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Full text: 54, 1935/36

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 5. 
Die Kurzwellenzeitzeichen waren unabhängig von der Entfernung ihrer Sendestationen mit sehr 
verschiedener Güte zu empfangen. Z. B. konnte Norddeich stets gut empfangen werden, Königs Wusterhausen 
dagegen niemals. Von den übrigen europäischen Stationen ließ sich Moskau besonders gut aufnehmen. 
Schwierig gestaltete sich dagegen teilweise die Aufnahme von Pontoise. Abgesehen davon, daß dieser Sender 
in Hamburg während des Winters überhaupt schlechter aufzunehmen ist als während des Sommers, handelt 
es sich bei Pontoise um einen Sender mit Frequenztastung, so daß bei nicht ganz genauer Einstellung 
nur der Ton der Pausenfrequenz als Dauerton zu hören ist, der im Rythmus des Zeitsignals unterbrochen 
wird. Die Aufnahme eines solchen Spiegelbildes ist unbrauchbar. Die südamerikanischen Stationen 
waren zeitweise sämtlich zu hören, Monte Grande fiel sogar so gut ein, daß es nachts, ebenso wie 
Moskau, oft registriert werden konnte. Bei Rio de Janeiro waren die gesandten Punkte teilweise so 
lang, daß sie durch die Länge der Hamburger Koinzidenzsignalgeberkontakte nicht überdeckt werden 
konnten und an beiden Enden herausragten. Dadurch wurde die Tastung unmöglich gemacht. Die 
nordamerikanischen Kurzwellenstationen wurden ebenso mühsam aufgenommen wie die Langwellenstationen. 
Honolulu und San Francisco waren nicht zu hören. Malabar und nachts auch Cavite waren nie hörbar, 
während Cavite tagsüber und Saigon regelmäßig gut einfielen; Saigon konnte bisweilen registriert werden. 
Dagegen war Tokio auf kurzer Welle nur tags zu hören und zudem sehr schlecht, da der in der Wellen 
länge benachbarte Sender Chelmsford meist die Aufnahme störte. 
4. Kapitel. 
Die endgültigen Verbesserungen der aufgenommenen 
F unkzeitsignale. 
Bei den auf den nachstehenden Seiten gegebenen Verbesserungen der während der internationalen 
funkentelegraphischen Längenvermessung Oktober/November 1933 aufgenommenen Funkzeitsignale ist 
die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen nicht berücksichtigt worden. Folgender 
Tafel können jedoch für alle aufgenommenen Stationen die Korrektionen für verschiedene Wellen- 
fortpflanzungsgeschwindigkeiten entnommen werden. Die dieser Tafel zugrunde gelegten Distanzen der 
einzelnen Sendestationen von der Deutschen Seeivarte zu Hamburg wurden mittels der Andoyerschen 
Formeln berechnet. Die Tafel gibt in der ersten Spalte die Sendestation, in der zweiten die Entfernung 
der Sendestation von der Deutschen Seewarte zu Hamburg und in den folgenden Spalten die Laufzeiten 
der Wellen für die an den Köpfen der einzelnen Spalten angegebenen Fortpflanzungsgeschwindigkeiten. 
Station 
km 
Fortpflanzungsgeschwind igk eit en in 
300 000 275 000 250 000 225 000 
km-sec -1 
200 000 
Nauen 
256 
0Î0009 
Of0009 
OfOÜlO 
OfOOll 
0f0013 
Djetskoje Selo 
... 1 414 
0.0047 
0.0051 
0.0057 
0.0003 
0.0071 
Moskau 
... 1 787 
0.0060 
0.0065 
0.0071 
0.0079 
0.0089 
Saigon 
... 10142 
0.0338 
0.0369 
0.0406 
0.0451 
0.0507 
Cavite 
... 10 047 
0.0335 
0.0365 
0.0402 
0.0447 
0.0502 
Tokio 
... 9 011 
0.0300 
0.0328 
0 0360 
0.0400 
0.0451 
Arlington 
... 6 479 
0.0216 
0.0236 
0.0259 
0.0288 
0.0324 
Annapolis 
... 6 492 
0.0216 
0.0236 
0.0260 
0.0289 
0.0325 
Monte Grande 
... 11790 
0.0393 
0.0429 
0.0472 
0.0524 
0.0590 
Rio de Janeiro 
... 9 888 
0.0330 
0 0360 
0 0396 
0.0439 
0.0494 
Rugby 
757 
0.0025 
0.0028 
0.0030 
0.0034 
0.0038 
Croix d’Hins 
... 1252 
0.0042 
0.0046 
0.0050 
0.0056 
0.0063 
Pontoise 
733 
0.0024 
0.0027 
0.0029 
0.0033 
0.0037 
Paris 
755 
0.0025 
0.0027 
0.0030 
0.0034 
0.0038 
Norddeich 
181 
0.0006 
0.0007 
0.0007 
0.0008 
0.0009
	        
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