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Full text: 53, 1934/35

Werner Paap: Die Niederschlagsverhältnisse des Schutigebietes Deutsch-Ostafrika, 
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Binnenland liegt die Niederschlagshöhe um 12 cm, die dann im Süden auf über 20 cm anwächst. Halb 
feucht oder feucht sind der Nordwesten, der Süden und der Osten der Kolonie. Bemerkenswert ist, 
daß trog der vorherrschenden Ostwinde die Ostseite des Kilimandscharo keine höheren Niederschläge 
aufweist als die ihm vorgelagerten Steppengebiete. 
Im Februar bleibt die Niederschlagshöhe im Süden und Osten beinahe unverändert. Im Nord 
westen beginnt dagegen die zweite Regenzeit. Die regenreicheren Gebiete im Norden und Süden der 
Kolonie trennt eine trockene Zone in 6° bis 7° südlicher Breite mit weniger als 10 cm Niederschlag, 
deren Verlauf allein die Bruchstufe mit höheren Niederschlägen von 14 cm unterbricht. Meru und Kili 
mandscharo haben auf ihren Ostseiten wieder höhere Niederschläge als ihre Umgebung. 
Durch zenitalen Sonnenstand bedingt, ist das ganze Schuggebiet im März überall regenreicher. 
Fast das ganze Schuggebiet ist feucht. Örtliche Einflüsse lösen dabei einen höheren Niederschlag aus. 
Kondeland, Mahenge-Bergland und Gologoloberge haben so über 35 cm Niederschlag. 
Im April ist der größte Teil der Kolonie, vor allem das Binnenhochland, trockener geworden. 
Eine Zone geringsten Niederschlages hat sich in Lee der Bruchstufe ausgebildet. Es ist trocken bis halb- 
trocken. Von hier aus nehmen nach Nordosten die Niederschläge zu. Die Mitte des binnenländischen 
Hochplateaus ist halbfeucht bis feucht und der Nordwesten sehr feucht. 
Diese Karte erhält ihr Gepräge durch gewaltige Niederschläge der Bruchstufe. Im April beginnt die 
Herrschaft des Passates. Überall im Bereich von Erhebungen treten sehr starke Steigungsregen auf. So 
ist besonders die Bruchstufe scharf ausgeprägt. Über 55 cm Niederschlag haben das Kilimandscharoge 
biet, Usambara, Unguru, Gologolo und das Kondeland. Die beiden Beobachtungsstellen Muaja haben 
mit 104 cm bzw. 82 cm den höchsten Monatsniederschlag der ganzen Kolonie. 
Im Mai sind die Niederschläge überall erheblich geringer geworden. Das Leegebiet im Nordwesten 
der Bruchstufe ist bereits sehr trocken oder extrem trocken, selbst Ruanda ist nur halbfeucht. Starke 
Niederschläge hat noch immer die Bruchstufe. Die höheren Lagen sind feucht bis sehr feucht. Die 
größten Niederschlagsmengen hat wieder Muaja im Kondeland mit 72 cm bzw. 74 cm. 
Im Juni ist fast das ganze Schuggebiet sehr trocken, die Umgebung des Viktoriasees und Teile 
der Bruchstufe trocken, das Kondeland halbtrocken, und nur geringe Teile des Kilimandscharo halbfeucht. 
Der jährliche Gang des Niederschlages. 
Tafel 16 bringt die graphische Darstellung des jährlichen Ganges des Niederschlages in Prozenten 
des Jahresmittels. Zum Zwecke der einfachen und übersichtlichen Darstellung wurde Deutsch-Ost-Afrika 
in Bezirke mit annähernd gleichem jährlichen Gang aufgeteilt. Für diese Untersuchung wurden nur 
Stationen mit mindestens vierjährigen Reihen benutjt, veröffentlicht sind als Beispiel des jährlichen 
Ganges der einzelnen Bezirke die Kurven der jeweils vier bis sieben längsten Reihen. Aus ihnen wurde 
dann durch Mittelbildung die Charakterkurve jedes Bezirkes gewonnen. 
Bei der Abgrenzung des Schutjgebietes in Bezirke wird vor allem die Grenze, die den Süden mit 
der einfachen und den Norden mit der gegabelten Regenzeit trennt, wichtig. Eine weitere Unterteilung 
wurde nach dem oben gezeigten geographisch bedingten Eintritt des niederschlagsreichsten Monats vor 
genommen. Es wurden März-Maxima (Zenitalregen) von den Aprilmaxima (Steigungsregen) getrennt. 
Gebiete mit dem Märzmaximum sind ferner in der Trockenzeit dauernd völlig trocken, während in 
Gebieten mit dem Aprilmaximum in allen Monaten wenigstens etwas Regen fällt. 
Das ganze Küstengebiet und sein Hinterland südlich der erwähnten Grenzlinie hat Steigungsregen 
mit einem ausgeprägten Aprilmaximum (Bezirk VI.) Bei einer jährlichen Niederschlagshöhe von etwa 
einem Meter tritt in allen Monaten etwas Niederschlag auf. Mit zunehmender nördlicher Breite gabelt 
sich bereits die große Regenzeit.
	        
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