Skip to main content

Full text: 54, 1935/36

39 
F. Z o r c 11: Beiträge zur Hydrographie der Deutschen Bucht. 
2. Salzgehaltsverteilung. (Tafel 16, Figur 45.) Charakteristisch für die Salzgehaltsverteilung 
ist einmal der hohe Salzgehalt im Gebiet Helgoland — Elbe 1 — Minsenersand — Weser F. Sch., zum 
anderen der starke Gradient im Gebiete Außeneider —■ Amrumbank F. Sch.; das Hauptmischgebiet des 
Küstenwassers mit dem Nordseewasser liegt nordwestlich Amrumbank F. Sch. Die Grenze zwischen dem 
Deutsche Bucht-Wasser und dem Küstenwasser wird durch die 31.0°/<»-Isohaline bezeichnet, die in auf 
fallender Weise dem Verlauf der 20 m-Tiefenlinie folgt. Das Küstenwasser hat — als Folge der hohen 
Elbwasserführung im April — einen sehr niedrigen Salzgehalt; es lehnt sich aber dicht an die nord 
friesische Küste an und vermischt sich erst nördlich Amrumhank mit dem Deutsche-Bucht-Wasser. Die 
Anlehnung an die Küste wird durch die vorherrschenden Winde verständlich, die in der Zeit der „Poseidon“- 
Reise vorwiegend aus SW bis SO wehten. Audi der hohe Salzgehalt bei Minsenersand wird so erklärt; 
das Weserwasser wurde im Mündungsgebiet nach rechts, also NO abgelenkt und konnte F. Sch. Minsener 
sand gar nicht erreichen. 
Etwas unklar liegen die Verhältnisse vor der Emsmündung. Der Salzgehaltskarte nach wirkt sich der 
Einfluß des Emswassers beträchtlich nach NW hin aus (vgl. den Gang des Salzgehalts bei F. Sch. Borkumriff). 
7) September 1 925. (Hierzu (Tafel 17, Figur 6 bis 49.) 
Auf dieser Reise wurde zum erstenmal ein gleichmäßig verteiltes Neß von Stationen erhalten, die trotj 
gewisser technischer Schwierigkeiten dank der Energie des Beobachters, Kapt. H a t j e, erfolgreich durch 
geführt werden konnten. 
Im September setjt die herbstliche Abkühlung des Wassers stark ein. Auf Figur 46 ist der Gang der 
Wassertemperatur für die Monate September und Oktober 1925 bei den F. Sch. Borkumriff, Weser, Elbe 1 
und Außeneider dargestellt. In der Zeit der „Poseidon“-Fahrt, 16. September bis 6. Oktober, war die 
Abkühlung relativ gering, geringer als in der Zeit vor- und nachher. Sie betrug 
bei Borkumriff — 1.4° Elbe — 0.6° 
Weser — 0.6° Außeneider — 0.6°, 
im Durchschnitt also noch nicht ganz 1° C. 
Über den Gang des Salzgehalts bei den Feuerschiffen siehe Figur 47. Die Tabelle gibt Auskunft 
über die Abweichung der Monatsmittel September und Oktober 1925 (s. Tabelle V) von den 10jährigen 
Mitteln 1923/32. 
Monat 
1925 
Borkumriff 
Norderney 
Weser 
Minsener 
sand 
Bremen 
Elbe 1 
Elbe 4 
Außeneider 
Amrum 
bank 
September . . . 
Oktober .... 
+ 0.45 
—0.05 
+ 0 52 
+ 0.32 
—0.23 
—0.28 
+ 0.05 
-0.31 
+ 1.14 
—0.07 
+ 0.64 
—0.27 
-0.43 
—1.30 
+ 1.12 
+ 0.34 
+ 1.12 
+ 0.08 
Es fällt hierbei auf, daß hei Bremen und Elbe 4 die Abweichungen im September entgegengesetjte 
Vorzeichen haben, und daß die Abweichungen bei den Feuerschiffen der Wesermündung: Bremen, Min 
senersand, Weser und Elbmündung: Elbe 4, Außeneider und Elbe 1 nicht einheitlich sind. 
Der Unterschied von Bremen und Elbe 4 dürfte sich aus der Verschiedenheit der Abflußmengen von 
Elbe und Weser erklären. Es betrugen die Abflußmengen und die Abweichungen vom 10jährigen Mittel: 
Elbe 
W e 
s e r 
1925 
1925 
August 
1160 cbm 
-282 
362 cbm 
—196 
September.... 
1890 „ 
+ 639 
544 „ 
— 52 
Oktober 
1414 „ 
+ 84 
670 „ 
- 29
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.