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Full text: 53, 1934/35

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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 53. Bd. Nr. 5 
4 b) h., ~h L = W v2 -f- [b x — b*) -f ih — h) + (lh — P- 2 ) + ft, 
Hierbei sind die ersten drei Glieder bei gegebenen örtlichen Verhältnissen nur von der Geschwindigkeit 
des Wassers abhängig. Wir bezeichnen ihren Anteil an der Höhenänderung als Geschwindigkeitshöhe 
= <p 13 («), so daß 
4 c) h s — bt = <p n {u) + iPt — Pj -\~f(w,d,l) 
Nach dieser Gleichung läßt sich die Verformung einer Wasserfläche unter Einwirkung waage 
rechter Geschwindigkeit, Luftdruck und Wind, ermitteln. Dieses Verfahren sei deshalb als Flächen- 
methode eingeführt. 
Oft ist es aber wünschenswert, nur die Beeinflussung der Wasserstände eines bestimmten Punktes 
zu erhalten. Integriert man zu diesem Zwecke die Ausgangsgleichung- (3a) unbestimmt, so erhält man: 
5) — h=W-\-b-\-k J rf — K 
K = Integrationskonstaute. 
Diese Gleichung gibt die Höhe des Energiehorizontes an, der für das ganze Gewässer konstant bleibt. 
Das Auftreten der Additionskonstanten K bedeutet, daß keine Änderung des Wasserspiegels eintritt, wenn 
die Energielinie gleichmäßig über das ganze Gewässer gehoben oder gesenkt wird. Das ist z. B. der Fall, 
wenn der Luftdruck in dem untersuchten Bereich um einen konstanten Betrag zu- oder abnimmt. Der 
Wasserstand h hängt also nicht von dem absoluten Betrage des örtlichen Luftdruckes ab, sondern von 
der Luftdruckverteilung über dem ganzen Gewässer. 
Wegen der Nichtzusammendrückbarkeit des Wassers kann der Wasserspiegel an einem Punkte der 
Zunahme des Luftdruckes nur dann ungehindert folgen, wenn an einem anderen Punkte des Gewässers 
Platz für die weggedrückte Wassermenge vorhanden ist, und zwar in der Weise, daß an der Stelle 
niederen Druckes viel Wasser über der Niveaufläche und an der Stelle hohen Druckes wenig Wasser 
über der Niveaufläche vorhanden ist, Verallgemeinert man diese Bedingung für alle Punkte eines Ge 
wässers, so heißt das: der Mittelwert des Luftdruckes für die Gesamtoberfläche des Gewässers muß jederzeit 
konstant sein, wenn der Wasserstand eines Punktes dieser Oberfläche lediglich von der Änderung des 
örtlichen Luftdruckes abhängen soll. 
Für die weitere Entwicklung soll angenommen sein, daß diese Voraussetzung erfüllt sei. Ob und 
wieweit diese Annahme in der Wirklichkeit zutrifft, wird später untersucht werden. 
Fügt man wie oben den Einfluß des Windes hinzu, und zwar so, daß einer Erhöhung von f eine 
Erhöhung von h entspricht, so ist: 
5a) /< = — W— Je— jJ + f-f K= -<p(u)—p-{-f+K. 
Bestimmt man, daß sämtliche Größen von einem festen Ausgangswert, etwa vom langjährigen arith 
metischen Mittel aus gerechnet werden, so verschwindet die Konstante K. Der Ausdruck 5 a) ist die 
Grundlage für die Untersuchung nach dem Punkt verfahren. Die Gleichungen 4) und 5) sind nur gültig, 
wenn keine Schwingungen auftreten. 
B. Besondere Anwendungen. 
1. Abgeschlossene stehende Gewässer. 
Die entwickelten allgemeinen Gleichungen nehmen in besonderen Fällen vereinfachte Formen an. 
Betrachtet man ein abgeschlossenes stehendes Gewässer, etwa einen Binnensee, so wird der Anteil der 
Geschwindigkeitshöhe für den Gleichgewichtszustand zu Null, wenn man den geringen Betrag, der infolge 
der Driftströmung entsteht, vernachlässigt. Nach der Flächenmethode wird (Fig. 2 a) 
6) a= Pt Pi “f" fit > 
da es auch bei großen Binnenseen üblich ist, den Verlauf des Luftdruckes als geradlinig anzusehen. Auf 
diese Weise erhält man die relative Lage der untersuchten Oberflächenpunkte zueinander. Durch ein 
enges Liniennetz, das über den See gelegt wird, ergibt sich die Verformung der Seeoberfläche mit der
	        
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