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Full text: 56, 1936

Hans Neuberger, Beiträge zur Untersuchung des atmosphärischen Reinheitsgrades 
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Unter Berücksichtigung aller den Vergleich abschwächenden Umstände läßt sich immerhin sagen, daß das 
Ergebnis hier dem vorhergehenden gut entspricht. 
b) Formeln für die mittlere Beziehung zwischen Sicht, Kernzahl und Luftfeuchtigkeit in reinem Seewind. 
Die Darlegungen in der Einleitung haben gezeigt, daß eine Formel keinen Aufschluß über die t a t säch 
liche Wirkung einerseits der Feuchtigkeit auf die Kerngröße, andererseits der Kerne auf die Sichttrübung 
geben kann. Dennoch scheint es nicht ohne Interesse zu sein, eine Formel zu suchen, welche die schein 
baren Wirkungen am besten darzustellen vermag. 
Folgende Abkürzungen werden verwandt: 
r = Kemradius 
K - Kernzahl pro cm 3 
f = rel. Feuchtigkeit (%) 
S = Sichtweite (km) 
s = Stufe der Sichtweite 
T = Trübungsgrad = 1/S 
(E—e) = Sättigungsdefizit 
Zunächst seien für die Wirkung der Feuchtigkeit auf das Kernvolumen zwei Annahmen definiert: 
Annahme A: r 3 prop. f (vgl. 68) 
Annahme B: r 3 prop. f/K 
Die Annahme B entspricht Satz 5 der Betrachtung der Einzelergebnisse a) (S. 10). 
Für die Wirkung der Kerne auf die Sicht bzw. den Trübungsgrad (gleichgesetzt dem reziproken Wert der 
Sichtweite) lassen sich weiter folgende verschiedene Annahmen machen: 
1. Die Trübung sei nur durch „Aufhellung“, d. h. durch das an den Kernen zerstreute Licht bewirkt. Da 
bekanntlich die Intensität zerstreuten Lichts mit dem Quadrat des Teilchenvolumens zunimmt, kann man setzen: 
T prop. r 6 . K 
Unter Kombination mit Annahme A ergibt sich: 
1A: T prop. f 2 . K. 
Mit Annahme B würde sich ergeben: 
1B: T prop. f 2 /K, 
was aber unlogisch wäre, weil die Trübung mit zunehmender Kernzahl geringer würde! 
2. Nimmt man an, daß sich die Aufhellung aus irgendeinem Grund (evtl. Absorption) nicht mehr mit 
dem Quadrat des Kernvolumens ändert, sondern mit einem anderen Exponenten des Radius, etwa 
T prop. r 5 . K 
dann wird 
2A: T prop. f 5 / 3 . K. 
Mit Annahme B kann man wieder nicht kombinieren, weil eine Potenz von K im Nenner erscheinen 
würde. 
3. Eine andere Voraussetzung sei 
T prop. r 4 . K. 
Man kann wieder nur mit Annahme A verbinden: 
3A: T prop. f 4 / 3 . K. 
4. Setzt man den Trübungsgrad proportional dem Kemvoluraen mal der Kernzahl 
T prop. r 3 . K, dann wird 
4A: T prop. f.Iv 
4B : T prop. f. 
Mit Formel 4B ließe sich der im Binnenland vielfach gefundene inverse Gang von Sichtweite und rel. 
Feuchtigkeit (ähnlich auch die Beobachtungen in Pseudosee- und Landwind) ohne gleichzeitige Abhängigkeit 
von der Kernzahl erklären.
	        
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