DnHelmut Springstubbe: Die Gezeiten-Erscheinungen im St. Lorenz Golf.
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Zuerst sind die Gezeiten des St. Lorenztrichters zu behandeln, die mit den Gezeiten im Golf
irgendwo in der Gegend von Anticosti mitschwingen. Dann soll die Gezeit der Chaleur-Bay als
Mitschwingungsgezeit mit dem Golf betrachtet werden, denn diese ist ja auch ein ganz für sich abge
schlossener Meeresteil. Auch der Nordzipfel, den wir auf einer Verbindungslinie vom Kap Whittle
gerade herüber zur W-Küste von Neufundland vom Golf abtrennen, dürfte mit dem Golf mitschwin
gen. Schließlich ist die Northumberland-Straße ein beiderseits offener Kanal, der mit der Gezeit im
Golf mitschwingen muß. Sodann muß das Mitschwingen des gesamten Golfs mit den Gezeiten der
Belle Isle-Straße untersucht werden, wozu nötig sein wird, Querschnitte auch in der Nebenachse
des Golfs von der Prinz Eduard-Insel aus zu legen. Die Überlagerung beider Wellen, der Cabot- und
der Belle Isle-Welle, soll dann zeigen, ob die Drehwelle durch zwei senkrecht zueinander verlaufende
stehende Wellen zustandekommt, wie Krümmel behauptete.
1. Die Mitschwingungsgezeiten des St. Lorenztrichters.
Bei der Saguenay-Mündung wurde der Golf geschlossen gedacht. Ein Fehler ergibt sich daraus
nicht. Das Mitschwingen des Trichters mit dem Golf, das etwa bei der Insel Anticosti ansetzt,
wurde berechnet. Hierzu mußten eine Anzahl von Querschnitten gezeichnet und ermittelt werden.
Dies wurde hier, wie bei allen späteren Untersuchungen durch Ausplanimetrieren einer überhöhten
Zeichnung des Querschnittes erreicht. Das Planimetrieren wurde der Genauigkeit halber mehrfach
wiederholt und die notwendigen Verbesserungen angebracht. Von der Saguenay-Mündung bis zur
W-Spitze von Anticosti wurden 21 Querschnitte möglichst senkrecht zum Talweg gelegt. Die
zwischen den einzelnen Querschnitten befindlichen Oberflächen wurden durch mehrmaliges Aus
planimetrieren auf der im Maßstab 1:1 Million herausgegebenen Deutschen Admiralitätskarte Nr. 446
vom Gebiete des St. Lorenzgolfs erhalten.
Tabelle 1.
Querschnittsgrößen aus dem St. Lorenztrichter.
Breite
mittl. Tiefe
Quer
schnitte
S(xn)
b (Xn)
h (xn)
Xn
v (xn) = / b (x) d x
Xn-l
km 2
km
m
km 2
0
0
0
0
0
1
1,98
27
73
446
2
4,42
28
158
564
3
3,48
37
94
630
4
5,96
49
121
783
5
7,81
48
163
940
6
10,59
54
197
980
7
9,06
52
175
1056
8
10,59
ei
173
1029
9
11,62
54
217
1205
10
12,38
48
257
974
11
11,94
47
256
857
12
14,00
66
211
1054
13
17,97
84
213
1640
14
25,29
103
245
2152
15
27,09
109
248
2519
16
25,59
116
220
2305
17
25,83
114
227
2253
18
23,61
117
202
2343
19
23,00
117
197
2368
20
22,34
122
183
2303
21
21,60
132
221
2563
Die wichtigeren Größen dieser 21 Querschnitte sind in Tab. 1 zusammengestellt. Für den Oten
Querschnitt sind die Größen gleich Null gesetzt. Der Abstand der Querschnitte ist durchschnittlich
zu x = 20 km angenommen worden, und es ist dieser Abstand auch bei sämtlichen anderen Ge
bieten des Golfs beibehalten worden.