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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 5
Die Tabelle gibt auch die Zahlen wieder, die sich aus diesen gemittelten Werten für A /,:{«) und J ergeben
würden. Daß die Zahlen der Tabelle den Einfluß der K(<?) enthalten und auch widerspiegeln, sei
beiläufig bemerkt.
Um nochmals auf die Frage des Unterschiedes der k und J17* Warte hei Zeitbestimmungen mit
UK-Sternen und bei solchen ohne TIK-Sterne zu kommen, so ist hierbei zunächst die Frage nach der
Einwirkung des Bewegungsfehlers auf k zu stellen. In Tabelle 8 sind auch die Ak{b) zusammengestellt.
Die Ausgleichungen der 4. Serie dürfen nach dem vorstehend gesagten wohl als maßgebend für die
richtige Erfassung aller Verhältnisse bei Beobachtungen ohne 77 Ä'-Sterne gelten, für die Ausgleichungen
mit UK-Sternen ist es die 1. Serie. Betrachtet man die Untei’schiede von Ak(e) und Ak{b) hei beiden
Ausgleichungen, so sieht man, daß beide daran beteiligt sind, diesen Untei’schied hervorzubringen. Und
zwar entfällt auf Ak(s), wie auch Tabelle 11 zeigt, ungefähr (KOI, der Rest auf den persönlichen
Bewegungsfehler. Eine Zusammenstellung der vollen Ah-Werte für die 1. und 4. Serie der Ausgleichungen
und ihre Differenz ist am Fuß der Tabelle 8 angeführt, die Übereinstimmung mit den Werten der
Tabelle 2b ist überraschend gut. Ebenso ergibt sich aus den Werten der Tabelle 9 der Untei-schied
der A U zwischen Beobachtungen mit und ohne UK- Sterne in guter Übei’einstimmnng mit den Ergebnissen
der Tabelle 2b.
Trotz dieser Übereinstimmung ist die Frage schwer zu beantworten, welche praktische Nutzanwendung
fiir die Längenvermessung zu ziehen ist. Die in Kapitel 4 wiedei'gegebenen Signalaufnahmen sind auf
Grund von Ausgleichungen l’eduziert, die keine Berücksichtigung von Zeitbestimmungen mit U K-Sternen,
von Zapfenunregelmäßigkeiten einschließen und die die persönlichen Gleichungen der Beobachter nur
im Unterschied gegeneinander zu ermitteln erlauben. Der ade die Bestimmung der persönlichen Fehler
muß aber angesichts ihi’es Unterschiedes in beiden Fundamentalsystemen als unsicher erscheinen. Da die
Uhrausgleichungen sich auf den Schwerpunkt der drei Beobachter stützen, sind sie hier mit den
Ausgleichungen für alle drei Beobachter zusammen, und zwar mit denen der 4. Serie zu vergleichen.
Bex'iicksichtigt man den nicht von b abhängigen Teil der Gleichungen (5) allein, so hat man als Verbesserung
im FK 3 -4- 0’0012 ± (J* 0025, im Eichelberger + 010020 + 010034 für alle SignalkoiTektionen
anzunehmen. Angesichts der mittleren Fehler dieser Vei’besserungen wird man hierin eher die Sicherheit
der ganzen Bestimmung sehen dürfen. Der Bewegungsfehler ändert diese Werte auf +010044 ±0 S 0038
im FK 3 und +010191 ±010051 im Eichelberger. Der große Unterschied beider Bei'ichtigungen tritt
bei den Ausgleichungen der Uhi'stände nicht auf, wenn auch hier Eichelberger zu etwas positiveren
Werten führt. Die große Zahl für das Eichelberger sehe System ist nicht wahrscheinlich und vermag
auch durch andere Überlegungen noch als anderen Ursprungs erklärt zu werden. Die größere Ungenauigkeit
im Eichdbergerschen System läßt aber immerhin den Schluß zu, daß man sich allein auf die Ergebnisse
des FK 3 verlassen darf und daß daher eine systematische Verbesserung von +0 5 004 für alle Signal
aufnahmen wahrscheinlich ist, während man für den Eichdbergersdien Katalog die Grenze der Sicherheit
der Längenbestimmung infolge der Katologfehler bereits selbst höher veranschlagen muß, sogar 0 S 005
dürfte als Zahlwert dafür noch zu niedrig sein. — Eines allerdings ist bei Berücksichtigung der Tabelle 2b
mit Sichei'heit zu sagen: Eine Reduktion der Zeitbestimmungen mit U K-Sternen hätte zwar andei’e AU
ei’geben, aber die Übeilegungeu, die soeben angestellt wurden, zeigen, daß dann systematische Vei’besserungen
notwendig wären, die auf genau dasselbe führen wie ohne Berücksichtigung der f/ÄT-Sterne. Die l/7f-Sterne
sind also wei'tvoll zur Bestimmung systematischer Fehler, aber bei genauer Erwägung aller Fehler
möglichkeiten wird dui’ch ihre Mitbeobachtung unmittelbar keine systematische Änderung der Signal
aufnahmezeiten und damit der Längen erzielt.
Die höhere Genauigkeit des FK 3 geht schon durch die Figuren 1—4 (vgl. Tafel) der Reste AUt— AU
hervor. Die Ungenauigkeit der Fehlerbestimmung im einzelnen (Tabelle 8) spiegelt diese Tatsache nur
nochmals zahlenmäßig wieder. Daß sie für die einzelne Zeitbestimmung nicht bemerkbar wird, ist bei der
Größe auch des inneren Fehlers dei’selben — der äußere ei’weist sich nach den Uhrausgleicliungen als
noch größer — nicht merkwürdig.
Die Tabellen 7 enthalten in der 10. Spalte den Unterschied Eichdhmjer — FK 3, wie er sich