Skip to main content

Full text: 54, 1935/36

24 
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 6 
erreicht, während in Zone C zu dieser Zeit der Anteil stärkerer Winde bereits wieder abgenommen hat. Darin 
bestätigt sich, was sich schon bei einem Vergleich der Zonen miteinander gezeigt hatte: diese Zunahme der 
Häufigkeit stärkerer Winde ist eine Erscheinung, die dem südlichen Teil des Gebietes zur Zeit des Monsun 
vorstoßes eigentümlich ist. 
Auch die sich stärker heraushebenden Werte der Häufigkeit sind bei beiden Stationen wieder zu erkennen: 
Für Zone B und St. Vincent — 16° 54' N — sind es besonders die Monate II 10 und XII 10 mit auffallend 
großen, die Monate II 09 und II 12 mit kleinen Werten. Für S. Thiago und Zone C ist es der I 12 mit seinem 
großen Häufigkeitswert. 
c) Der Luftdruck.(Abb. 9a und 9b). 
Viel mehr noch als bei den Häufigkeitswerten von Windrichtung und -stärke bedarf der aus den „charak 
teristischen Druekintervallen“ gewonnene Zahlenausdruck einer Überprüfung, inwieweit er in seinen Schwankungen 
diejenigen des Luftdruckes tatsächlich wiedergibt. 
Die Druckbeobachtungen liegen von beiden Stationen der Kap Verde-Inseln vor, es soll daher hier 
St. Vincent benutzt werden, das gemäß seiner mehr zentralen Lage in Zone B den zonalen Jahresverlauf eher 
repräsentieren dürfte als S. Thiago, das schon Einflüsse der benachbarten Zone erkennen lassen wird, wie das 
auch bei den Windverhältnissen gefunden worden war. 
Die Mittelwerte der „charakteristischen Häufigkeits-Differenzen“ für Zone B, sowie die mittleren monat 
lichen Luftdruckwerte von St. Vincent für die 5 Jahre sind in Abb. 9a dargestellt. Für St. Vincent wurden die 
Mittelwerte aus den Terminbeobachtungen von 9 h + 15 h + 21 h benutzt, nachdem sich ergeben hatte, daß eine 
Mittelbildung nur aus dem Frühtermin keinen Einfluß auf die monatlichen Änderungen der Werte, sondern 
lediglich auf deren absolute Größe hat: die Mittelwerte würden dann um etwa 0,3 mm höher liegen. 
Die Angleichung der beiden Kurven in ihren Änderungen von Monat zu Monat, wie auch im Eintritt der 
Extremwerte, ist eine derart enge, daß darüber kaum noch etwas gesagt werden muß. Darüber hinaus ist die 
Übereinstimmung auch bei den Schwankungen der Einzel werte sehr gut; sie ist auch beim Vergleich 
zwischen S. Thiago mit Zone C noch recht gut, wenn sich auch hier bereits, wie erwartet, die Lage dieser Station 
in Unterschiedlichkeiten bemerkbar macht: so ist beispielsweise die Abnahme vom X zum XI 11 in C ein 
Einfluß, der diese Zone von Süden her erreicht, sich aber nicht bis zu deren Nordrand hin auswirkt. Um zu 
zeigen, wie weit diese Übereinstimmung auch für diesen Teil des Gebietes noch gehen kann, wurden in Abb. 9b 
die Monatswerte des Jahres 1913 für Zone C und S. Thiago dargestellt. 
Die Schwankungen zeigen auch hier noch fast gleichen Verlauf, lediglich die kleinen Änderungen der 
Werte vom I zum II verlaufen entgegengesetzt, eine Abweichung, die in allen 5 Jahren zu dieser Zeit auftritt. 
Beim Vergleich zwischen St. Vincent und Zone B stimmt auch die Größe der Einzelschwankungen, 
besonders bei den extremen Werten, sehr gut überein. 
Ein weiterer Vergleich wurde durchgeführt für die Druckbeobachtungen an der Station Freetown — an 
der Küste in 8%°N — und die Werte der Zone D. Dabei mußte das Jahr 1912 unberücksichtigt bleiben, da die Beob 
achtungen in Freetown eine längere Unterbrechung auf weisen. Auf Grund der Ergebnisse von Defant (24) war 
eine nähere Übereinstimmung bei den Mittelwerten nicht zu erwarten wegen des Unterschiedes im Luftdruckgang 
auf dem offenen Ozean und auf dem Festland (siehe Fig. 7 bei Defant). Im ganzen ergab sich dennoch eine recht 
enge Übereinstimmung bei den hauptsächlichen Merkmalen im Gang des Druckes: Die Werte liegen in den Mona 
ten VI bis VIII sehr gleichmäßig boch und fallen zum Winter hin ab, besonders stark vom VIII zum IX und 
vom X zum XI. Der Eintritt der Extreme an der Küste entspricht somit eher dem Jahresgang, wie er von Hann 
(14, auf S. 37) mitgeteilt wurde: Der Unterschied zwischen dem jährlichen Luftdruckgang auf dem Ozean und 
dem an der Küste scheint sich demnach südlich von 10° N zu verlieren. 
Weitere Beobachtungen liegen vor von Bathurst, doch ist ein Vergleich nicht möglich, da die Druckwerte 
hier nur mit einer Genauigkeit von 0,1 engl. Zoll — 2,5 mm — mitgeteilt werden. 
Zusammenfassend kann also gesagt werden, daß Schwankungen und Veränderlichkeit der monat 
lichen Häufigkeitswerte bzw. der „charakteristischen Häufigkeits-Differenzen“ den Gang der betr. meteorologischen 
Faktoren selbst in guter Annäherung wiedergeben. Es erscheint demnach durchaus berechtigt — wie es auch 
schon in dieser Bearbeitung geschehen ist — von den Schwankungen nicht nur der Häufigkeitswerte, sondern des 
Elementes selbst zu sprechen, solange es nicht auf Absolutwerte, sondern nur auf deren Änderungen ankommt. 
2. Vergleich mit Beobachtungen längerer Jahreszeiten. 
Für die Beurteilung der Erscheinungen, die sich bei den Untersuchungen in den vorausgehenden Abschnitten 
ergaben, ist es nicht überflüssig zu wissen, ob es sich bei dem betrachteten Zeitraum um Jahre handelt, die, be 
sonders hinsichtlich der Luftdruck- und Windverhältnisse, als „normal“ anzusprechen sind. 
Es wurde deshalb der mittlere Jahresgang der drei Faktoren mit einem solchen verglichen, wie er sich auf 
Beobachtungen von ausgedehnteren Zeitintervallen stützt. Ein solcher Vergleich wird im wesentlichen nur grob 
abschätzender Natur sein können, da es sich ja bei Windstärke und Luftdruck zuletzt um einen Vergleich zwischen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.