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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. Band 54 Nr
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seinem Wagen mitgenommen hatte, erhielten wir nachmittags Schauer. Die Nacht
war von starkem Wetterleuchten erhellt, das ringsum unaufhörlich aufleuchtete.
Am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang, um 5 Uhr, entlud sich dann über Buea ein
starkes Gewitter mit halbstündigem tropischen Regenguß. Auf der Talfahrt , die
um 6 Uhr angetreten wurde, regnete es noch mehrfach, aber schwächer. Den Him -
mel bedeckte nun eine hohe Stcu-Schicht mit einzelnen Lücken.
Fahrt nach Fernando Po.
Um 9 Uhr verließen wir Tiko wieder. Auf See war es heiter. Auch der
Clarence-Pik auf Fernando Po, dem wir zusteuerten, war nur von niedrigen Fr-Ctt-
Wolken umkränzt.
Auf Fernando Po.
Während wir uns von 14 - 18 Uhr in St.Isabel auf Fernando Po ergin
gen, kam Acu-Bewölkung auf. Am Horizont lag eine Stcu-Decke^'. Gegen Abend
schob sich vom Festland her westlich vom Kamerunberg wieder eine dunkle Wol -
kenwand herauf. Vor unserer Abfahrt um 18.20 Uhr kam es a.ber zu keiner Entla
dung.
Wieder im Monsun.
Sobald wir aus dem Schutz der Insel hinausgefahren waren, setzte der
Monsun wieder ein. Auf der Heimreise , die wir nun antraten, blieb er wieder in
Stärke 4 bis 6, aber jetzt aus S bis SSE. Nur zweimal trat eine geringfügige
Störung eins am 20. abends bewirkte ein kurzer Regen Abflauen und Drehung auf
WSW, am 22. mittags ein im Südosten stehender Schauer ebenfalls Abflauen und
Drehung auf Südost. Die Süddünung im Monsunbereich war hoch; eine SW-Dünung
kreuzte sie. .
Der Himmel war gewöhnlich reich bewölkt%nur fehlten meist hohe Cu
muli. Am 20. stellte sich in derselben Gegend wie auf der Ausreise, zwischen
2° und 5° Ostlänge, mittags wieder der trübe Ast-Himmel ein. Abends regnete es
kurz. Unter dem Ast trieben Cu, Stcu und Fr-Cu. Diese gaben dem Himmel an den
folgenden Tagen das Gepräge. Die Ast-Decke war wieder verschwunden. Ci, Cicu
oder Acu zeigte sich mehrfach, manchmal auch etwas Cist oder Ast. Wenn die Cu
etwas höher emporragten, sah men unter ihnen gelegentlich auch leichte Schau
er, so am 20. morgens, am 21, abends, am 22. mittags, am 23. mittags und abends.
Auch schwaches Wetterleuchten war abends meist zu sehen. Nur am 22., wo auch
tagsüber die Bewölkung nur geringfügig (2 bis 3/l0) gewesen war, blieb es aus.
Mit der Annäherung an das Mallungengebiet nahm am 23. die Bewölkung wieder zu,
und die Schauertätigkeit wurde etwas lebhafter. Bei etwa 5°N und 9°W verlies-
sen wir in der Nacht zum 24. das Gebiet des afrikanischen Monsuns.
1) Das Wetter ähnelte dem von B.Hoffmann a.a.0. beschriebenen. Nur
fehlten die Regenwolken im Südwesten bis Osten. Allerdings war für uns der
Südhorizont durch den Pik verdeckt. Wir sahen aber auch auf hoher See vor
und nach der Einfahrt nichts von Regenwolken am Südhimmel. - Die von Hoff-
mann als Cicu bezeichneten Wolken dürften teilweise, wie am 19. in St.Isa-
bell, Acu gewesen sein, da Hoffmann Seite 340 angibt, daß sie den höchsten
Teil des Pik einhüllten. Dieser ist aber noch nicht 3000 m hoch.
2) Tafel 4, Bild 6~8