Internationale Längenvermessung 1933
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den Beobachter T bedeutend größer als für den Beobachter L. Nimmt man die mittleren Fehler als
Genauigkeitsgruadlage, wo sich wiederum das Ekhelbergersche Fundamentalsystem als schlechter erweist
als das System des FK 3, so besitzt der Wert für (T—F)z-a, der fast doppelt so groß ist wie sein
mittlerer Fehler, durchaus reellen Charakter, während der Wert (L — F)z-a scheinbar zu klein ist, um
mit der Genauigkeit der Bestimmungsmethoden erfaßt werden zu können.
Bei näherer Betrachtung der auf der Seite 46 gegebenen Werte von T — F und L — F fällt
in beiden Katalogsystemen die starke Vergrößerung beider Zahlwerte in der unter f) gegebenen Zeile
auf. Hier macht sich ein Einfluß bemerkbar, der allen relativen Bestimmungen der persönlichen
Beobachterfehler anhaftet. Trägt man nämlich die aus den aufeinanderfolgenden Ausgleichungen
abgeleiteten T — F und L — F gemeinsam graphisch auf, wie das auf der Deutschen Seewarte im Rahmen
des laufenden Zeitdienstes für fast zwei Jahre geschehen ist, so bemerkt man an gewissen Stellen ein
um gleiche Beträge verlaufendes Größer- oder Kleinerwerden der Werte T — F und L — F. Diese
Parallelität weist darauf hin, daß nicht die Beobachter T und L ihre persönlichen Fehler, sondern daß
der Bezugsbeobachter F seinen persönlichen Fehler verändert hat, sei es nun, daß sich der Fehler von F
tatsächlich verändert hat oder sei es, daß die Verteilung der von F angestellten Zeitbestimmungen
innerhalb des Ausgleichungszeitraumes eine besonders ungünstige sei.
Ein solcher Eall ungünstiger Verteilung liegt bei den in der obigen Zusammenstellung unter f)
gegebenen Werten vor. Es handelt sich hier um die Ausgleichung 1933 Dezember. Der Bezugs-
beobachter F ist in diesem Ausgleichungszeitraum (1933 November 15 bis 1934 Januar 14) im November,
der meteorologisch besonders ungünstig war, nur mit zwei, im Dezember mit keiner und im Januar mit
sechs Zeitbestimmungen vertreten.
Es erschien deshalb notwendig, den oben durchgeführten Vergleich der beiden Methoden nochmals,
aber jetzt unter Weglassung der Dezemberausgleichung 1933, durchzuführen. Es ergaben sich hierbei
aus den Ausgleichungen der Quarzuhrstände im System des FK 3
T — P = + 050078 ±050020
L — F — +0.0306 ±0.0016
und im Eichelbergerscheu System
T — F= +050067 ±050030
L — F = +0.0285 ±0.0016.
Als Differenzen gegen die im 1. Kapitel gefundenen Werte ergibt sich dann im System des FK 3
(T - F>* a = — 050162 ±050089
(L — F)z—a «■ —0.0048 ± 0.0083
und im EicJidbtrgersch en System
(T — F)*-* = — 050159 ±050106
(L — F)*_a = — 0.0074 ±0.0105.
Die Zusammenstellung zeigt jetzt nach Weglassung der Ausgleichung 1933 Dezember für die
beiden Beobachter T und L eine geringfügige Annäherung an die im 1. Kapitel abgeleiteten Beobachter
fehler. Für den Beobachter T gilt auch jetzt noch das oben Gesagte, bezüglich seiner persönlichen
Fehler ist eine Übereinstimmung der beiden Methoden nicht zu erreichen. Auch sind die Werte des
Beobachters T, wie die mittleren Fehler zeigen, mit größeren Unsicherheiten behaftet als die des
Beobachters L. Dies geht auch aus der untenstehenden Zusammenstellung hervor, die unter Weglassung
der Ausgleichung 1933 Dezember für T — F und L — F die Differenzen der Extremwerte gibt und damit
zeigt, daß die persönlichen Fehler des Beobachters T stärker streuen als die der Beobachter L und F.
Diese Differenzen zwischen den Extremwerten sind:
im System des FK 3
dt-F — 050195
Jr,_ F = 0.0142
und im System Eichelberger
di_F = 050187
— 0.0100.