Werner Paap: Die Niedersdilagsverliältnisse des Schutzgebietes Deutsch-Ostafrika.
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gefunden (p. 21), daß die stärksten Schwankungen des jährlichen Niederschlags im Nordosten der Kolonie
auftreten, die geringsten u. a. in Muansa und Langenburg.
Das Scliwankungsmaß der Jahresniederschläge Sj.
Diese Ergebnisse werden zum Teil durch die Berechnung von Sj, dem jährlichen Schwankungsmaß,
gestützt. Die kartographische Darstellung ergibt bereits ein einheitliches und sicher schon charakteristi
sches Bild. Es bleibt an Zuverlässigkeit allerdings durch den Mangel an einer größeren Zahl langreihiger
Stationen hinter der des Niederschlages zurück.
Sj nimmt in erster Annäherung von der Küste zum Binnenlande hin ab. Die größten Schwankungen
erleidet der Nordosten der Kolonie (Aruscha, Moschi, Tanga). Diese Einkerbung scheint noch im Binnen
lande vorhanden zu sein (Tabora, Kondoa-Irangi). Danach würden diese größten Schwankungen nicht
lokal-orographisch, sondern zonal bedingt sein. Die Bruchstufe macht sich durch das Fehlen von Stationen
nicht bemerkbar.
Diese Ergebnisse werden durch Heidkes Arbeit „Die Niederschlagsverhältnisse Fon Deutsch-Süd-
West“ gestütjt. Heidke fand wohl eine Zunahme der Schwankung mit zunehmender Entfernung vom
Atlantik. Die Niederschlagskarten zeigen aber auch einwandfrei, daß der Regen ausschließlich noch vom
Indischen Ozean geliefert wird. Also nimmt auch hier S mit wachsender Entfernung vom niederschlag
spendenden Ozean ah.
Extreme.
Tafel 14 und 15
Zur weiteren Untersuchung der Schwankungen wurden Tafeln des höchsten und geringsten jährlichen
Niederschlages entworfen. Bei der besonders im Binnenlande großen Weitmaschigkeit des langreihigen
Stationsnet;es wurde diese Schwankungsdarstellung recht schwierig. Heidke hat aber für Deutsch-Süd-
West 20 ) und Pignol für Togo“) gezeigt, daß der Verlauf der Isohyeten der extremen Niederschläge dem
des normalen Jahresniederschlages recht ähnlich ist, unterschieden nur durch die verschiedenen Werte
der Niederschlagshöhe. Die Karten wurden deshalb auf Grund der 37 langjährigen Stationen entworfen.
Zur Vervollständigung wurden dann die extremen Werte sämtlicher Stationen herangezogen. Es ergaben
sich so an recht vielen Stellen weitere Anhaltspunkte für den Verlauf der Isohyeten. Die Verwertung der
kürzeren Reihen ist besonders für das Binnenhochland wertvoll geworden. Die Extremwerte der langen
Reihen fallen hier vielfach in die Reduktionsepoche (siehe Tabelle 3: Stationen Tosamaganga, Kondoa-
Irangi, Minimum von Tabora).
Maxima. In der vorliegenden Arbeit deckt sich vor allem der Isohyeten-Verlauf des maximal-mög
lichen Niederschlages recht gut mit der Hauptkarte. Ein Minimum mit weniger als 85 cm liegt in Lee,
also westlich der Bruchstufe. Die Bruchstufe selbst weist besonders im Bereich der einzelnen Gebirgs-
stöcke große Niederschlagsmengen auf. Beispiele, allerdings kurzer Reihen, sind Pommern mit 259 cm,
Manjangu mit 316 cm. West- und Ostusambara haben im Maximum über 310 bzw. 330 cm Niederschlag.
Im Kilimandscharogebiet wird als Maximum von Palangeni nur 253 cm erreicht. Das absolute Maximum
der Kolonie weist wieder Muaja mit über 415 cm auf. Weitere Maxima liegen im Nordwesten cles Schutj-
gebietes (Bukoba, Usambara, Urundi, Ruanda).
Minima. Etwas weniger gut deckt sich der Isohyeten-Verlauf der minimal möglichen Niederschläge
mit der Hauptkarte. Das Trockengebiet mit Mvumi (24 cm) als Zentrum dehnt sich weit nach Nordwesten
aus. Noch die Isohyete von 70 cm schmiegt sich im wesentlichen um dieses Minimum.