlich bisweilen die Beurteilung dieser Unter 
schiede ist, geht aus folgender Bemerkung G. A. Krauses hervor (23, S. 226): 
„Die grauweißliche Bewölkung (Anm.: Es handelt sich um die Trockenzeit) ist oft so dünnschleierartig, daß ich beim ersten 
Anblick bisweilen den Eindruck hatte, es sei keine vorhanden, während sie in Wirklichkeit vollständig war, also 10 erreichte. Es 
ist vorgekommen, daß ich zu einer Sicherheit, ob 0 oder 10, nicht eher gelangen konnte, als bis kleine Stellen sichtbar wurden, die 
sich etwas durch eine schwache blaue Färbung vor ihrer Umgebung auszeichneten. Dieser Schleier entgeht in der Nacht überhaupt 
der Beobachtung und am Tage mag er oft durch den Dunst oder den Staub des Harmattans verdeckt sein.“ 
Über die auftretenden Wolkenformen läßt sich Näheres nicht aussagen, da diese nicht regelmäßig ange 
geben wurden. 
H. Grewittertätigkeit. 
Die Angaben über die mittlere Anzahl der Gewittertage (s. Tabelle 23) sind sicherlich nur Minimalwerte, 
obwohl alle Beobachtungen, die als solche bezeichnet waren, nicht mitverwandt wurden. So bemerkt G. A. 
Krause, ein sehr gewissenhafter Beobachter (23, S. 228):
	        
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