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Full text: 57, 1937

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Erich Goedecke: Beiträge zur Hydrographie der südlichen Nordsee 
wie bei der vorhin erwähnten Station. Die Änderung der hydrographischen Faktoren nimmt wahrscheinlich 
mit der Tiefe ab. Die Station der Terschellingbank-Region, Stat. 96, hat zwischen 5 und 10 m Tiefe eine 
stark ausgeprägte Sprungschicht, die durch Unterlagerung des schwereren Hoofdenwassers unter das leichtere 
Terschellingbankwasser hervorgerufen ist. Dies wurde auch im Februar 1936 festgestellt (siehe Figur 45 der 
Februar-Fahrt 1936). 
Die Aufstellung und Beschreibung solcher Küstenbeobachtungen in diesem untersuchten Gebiet wäre 
auch eine dankbare Aufgabe bei zukünftigen Untersuchungen. 
3. Die Temperaturverteilung in den Querprofilen. 
Insgesamt sind sechs Temperaturschnitte gezeichnet worden. Für die Darstellung der vertikalen Tem 
peraturverteilung sind nur solche Schnitte herausgesucht worden, die in kurzer Zeit ununterbrochen quer über 
das Untersuchungsgebiet gelegt wurden. Die Bezeichnung der Schnitte (siehe die Figuren 11 bis 16) und ihre 
Breiten- bzw. Längenlage sind die folgenden: 
1. Smith’s Rnoll-F.-Sch.—Haaks-F.-Sch. am 18. Januar 193 5 ausgeführt innerhalb 1414 Std. 
zwischen 52°45' und 53°0' Nordbreite. 
2. Southwold—Schouwenband-F.-Sch. am 8-/9. Januar 1935 ausgeführt innerhalb 13% Std. 
zwischen 51°50' und 52°15' Nordbreite. 
3. Sunk-F.-Sch.—Schouwenbank-F.-Sch. am 14. J a n u a r 1 9 3 5 innerhalb 1014 Std. ausgeführt auf 
rund 51°50' Nordbreite. 
4. Themsemündung—Thorntonbank am 9. Januar 1 9 3 5 innerhalb 1514 Std. ausgeführt auf 
rund 51°35' Nordbreite. 
5. Sunk-F.-Sch.-—West Hinder-F.-Sch. a m 13./14. Januar 1935 innerhalb 11 Std. ausgeführt 
zwischen 51°20' und 51°50' Nordbreite. 
6. Beachy Head—St. Valéry en Caux a m 10./11. Januar 1935 innerhalb 1214 Std. ausgeführt 
zwischen 00°20' und 00°40' Ostlänge. 
Alle Schnitte zeichnen sich dadurch aus, daß sie ungefähr in der Mitte den Warmwasserkörper des 
Kanal- und Hoofdenwassers enthalten, der an beiden Flanken von Küstenwasser umgeben ist. In dem Schnitt 
Southwold (Stat. 16) —Schouwenbank (Stat. 21), siehe Figur 12, beträgt die Temperatur des Hoofdenwassers 
über 10,0 und in der Tiefe bei Stat. 18 sogar über 10,25° C. Nach beiden Küsten zu nimmt die Temperatur 
um rund 2 bis 214° C ab. Das englische Küstenwasser ist auf diesem Schnitt kälter als das holländische. Am 
nächsten Tage wird das Hoofdenwasser auf dem Schnitt Themsemündung (Stat. 27) —Thortonbank (Stat. 22), 
siehe Figur 14, durchquert. Das warme Hoofdenwasser nimmt, wie auch im vorigen Schnitt, zur Hauptsache 
das Gebiet der Tiefen Rinne ein. An der englischen Küste in der Themsemündung hat sich ein starker Tem 
peraturgradient herausgebildet. Im Westen dieses Schnittes bei Stat. 27 wird noch einmal relativ warmes 
Wasser angetroffen. Die Temperaturverteilung an der Oberfläche zeigt, daß eine Zunge warmen Hoofdenwassers 
in die Mündung der Themse hineinsetzt und entsprechend davon eine Zunge kälteren Wassers aus der Fluß 
mündung heraussetzt. Am 10. bis 11. Januar wird in dem Untersuchungsgebiet der südlichste Schnitt (siehe 
Figur 16) gelegt. Hier wird das Kanalwasser zwischen Beachy Head an der Südküste Englands (Stat. 35) und 
dem französischen Küstenort St. Valéry en Caux (Stat. 41) von Nord nach Süd geschnitten. Die Temperatur 
des Kanalwassers beträgt hier sogar über 10,5° C und nimmt nach der französischen Küste langsam ab. Durch 
Vermischung mit dem französischen Küstenwasser beträgt die Temperaturerniedrigung rund 2° C. Nach der 
englischen Küste zu wird wegen der Durchdringung des Kanalwassers mit dem kühleren Küstenwasser ein ver 
hältnismäßig starker Temperaturgradient herausgebildet. Nach dem 12. Januar hat sich das Wasser im Gebiet 
der Hoofden von der Oberfläche bis zum Boden merklich ahgekühlt. Die Temperatur des Hoofdenwassers 
beträgt am 13./14. Januar auf dem Schnitt Sunk-F.-Sch. (Stat. 54) —West-Hinder-F.-Sch. (Stat. 51), siehe 
Figur 15, nur noch etwas über 9,5° C. An demselben Tage (14. I.) wird noch der Schnitt Sunk-F.-Sch. (Stat. 54) 
—Schouwenbank-F.-Sch. (Stat. 58) durchgeführt (siehe Figur 13). Die Temperaturverhältnisse in diesem Schnitt 
sind dieselben wie im vorigen, Der nördlichste Temperaturschnitt (siehe Figur 11) ist der vom 18. Januar 
zwischen Smith’s Knoll-F.-Sch. (Stat. 79) und Haaks-F.-Sch. (Stat. 72). Hier beträgt die Temperatur des 
Hoofdenwassers nur etwas über 9,0° C. Durch die starke Vermischung des Hoofdenwassers mit dem hollän 
dischen Küstenwasser ist die Achse der maximalen Temperatur mehr nach der englischen Küste zu verschoben.
	        
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