Internationale Längenvermessung 1933
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glieder n in der Tabelle 2 niedergelegt sind, je eine Ausgleichung im System des Dritten Fundamental-
kataloges des Berliner Astronomischen Jahrbuches (FK 3) und des Eichdberf/er&chm Kataloges {E)
gerechnet. Die Epoche 4 = 1933 November 26.000 liegt etwa in der Mitte des Ausgleichungszeitraumes.
Nachstehend folgen nun die Normalgleichungen und die Ergebnisse dieser Ausgleichungen.
+ 1537.9203 ,*
— 119.1176
+ 252.6071
+ 426.3101
+ 544.3016
Ergebnis :
Ausgleichung 1933 September bis 1934 Januar.
91 Bedingungsgleichungen, davon F = 37, L — 30, T — 24.
— 119.1176^
+ 252.4922
— 23.7652
— 38.8007
— 21.0695
+ 252.6071z
— 23.7652
+ 66.4837
+ 63.1820
+ 82.2987
+ 426.3101v
— 38.8007
+ 63.1820
+ 426.3101
0.0000
+ 544.3016 ir
— 21.0695
+ 82.2987
0.0000
+ 539.5139
FK 3
= — 8.4566
= + 9.5716
= — 0.7304
= — 1.1179
= —12.5957
FK 3
x = ±05009961 +0?006057
ij — +0.000397 ±0.000068
« — + 0.000002 ± 0.000002
v — —0.011909 ± 0.006865
w — —0.034873 + 0.006483
lpvv] — 0.9730
E
x = +05007928 ±05006286
y = +0.000478 ± 0.000071
2 = +0.000003 ± 0.000002
b — —0.013772 +0.007124
w = —0.033587 + 0.006728
[pnn] = 1.0447
Mittlerer Fehler der Gewichtseinheit
±05106
±05110
E
— — 9.9230
= + 11.6449
— — 0.7328
= — 2.4128
= —12.2934
Bemerkenswert ist, daß auch hier, wie schon im 1. Kapitel auf andere Weise gezeigt wurde, das
Eichelberc/ersche Fundamentalsystem sich als ungenauer herausstellt als das System des Dritten Fundamental-
kataloges des Berliner Astronomischen Jahrbuches, eine Tatsache, die auch bei fast allen folgenden Aus
gleichungen immer wieder festgestellt werden konnte.
Die aus den beiden Ausgleichungen sich ergebenden Werte der Unbekannten wurden nun benutzt,
um hieraus die Stände der Quarzuhr III für jeden Tag und damit wieder die Verbesserungen sowohl
der eigenen als auch der fremden an die Quarzuhr III angeschlossencn Funkzeitsignale zu ermitteln.
Die Ermittelung des Uhrstandes der Quarzuhr III erfolgte nach dem Ansatz:
A Uqm = s -f (t — to) y -j- (t — 4) 2 z ■
Die Größe s ermittelt sich dabei aus
i v
s = * + g,
d. h. die Verbesserungen der Quarzuhr III wurden auf das Mittel der beiden Beobachter E und T, also
_F4- T
auf - 0 bezogen. Dies geschah, weil der dritte Beobachter L erst kurz vor der Längcnvermessung
¿t
die Beobachtungen am Durchgangsinstrument aufgenommen hatte und die Homogenität des laufenden
Zeitdienstes für das Jahr 1933 gewahrt bleiben sollte.
Die auf diese Weise ermittelten Stände der Quarzuhr III wurden, wie liier ausdrücklich bemerkt
sei, den von der Deutschen Seewarte monatlich herausgegebenen Verbesserungen der eigenen ausgestrahlten
und der fremden aufgenommenen Funkzeitsignale zugrunde gelegt.
AVie schon oben erwähnt, brachten die der Längenvermessung folgenden Monate reiche Erfahrungen
über die Verwendung von Quarzuhren im laufenden Zeitdienst mit sich. Diese Erfahrungen führten zu
folgenden Überlegungen:
Es erwies sicli als notwendig, ein Ausgleichungsverfahren zu entwickeln, bei dem sich die aus den
einzelnen Ausgleichungszeiträumen ergebenden Kurven der Quarzuhrstände ohne sprungartige Änderung
aneinander anschlossen, da sonst eine in AVirklichkeit gar nicht vorhandene Standänderung vorgetäuscht
werden würde.