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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 6 
5. Die Veränderlichkeit der monatlichen Häufigkeitswette passatischer Winde ist im Norden unsres Gebietes vor 
wiegend groß: nur im Sommer der Zone A — zu dieser Zeit ist hier die Passathäufigkeit groß! — ist sie ge 
ring. Im Süden ist die Veränderlichkeit kleiner. 
6. Der Jahresverlauf der Häufigkeitswerte bei den stärkeren Winden ist unruhiger; unperiodische Änderungen 
sind im Norden, besonders in Zone B, so stark, daß von einem Jahres gang hier kaum noch gesprochen 
werden kann. Im Süden stellt sich bei geringerer Veränderlichkeit der Jahresgang in Zone C als einfache, in D 
als doppelte Welle dar. 
7. Die Zonen A und B zeigen trotz des stark voneinander abweichenden Jahresganges beider Faktoren manche 
gemeinsame Merkmale. Dazu gehört neben den schon auf S. 15 angeführten noch: der Anteil passatischer 
Winde sowohl wie derjenige „stärkerer Winde“ ist in beiden Zonen nahezu gleich groß. 
8. Die vergleichsweise geringen Werte der Veränderlichkeit im südlichen Teil des Gebietes weisen darauf hin, 
daß hier der mittlere jährliche Gang dem tatsächlichen sehr nahe entspricht. 
5. Die zeitlich-örtliche Verteilung der monatlichen Häufigkeitswerte. 
Abgesehen von der allgemeinen nord-südlich gerichteten Abnahme der Häufigkeitswerte sowohl beim 
Passat wie auch bei den „stärkeren Winden“ lassen sich aus den Mittelwerten keine Schlüsse auf den gleich 
zeitigen Gang der Werte in verschiedenen Zonen ziehen. Um das zu ermöglichen, wurde die Isoplethendarstellung 
der Abbildungen 4 bis 6 gewählt. Diese Darstellungsform wird auch die einzelnen Phasen im Jahresgang 
erkennen lassen, die zwar mit großer Regelmäßigkeit in den verschiedenen Jahren eintreten, deren Präzision 
hinsichtlich der Eintrittszeit aber zu gering ist, um bei einer Mittelbildung noch erkennbar zu sein. 
a) Passathäufigkeit. 
Die Verteilung der Häufigkeit zeigt im ganzen eine Abnahme der Werte von Nord nach Süd: die Werte 
sind in den Zonen A und B vorwiegend größer als in C und D. Dabei liegen im nördlichen Teil des Gebietes 
die Werte im 'Winter in Zone B, im Sommer dagegen in Zone A meist höher; im südlichen Teil ist der Anteil 
passatischer Winde in Zone D nur für kurze Zeit im Frühjahr größer als in C. 
Die im Jahresablauf sich am regelmäßigsten einstellende Erscheinung ist das Häufigkeitsminimum des 
Passates in den Monaten VII bis IX der Zone D, von wo aus es sich nordwärts ausbreitet und in abgeschwächtem 
Maße mit der Linie von 50% die Zone C, ausnahmsweise wohl auch B — im IX 10 —- einbezieht. 
Demgegenüber steht das winterliche Maximum, das in B seine größte Ausdehnung hat und mit Werten von 
mehr als 90% zu den benachbarten Zonen herüberreicht. 
Dieser einfachen Welle planetarischen Ursprungs — sie zeigt in ihrer Umkehrung den sommerlichen Vor 
stoß des Südwest-Monsuns an, der seinerseits dem höchsten Sonnenstände folgt — entgegen steht eine doppelte 
Welle in Zone A mit den größten Werten im Sommer und Winter, den niedrigsten im Frühjahr und Herbst. Da 
bei treten die Minima in wechselnder Intensität auf, die Maxima erreichen dagegen in allen fünf Jahren etwa 
die gleichen Werte. 
Es ist wahrscheinlich, daß zumindest in manchen Jahren das Auftreten des Herbstminimums der Zone A 
in unmittelbarem Zusammenhang steht mit dem sommerlichen Minimum der südlichen Zonen: im IX 10 stößt 
die Linie von 50% bis B vor, die 70%-Linie erreicht im gleichen Monat die Zone A, und damit tritt hier das 
Herbstminimum früher als in den übrigen Jahren ein. Im Herbst 1911 dagegen ist der Einfluß des sommerlichen 
Häufigkeitsminimums schon in Zone B kaum noch merkbar, und in diesem Jahre fehlt das Herbst-Minimum in 
A vollständig! Indessen ist der Anstoß zu den für diese Zone sehr niedrigen Werten im Herbst der Jahre 1909 
und 1913 in Zone A selbst oder noch weiter nördlich zu suchen: zwischen diesem Gebiet geringer Häufigkeit und 
dem südlichen Häufigkeitsminimum halten sich die Werte in B ziemlich hoch. Diese Folgerung findet im weiteren 
Verlauf dieser Untersuchung — auf S. 30 — ihre Bestätigung. 
Das Frühjahrsminimum tritt in A mit größter Regelmäßigkeit in einem der Monate II bis IV auf und ist 
auch in B — gelegentlich, wie im IV 10, sogar noch in C — zu erkennen. 
Die große Veränderlichkeit der monatlichen Häufigkeitswerte in den Perioden geringer Häufig 
keit, wie sie sich in Abb. 2 gezeigt hatte, ist also nicht der Ausdruck geringer Regelmäßigkeit im Auftreten dieser 
Erscheinung, sondern nur einer geringeren Präzision in deren Eintrittszeit, oder einer von Jahr zu Jahr schwan 
kenden Intensität. 
Kennzeichnend für beide Minima ist ihr kurzes, spontanes Auftreten von meist nur einmonatiger Dauer; 
sie stellen damit eine „Passatstörung“ von allerdings größter Regelmäßigkeit dar. Im Gegensatz dazu trägt das 
südliche Minimum von Zone C ab jahreszeitlichen Charakter hinsichtlich Eintrittszeit und Ausdehnung. 
b) Häufigkeit der Windstärken von mehr als 4 Beaufort (Abb. 5), 
Die Abb. 5 läßt im ganzen eine Abnahme der Häufigkeit von Nord nach Süd innerhalb der Zonen B bis 
D erkennen. In Zone A liegen die Werte im Sommer höher, im Winter um weniges niedriger als in B; in 
Zone D liegen die Werte regelmäßig im VII und VIII, zuweilen auch noch im IX höher, im übrigen durchweg 
niedriger als in C.
	        
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