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F. Z o r c 11: Beiträge zur Hydrographie der Deutschen Bucht.
2. Salzgehaltsverteilung. (Tafel 16, Figur 45.) Charakteristisch für die Salzgehaltsverteilung
ist einmal der hohe Salzgehalt im Gebiet Helgoland — Elbe 1 — Minsenersand — Weser F. Sch., zum
anderen der starke Gradient im Gebiete Außeneider —■ Amrumbank F. Sch.; das Hauptmischgebiet des
Küstenwassers mit dem Nordseewasser liegt nordwestlich Amrumbank F. Sch. Die Grenze zwischen dem
Deutsche Bucht-Wasser und dem Küstenwasser wird durch die 31.0°/<»-Isohaline bezeichnet, die in auf
fallender Weise dem Verlauf der 20 m-Tiefenlinie folgt. Das Küstenwasser hat — als Folge der hohen
Elbwasserführung im April — einen sehr niedrigen Salzgehalt; es lehnt sich aber dicht an die nord
friesische Küste an und vermischt sich erst nördlich Amrumhank mit dem Deutsche-Bucht-Wasser. Die
Anlehnung an die Küste wird durch die vorherrschenden Winde verständlich, die in der Zeit der „Poseidon“-
Reise vorwiegend aus SW bis SO wehten. Audi der hohe Salzgehalt bei Minsenersand wird so erklärt;
das Weserwasser wurde im Mündungsgebiet nach rechts, also NO abgelenkt und konnte F. Sch. Minsener
sand gar nicht erreichen.
Etwas unklar liegen die Verhältnisse vor der Emsmündung. Der Salzgehaltskarte nach wirkt sich der
Einfluß des Emswassers beträchtlich nach NW hin aus (vgl. den Gang des Salzgehalts bei F. Sch. Borkumriff).
7) September 1 925. (Hierzu (Tafel 17, Figur 6 bis 49.)
Auf dieser Reise wurde zum erstenmal ein gleichmäßig verteiltes Neß von Stationen erhalten, die trotj
gewisser technischer Schwierigkeiten dank der Energie des Beobachters, Kapt. H a t j e, erfolgreich durch
geführt werden konnten.
Im September setjt die herbstliche Abkühlung des Wassers stark ein. Auf Figur 46 ist der Gang der
Wassertemperatur für die Monate September und Oktober 1925 bei den F. Sch. Borkumriff, Weser, Elbe 1
und Außeneider dargestellt. In der Zeit der „Poseidon“-Fahrt, 16. September bis 6. Oktober, war die
Abkühlung relativ gering, geringer als in der Zeit vor- und nachher. Sie betrug
bei Borkumriff — 1.4° Elbe — 0.6°
Weser — 0.6° Außeneider — 0.6°,
im Durchschnitt also noch nicht ganz 1° C.
Über den Gang des Salzgehalts bei den Feuerschiffen siehe Figur 47. Die Tabelle gibt Auskunft
über die Abweichung der Monatsmittel September und Oktober 1925 (s. Tabelle V) von den 10jährigen
Mitteln 1923/32.
Monat
1925
Borkumriff
Norderney
Weser
Minsener
sand
Bremen
Elbe 1
Elbe 4
Außeneider
Amrum
bank
September . . .
Oktober ....
+ 0.45
—0.05
+ 0 52
+ 0.32
—0.23
—0.28
+ 0.05
-0.31
+ 1.14
—0.07
+ 0.64
—0.27
-0.43
—1.30
+ 1.12
+ 0.34
+ 1.12
+ 0.08
Es fällt hierbei auf, daß hei Bremen und Elbe 4 die Abweichungen im September entgegengesetjte
Vorzeichen haben, und daß die Abweichungen bei den Feuerschiffen der Wesermündung: Bremen, Min
senersand, Weser und Elbmündung: Elbe 4, Außeneider und Elbe 1 nicht einheitlich sind.
Der Unterschied von Bremen und Elbe 4 dürfte sich aus der Verschiedenheit der Abflußmengen von
Elbe und Weser erklären. Es betrugen die Abflußmengen und die Abweichungen vom 10jährigen Mittel:
Elbe
W e
s e r
1925
1925
August
1160 cbm
-282
362 cbm
—196
September....
1890 „
+ 639
544 „
— 52
Oktober
1414 „
+ 84
670 „
- 29