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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 54. Bd. Nr. 1.
einmal. Auf Anregung der Deutschen Seewarte wurden diese Beobachtungen vom 1. Januar 1929 an nach
dem für die Feuerschiffe gültigem Schema (vgl. oben) angestellt, also an den gleichen Tagen wie auf den
Feuerschiffen und ebenfalls bei zwei aufeinander folgenden Stauwassern.
Die Beobachtungen auf den Helgoländer „Terminstationen“ stammen ebenfalls aus der Vorkriegszeit,
wo sie vom November 1903 an zunächst an drei, vom Dezember 1906 ab an vier Punkten bis zum Kriegs
ausbruch angestellt wurden; wieder aufgenommen wurden sie im Juli 1927. Sie werden meist 14tägig an
folgenden Stationen ausgeführt:
Stat.-Nr.
Position
N-Br. O-Lg
Tiefe
in m
Beobachtungen
in m
I
54° 9'
7=54'
20—22
0, 10 und Boden
11
54=11'
7=49'
42—45
0, 20 und Boden
III
54°14'
7=49'
21-23
0, 10 und Boden
IV
54°11'
7=57'
32—42
0, 15 und Boden
Die Veröffentlichung der Daten erfolgt heute im Bulletin Hydrographique, Kopenhagen. Bis 1908 sind
die Beobachtungen von Helgoland-Reede und von den Helgoländer Terminstationen durch A. C. R e i c h a r d
bearbeitet worden®).
4. Dampferrouten mit hydrographischen Beobachtungen.
Von den Dampferrouten über die Nordsee, auf denen die Internationale Kommission für Meeres-
forschung Wasserproben sammeln läßt, schneidet die Route Esbjerg—-Har wich unser Gebiet. Dieser
Dienst ist seit Juli 1930 eingerichtet. Die Schiffe nehmen immer an den gleichen Punkten Wasserproben,
und zwar an den folgenden:
54‘ 48' N-Br
54° 16'
53° 44'
53 n 12'
7° 00' O-Lg
6° 00'
5° 00'
4° 00'
Von Bedeutung ist ferner die Route Rotterdam - Stavanger , bei der jedoch nicht auf bestimm
ten Positionen Wasserproben genommen werden.
Die Dampfer der Hamburg-Amerika Linie, die auf der Strecke Cuxhaven—New York ebenfalls für die
Internationale Meeresforschung Proben sammeln, sind angewiesen, in der Nordsee und im Englischen
Kanal dies alle vier Stunden zu tun; vereinzelte Beobachtungen dieses Dienstes konnten mit benutjt werden.
5. Reisen des R. F. D „Poseidon“ seit Kriegsende.
(Vgl. Figur 2)
Bei den Reisen, welche die Staatliche Biologische Anstalt Helgoland im Rahmen der Arbeiten der
Deutschen wissenschaftlichen Kommission für Meeresforschung in den Nachkriegsjahren nach der
Deutschen Bucht ausführte, wurden von Anfang an auch hydrographische Beobachtungen in das Programm
einbezogen. Zunächst handelte es sich jedoch uir darum, für die im Vordergrund stehenden biologischen
Arbeiten Einzelangaben über Temperatur und Salzgehalt zu erlangen. Mit der Zeit wurde die Wichtigkeit
dieser hydrographischen Beobachtungen stärker erkannt und so nehme« sie seit 1928 einen breiteren Platj
in dem jeweiligen Arbeitsprogramm ein. Auch wurden nicht nur an den biologischen Stationen Oberflächen-
und Tiefenbeobachtungen angestellt, sondern während der kürzeren oder längeren Dampfstrecken regel-
®) A. C. Reichard, Hydrographische Beobachtungen hei Helgoland in den Jahren 1893 —1908. Wiss. Meeresuuters.
herausgeg. von der Komm, zur Unters, der deutschen Meere in Kiel und der Biol. Anst. Helgoland. Neue Folge. Abt. Helgo
land. Bd. 10. Kiel 1913.