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Full text: 54, 1935/36

P. Zistler u.F.Möller: Meteorol. Reisebericht u.Ergebnisse d.Höhenwindmessungen v.d.Fahrt n.Kamerun 15 
In den Nachmittagsstunden des 28. August, als sich der D. „Panther“ bereits mitten 
in der Biskayasee befand, zeigten sich erstmals die charakteristischen Wolkenformen des 
europäischen Himmels: ci, eist, cicu und acu; die Beobachtung um 21 h ergab erstmals 
reinen Westwind. Auch am folgenden Tage, dem 27. August, waren SW- und W-Winde 
vorherrschend, ab 18 h aber drehte der Wind eindeutig auf SE. Die Erklärung für diesen 
mehrmaligen Windwechsel ergibt sich an Hand der Figur 7. An Stelle der Tiefdruckrinne 
hatte sich zwischen dem Festlandhoch und dem Azorenmaximum eine schmale Hochdruck 
brücke ausgebildet. Von D. „Panther“ wurde auf seiner Fahrt die Divergenzlinie des Hoch 
druckrückens zweimal überquert; am 26. 14 h war D. „Panther“ noch auf der Südseite der 
Kammlinie, die Windrichtung war NW; vom 26. 19 h bis 27. 18 h aber befanden wir uns im 
Zirkulationsbereich des atlantischen Tiefs und beobachteten dementsprechend südwestliche 
bis westliche Winde. Nach der Einfahrt in den Kanal passierte D. ,.Panther“ neuerdings 
die Windscheide, auf der Nordseite des Biskayatiefs kam nunmehr der Wind aus östlichen 
Richtungen. 
Der Abschluß unserer Reise mit einem halbtägigen Aufenthalt in Rotterdam (29. Aug.) 
bis zur Landung in Hamburg am 30. August 15 h ging im Bereiche des kontinentalen Hoch 
druckgebietes hei prachtvollem Sommerwetter vor sich. 
AUSREISE 
28. 7. p. m. 36° N, 13° W 
31. 7. p. m. 21° N, 17° W 
1. 8. a. m. 18° N, 18° W 
Die Grenzen cler Klimazonen. 
Westwindzone 
Nordostpassat 
Mallungen 
Südwestmonsun 
HEIMREISE 
36° N, 13° W 24. 8. a. m. 
17° N, 18° W 19. 8. a.m. 
14° N, 18" W 18. 8. p. m. 
Bemerkungen zum meteorologischen Tagebuch. 
Das meteorologische Tagebuch Tabelle I enthält die Terminbeobachtungen zu den 
wahren Ortszeiten 7 h , 14 h und 21 h . Mit den regelmäßigen Beobachtungen wurde am 25. 
Juli 14 h begonnen; in der technischen Durchführung ergaben sich gegenüber der ersten 
Kamerunfahrt mit D. „Panther“ kaum Änderungen. Für die Ablesung des Luftdruckes 
stand wieder das im Kartenhaus aut'gehängie Quecksilberbarometer (9 m über Meeres 
niveau) zur Verfügung; die Angaben sind auf 0“, Meeresniveau und Normalschwere redu 
ziert. Der Barograph fand im Speisesaal Aufstellung. Alle übrigen Beobachtungen wurden 
auf dem Peilkompaßdeck ausgeführt : Temperatur und Feuchtigkeit wurden mit dem großen 
Aßmannsehen Aspirationspsychrometer gemessen, die Windstärke mit dem Moreirschen 
Handanemometer, zur Kontrolle zeitweise auch mit dem Fueß-Handanemometer. Die Wind 
richtung wurde nach der Rauchfahne relativ zur Schiffsachse bestimmt; der wahre Wind 
wurde auf graphischem Wege nach der im Wetterschlüssel der Deutschen Seewarte ge 
gebenen Anweisung ermittelt. Die englische Hütte war an der vorderen Reeling des Peil 
kompaßdeckes befestigt; in derselben befanden sich je ein Thermograph und Hygrograph 
mit 7-Tage-Uhren; auf der Rückreise wurde noch je ein weiterer Thermo- und Hygrograph 
mit 2-Tage-Uhren in Gebrauch genommen. Die Registrierkurven sind in dem kräftigen 
Passat vom 20. bis 24. August durch Erschütterungen stark verbreitert. Sicht, Seegang. 
Dünung und Wetter wurden in den Ziffern des Internationalen Wetterschlüssels, die Kimm 
nach der von H. Seilkopf aufgestellten vierteiligen Skala angegeben.
	        
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