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Full text: 57, 1937

Edgar Heilgerraann: Beiträge zur Klimatologie von Togo 
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wurden nach den Originalbeobachtungen, die zu einem Teil auf handschriftlichen Tabellen (aufbewahrt in der 
Deutschen Seewarte), zum anderen Teil im „Amtsblatt von Togo“ (Jahrgang 1909—1913) enthalten sind, nach 
geprüft. Nur an wenigen Stellen mußten infolge von Rechenfehlern geringfügige Änderungen vorgenommen wer 
den. Tabelle 7 bringt die Ergebnisse. 
Die graphische Darstellung (Fig. 5) zeigt, daß der jährliche Gang der Meeresoberflächentemperatur am 
Brückenkopf zu Lome mit dem einer größeren Meeresoberfläche recht gut übereinstimmt. Meist sind die 
Monatsmittel am Brückenkopf tiefer als die für das größere Meeresgebiet ermittelten. Nur Juni und Juli 
bilden eine Ausnahme. Letztere Erscheinung findet vielleicht dadurch ihre Erklärung, daß durch die nach 
Osten gerichtete Strömung das kältere Wasser des westlich der Togoküste gelegenen Auftriebmittelpunktes ost 
wärts verfrachtet wird. Vor der Togoküste hat der Aufstieg kalten Tiefenwassers noch nicht in dem Maße ein 
gesetzt, das wärmere Küstenwasser mischt sich zunächst noch mit diesem, so daß am Brückenkopf höhere Tem 
peraturen gemessen werden als in größerer Entfernung von der Küste. Nachdem aber auch vor der Togoküste 
der Auftrieb kräftig genug ist, um das warme Küstenwasser zum Verschwinden zu bringen, wird hier die 
Meerestemperatur tiefer heruntergesetzt als über dem größeren Meeresgebiet, da unmittelbar an der Küste der 
Auftrieb am stärksten ist; hier zeigen die J ank eschen Monatskarten die tiefsten Temperaturen, die Auftriebs 
mittelpunkte lehnen sich unmittelbar an die Küste an. 
Janke hält das periodische Auftreten kalten Wassers vor der Oberguineaküste für eine Erscheinung 
des Auftriebs, der durch die unmittelbare Wirkung der Südwestwinde hervorgerufen wird (13). Hierbei ist zu 
berücksichtigen, daß der durch den Wind erzeugte Triftstrom infolge der Erdrotation gegenüber der herrschen 
den Windrichtung auf der nördlichen Halbkugel (theoretisch) um 45° nach rechts abgelenkt wird. Daraus 
geht hervor, daß auch ein bis zu einem gewissen Grade auflandiger Wind einen ablandigen Strom und damit 
Auftrieb erzeugen kann, was wegen der hier vorhandenen Küstenrichtung von größter Bedeutung ist. Der Auf 
trieb wird um so stärker sein, je beständiger die Südwestwinde wehen und je weniger die Küste von der Nord 
richtung nach Osten abweicht. Wie Tabelle 26 zeigt, ist die Häufigkeit der Südwestwinde an der Togoküste von 
Juni bis Oktober am größten, was dem Auftreten tiefer Meeresoberflächentemperaturen gerade zu dieser Zeit 
entspricht. Die neuen Karten der Guineaströmung von W e n d 1 e r (13a) zeigen, daß in den meisten Monaten der 
östliche Teil des Guineastroms nicht nur Zufluß von Süden, d. i. vom Südäquatorialstrom her, sondern auch 
Abfluß nach dorthin findet. „Erweist sich eine Strömung als Zu- und Abflußstrom einem mächtigen Meeres 
strom gegenüber, so pflegt man sie als Kompensationsstrom zu bezeichnen.“ (13a, S. 191.) Die Monsuntrift 
wird demnach nur dann vorherrschen, wenn das Ersatzbedürfnis des Südäquatorialstroms gering, der Monsun 
am stärksten ist (Juli). 
In den 9 Beobachtungsjahren 1905/13 wurde die tiefste mittlere Monatstemperatur 8mal im August erreicht, 
einmal im September, die höchste 2mal im März, 3mal im April, 4mal im Mai. Die tiefste im gesamten Zeit 
raum gemessene Meerestemperatur beträgt 18,5° (24.8. 1907), die höchste 30,0° (im Mai 1913). 
4. Einfluß der Temperatur des Meeres auf die der Luft in Lome. 
Ein Vergleich der mittleren Monatstemperaturen der Luft und des Wassers in Lome (s. Tabellen 7 u. 8 
und graphische Darstellung der Monatsmittel jeden Jahres für Luft- und Meerestemperatur sowie der Nieder 
schlagssummen, Regen- und Gewittertage in Lome, Fig. 6) ergibt: 
Der kühlste Monat ist für beide Temperaturen im allgemeinen der August, wobei die Temperatur der Luft 
stets höher bleibt als die des Meeres (in diesem Falle ist die Spanne Luft-, Meerestemperatur schwarz ausge 
füllt worden). Besonders tiefen Meerestemperaturen entsprechen ebensolche der Luft (z. B. August 1909 und 
1911). Die Maxima der Luft- und Meerestemperatur fallen zusammen, oder das letztere tritt ein bis zwei Mo 
nate nach dem der Luft ein. In auftriebsfreien Monaten ist die Lufttemperatur fast ausnahmslos etwas tiefer 
als die des Meereswassers. Im Juli ist die Meerestemperatur auf die der Luft gesunken, sie bleibt bis zum 
Oktober unterhalb derselben. Somit ist erst vom Juli—August ab der Auftrieb kalten Tiefenwassers kräftig 
genug, um die Lufttemperatur an der Küste herabsetzen zu können. Das läßt sich gut in Einklang bringen mit 
den nach Janke geschilderten Verhältnissen (S. 10). 
Das Absinken der Lufttemperatur geht an der Küste zunächst stärker vor sich als das der Meerestempera 
tur. Bewölkung und Regen, die hier im Juni ihre höchsten Werte erreichen, üben ihre abkühlende Wirkung 
aus. Von Juni bis August sinken die Monatsmittel der Meerestemperatur um 4°, die der Luft um 2° ab (Mittel 
1909 IV — 1914 III). Etwa um den gleichen Wert von 2° sinken sie in Sansane Mangu, Jendi, Bassari und
	        
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