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Full text: 53, 1934/35

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 53. Bd. Nr. 3. 
zeitliche Kürze des Monats erklärt werden. Wahrscheinlich hat der Monsun jetjt soweit an Macht gewonnen, 
daß die Luftströmung etwas stetiger und somit niederschlagsfeindlicher geworden ist. 
Die Luftströmungen stehen mit dem Regenfall in engem Zusammenhang; Änderungen werden von 
unperiodischen Schwankungen des Niederschlages begleitet. In der räumlichen und zeitlichen Nieder- 
schlagsverteilung spielen indessen die orographischen Verhältnisse die ausschlaggebende Rolle. Es zeigt 
sich, daß jede Geländeerhebung eine bedeutende Niederschlagssteigerung auf der Luvseite bedingt, die 
um so stärker ausgeprägt ist, je stärker die relativen Höhenunterschiede sind. Bei der Besprechung der 
Niederschlagsdarstellung läßt sich die gesamte Regenverteilung zwanglos dynamisch erklären. 
Die Urquelle für die Niederschläge ist der Indische Ozean. Die Wirkung der Seen als sekundäre 
Niedersdhlagsquelle ist recht gering und im Mittel vollkommen zu vernachlässigen. 
An geeigneten Stellen in der Umgebung der Seen wird jedoch der Einfluß für das örtliche Klima 
maßgebend. Die Luftbewegungen des Passats und Monsuns sind so kräftig, daß die Land- und Seewinde 
die allgemeinen Windsysteme nur überlagern können. Den Luftmassen wird also vorwiegend eine be 
stimmte Richtung vorgeschrieben. Werden sie zum Aufsteigen gezwungen, so tritt Abkühlung und oft 
Niederschlag ein. Die Regenverteilung ist an den Seeufern überall die gleiche; die Westküste zeigt die 
höchsten Niederschläge, die Ostküste die niedrigsten. 
Auch bei den kleineren Seen scheint sich diese Regel zu bestätigen. 
Beschreibung der Hauptkarte. 
Tafel 1 
Die Karte des normalen Jahresniedcrschlages soll nach geographischen Einheiten beschrieben werden. 
Als solche ergeben sich: Küsten- und Küslen-Hinterland (bis zur Bruchstufe), Mahenge, Uluguru, Ost 
afrikanisches Randgebirge (Bruchstufe), Usambara, Kilimandscharogebiet, Rumpfschollenland (Massai), 
Zentralplateau, Kondeland, Viktoriasee-Gebiet, Ruanda mit Urundi. Die Bezeichnungen sind in die Haupt 
karte eingetragen oder ergeben sich aus ihr einwandfrei. Das Zentralplateau umfaßt im wesentlichen die 
Bezirke Bismarckburg, Tabora und Udjidji. 
Im Küsten- und Küstenhinterland schwankt örtlich und zeitlich die Niederschlagshöhe um 100 cm. 
Dabei ist der Küstensaum selbst bis auf die Leegebiete der niederschlagsreichen Inseln Mafia und Sansibar 
allgemein niederschlagsreicher. Im Süden des Küstenhinterlandes mußte dagegen schon ein größeres 
Gebiet durch die 85 cm Isohyete abgegrenzt werden. Es liegt westlich des Makonde-Hochlandes und 
Muera-Plateaus und somit wieder im Regenschatten. Liwale im Nordw'esten des erwähnten Minimums 
liegt 500 m hoch am Fuß weiterer Erhebungen. Der normale Jahresniederschlag fordert ein Gebiet von 
mehr als 100 cm Niederschlag. Schlikkers Annahme, daß die Niederschlagshöhe bis zu den Mahengebergen 
erhalten bleibt, kann nicht bewiesen werden. Da ein weiterer Anstieg des Geländes nicht erkennbar ist, 
wurde die Isohyete hier geschlossen. 
Für die Darstellung der Niederschlagsverhältnisse der Gebirge von Mahenge und Uluguru, sowie des 
weiter unten beschriebenen Randgebirges, erwies sich die für tropische Verhältnisse schon dichte 
Besetzung mit Regenmeßstationen als recht günstig. Da sich ferner die Ergebnisse aller Stationen gut 
verarbeiten ließen, wird der Einfluß beinahe sämtlicher orographiseher Sonderheiten durch eine aus 
reichende Zahl von Stationen belegt. 
Die Mahengeberge steigen bis auf wenig über 1000 m Höhe an. In dieser Höhe liegen die Stationen 
Kwiro und Mahenge, die den für dieses Bergland größten Normal-Jahresniederschlag von 170 cm auf 
weisen. Auch einige an der Ost-, d. h. Regenseite der Berge bedeutend tiefer liegenden Orte w'eisen große 
Niederschlagsmengen auf. Liganga in einer Seehöhe von nur 430 m hat beinahe wieder 170 cm Nieder 
schlag. Auf der Regenschattenseite westlich von diesem Bergland beträgt die Seehöhe wieder rund 400 m. 
Hier liegt die 1911 eingerichtete Station Lukovngn mit 85 cm normalem Niederschlag. Das Gebiet ist 
somit regenärmer als Maurer annahm.
	        
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