Aus dem Archiv der Deutschen Seewürfe. — 64. B<l. Nr. 5
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Für alle Normalgleiclmngen ist zu bemerken, daß um sie homogen zu machen, die n und .<?, nicht
mehr in der Einheit 0'001 wie in den Tabellen 7 sondern zu Ol 01 angegeben sind.
Zur weiteren Übersicht seien noch die Zahlwerte der Gleichung (5) angegeben. Für die verschiedenen
Serien der Ausgleichungen gelten:
1. Serie f(d) = + 2.265 = - 0.241 K - + 0.327
2. Serie + 1.460 — 0.106 + 0-327
3. und 4. Serie + 1.900 — 1.394 — 0.124
5. Serie + 1.301 —0.469 — 0.124
6. Serie — — —0.124
Die Ergebnisse der Ausgleichungen nebst den mittleren Fehlern zeigt Tabelle 8. Tabelle 9 gibt, wieder
zusammen mit den mittleren Fehlem, diedü, die sich gemäß Formel(5) aus denWerten derTabelleS errechnen.
Die Ergebnisse besagen in Worten etwa folgendes:
Die Ausgleichungen der Serien 1 und 2 führen wider Erwarten zu besseren Resultaten als diejenigen
der Serien 3 bis 6. Dies kommt daher, daß die einzelnen Sterne in der Zusammenstellung der n stärker
in Erscheinung treten als in der Zusammenstellung der s*. Die n siud also durch die Katalogfehler mehr
verfälscht als die Si. Diese Behauptung wird durch die Tatsache bestätigt, daß die Größe der mittleren
Fehler bei den Serien 3 bis 6 vor allem durch einzelne stark herausfallende Reste der Darstellung bedingt
ist, die die mittleren Fehler unverhältnismäßig stark vergrößern.
Besonders auffällig ist die Verschiedenheit der Bewegungsfehler b in.den beiden Fundamentalsystemen.
Diese ist natürlich nicht reell. Es wird sich vielmehr zeigen, daß gewisse systematische Abweichungen
des Eichelbergerschen Systems gegen den FK 3 dem sec d Gesetz folgen, wenigstens bei den hier
verwendeten Sternen, so daß die unausbleibliche Folge dieser Tatsache ist, daß scheinbar im Eichel
berger-sehen System überall starke Bewegungsfehler resultieren, während die Unterschiede derselben
zwischen den einzelnen Beobachtern sich gleichbleiben. Dieser systematische Fehler des Eichel-
¿«ry/ersehen Systems verursacht auch die größeren Unterschiede des />: aus Bestimmungen mit und ohne
U K- Sterne, die in Tabelle 2 b auffällig sind. Die absolute Bestimmung der Beweguugsfehler leidet also
durch die Unsicherheit der Kataloge. Diese Frage wird noch ausführlicher bei den Folgerungen zu
besprechen sein, die aus dem gesamten Material über die Kataloge zu ziehen sind.
Die Ausgleichungen in» Michelbergersehen System sind mit größeren mittleren Fehlern behaftet
als die Ausgleichungen im System des FK 3. Dies kann nur dadurch erklärt werden, daß die Sternörter
des Eichelbergersehen Kataloge» schlechter sind als diejenigen des FK 3, denn die zugrunde liegenden
Beobachtungen sind die gleichen.
Die Ausgleichungen der Serien 2 und 5 haben wenig Wahrscheinlichkeit in ihren Ergebnissen.
Diese sind nicht nur unsicherer als z. B. die von 1 und 4 sondern auch dadurch unwahrscheinlich, daß
die Unterschiede der persönlichen Gleichungen der Beobachter sehr groß werden. So große Unterschiede,
wie sie in der Tabelle der Verbesserungen der Uhrstände (9) auftreten, würden sieb bei den Ausgleichungen
der Uhrstände bemerkbar machen. Dagegen sind gerade diese Unterschiede bei den Serien 1 und 4 in
guter Übereinstimmung mit dem, was sich für die Beobachter F und L aus den gemeinsam angestellten
Zeitbestimmungen und aus den Ausgleichungen ergibt. Nur der Beobachter T fügt sich dieser Überein
stimmung insofern schlechter ein, als sich für ihn eine persönliche Gleichung ergibt, die ihn an die andere
Seite von F rückt als den Beobachter L, während er nach den Ausgleichungen der Uhrstände zwischen
den Beobachtern F und L stehen müßte. Dies ist vermutlich damit zu erklären, daß das Gesetz des
Bewegungsfehlers für diesen Beobachter durch b sec d schlechter getroffen wird als für die beiden anderen.
Dafür spricht auch, daß die bei der Ausgleichung verbleibenden Reste für diesen Beobachter hei der
Serie 1, die vor allem vom Bewegungsfehler beherrscht wird, durchgängig größer sind als z. B. für F.
Die Form des Gesetzes des Bewegungsfehlers mag wohl also nicht durch/(d) sondern durch f{z, S)
zu geben sein, indem die schräg' gerichtete Bewegung der Sterne oder die schiefe Haltung des Kopfes
hei Sternen großer Zenitdistanz zu persönlichen Fehlern führt. Das vorliegende Material reicht aber zur
Beantwortung solcher Einzelfragen nicht mehr aus.