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Full text: 54, 1935/36

Internationale Längenvemessung 1933 
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1. Für alle Signale, bei denen das Milliamperemeter abgelesen worden war, wurden die Registrier 
verzögerungen den mittels Hilfssenders ermittelten Kurven 9 und 10 entnommen, wobei zu berück 
sichtigen war, daß im Laufe der Längenvermessung verschiedene Shunts verwendet worden sind. 
2. Signale, bei denen das Milliamperemeter nicht abgelesen wurde, bei denen jedoch die Registrier 
verzögerung aus der Ablesung des Zehnsekundenstrichs ermittelt worden ist, wurden mittels des hieraus 
folgenden Wertes reduziert. 
3. Signale, bei denen überhaupt keine Angabe über die Registrierverzögerung gemacht worden ist, 
wurden mit einem Mittelwert der Registrierverzögerung reduziert, der sich aus allen für das betreffende 
Signal vorhandenen Werten der Registrierverzögerung ableiten ließ. Hierbei wurden Signale, bei 
denen ausdrücklich angemerkt war, daß es sich um eine schlechte Registrierung handelte, mit dem 
doppelten Betrage der so ermittelten mittleren Registrierverzögerung reduziert. 
Wie schon erwähnt ist es notwendig, die getasteten Signale den registrierten gleichwertig zu machen. 
Hierfür stand als Material eine Reihe von Zeitzeichen zur Verfügung, die sowohl durch Schreibempfang 
wie durch Abhören aufgenommen worden waren. Die Differenz zwischen den um die Registrier 
verzögerung (RV) verbesserten registrierten Signalen (R) und den getasteten Signalen (T) in der Form: 
f(R — RV)—'T] ergab den gesuchten systematischen Unterschied. 
Ein besonders zahlreiches Material stand noch dadurch zur Verfügung, daß auch nach der Längen 
vermessung bis mit April 1934 fast an jedem Werktag morgens das Signal von Bordeaux getastet und 
registriert wurde. Die Anzahl der getasteten Koinzidenzen wurde insofern berücksichtigt, als stark 
herausfallende Werte, die nur auf einer Koinzidenz oder auf zwei wesentlich voneinander verschiedenen 
Koinzidenzen beruhten, weggelassen wurden. 
Zusammengefaßt ergab sich folgendes Resultat: 
Langwellen 
Unterschied 
Anz. 
Mittelwellen 
Unterschied 
Anz. 
Annapolis 02 h 55” 
16 854 m 
+ 0?005 
1 
Moskau.. . 
Ol^OO" 
7700 m 
— 0?008 
8 
Bordeaux 
08 00 
19 100 „ 
- 0.014 
130 
M * * * 
04 00 
3472 „ 
— 0.015 
. 9 
Rugby .. 
09 55 
18 740 „ 
— 0.007 
3 
* * * 
06 00 
7700 „ 
+ 0.006 
2 
77 ‘ ’ 
17 55 
18 740 „ 
— 0.013 
27 
„ . . . 
06 00 
3472 „ 
— 0.006 
5 
Bordeaux 
20 00 
19 100 „ 
— 0.017 
25 
Paris .... 
09 30 
2650 „ 
— 0.006 
3 
Moskau... 
14 00 
3472 _ 
+ 0.007 
1 
» ’ ’ * 
16 00 
3472 ,. 
-0.006 
3 
Leningrad 
22 00 
3800 „ 
— 0.009 
25 
Paris .... 
22 30 
2650 „ 
-0.010 
25 
Die Mittel aus den Einzelwerten ergeben sich unter Berücksichtigung der jeweiligen Anzahl der Einzel 
werte zu: Langwellen —0*014 aus insgesamt 186 Werten, Mittelwellen —0*009 aus insgesamt 81 Werten. 
Zur Reduktion des Gesamtmaterials wurde das gewichtete Mittel aus den für die Langwellen und Mittel 
wellen sich ergebenden Werten benutzt. Es ergab sich Registrierung minus Tastung = — 0*012, d. h. 
die Tastung erfolgte 0*012 später als die um die Registrierverzögerung verbesserte Registrierung. Alle 
getasteten Signale sind infolgedessen um den Betrag von 0*012 zu vermindern und dann erst zur 
Berechnung der vorläufigen und endgültigen Verbesserungen zu verwenden. 
Einige Erfahrungen über die Güte des Empfanges der während der Längenvermessung ausgestrahlten 
Zeitzeichen seien noch kurz zusammengestellt. Nur die europäischen Langwmllensignale konnten fast 
stets einwandfrei aufgenommen werden, einzig das Signal von Rugby 18 h w r ar gelegentlich recht schwach. 
Bei Moskau gestaltete sich der Empfang insofern etwas schwierig, als zu allen Sendezeiten stets die 
beiden Sender RAI und RNO für die Zeitsignalsendung in Betracht kamen, so daß stets mit Zeitverlust 
erst festgestellt werden mußte, welcher der beiden Sender das Zeitsignal sendete. Die nordamerikanischen 
Stationen auf langen Wellen konnten tags fast gar nicht, nachts nur mit ziemlichen Schwierigkeiten 
aufgenommen werden. Alle asiatischen Langwellenstationen (Malabar, Cavite, Saigon) w r aren nicht zu 
hören. Mittelwellen konnten nur vom Eiffelturm, von Moskau und von Leningrad empfangen werden, 
sie waren aber von diesen Stationen auch stets einwandfrei zu hören.
	        
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