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Full text: 52, 1933/34

Gerhart Schinze: Die praktische Wetteranalyse. 
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sowie 15. Dezember 1930 gewählt. Der Aufstieg von Königsberg am 19. Dezember 1929, der wegen 
beginnenden Eisansatjes abgebrochen wurde, zeigt ein für Vereisungsgefahr typisches Thetagramm. Inter 
essant ist das Thetagramm vom 15. Dezember 1930 8 Uhr für Königsberg, wo beim Fleugzeugaufstieg 
ausdrücklich „Eisansatj“ gemeldet wird. Bis 600 m finden wir AK, und nach einer weiteren 600 m 
hohen, stark ausgeprägten Sperrschicht finden wir ab 1200 m die gleiche wärmere PL, die Lindenberg 
(mit Bodeninversionsschicht) bereits ab 300 m aufweist. 
Aerologische Synoptik. 
In den bisherigen Darstellungen wurden im allgemeinen aktive, nahezu homogene M behandelt, und 
ihre im Thetagramm wiedergebenen Aufstiegsdaten konnten jeweils als eine Art Idealfälle betrachtet 
werden. Wie schon früher erwähnt, ist im allgemeinen die M-Verteilung jedoch nicht so eindeutig, und 
die Thetagramme zeigen daher auf den ersten Blick oft ein scheinbares unübersichtliches Durcheinander 
der ©'-Kurven. In diesen Fällen kann man durch Konstruktion der praktischen Homologen (©'-Kurven) 
gleiche, an verschiedenen Orten und in verschiedenen Höhenlagen vorhandene, ein und derselben noch 
aktiven M zugehörige Abschnitte nachweisen und in engster Verbindung mit der Bodenkarte systematisdi 
analysieren. Zu beachten ist dabei, daß es sich im allgemeinen bei einem /-Wert zwischen 0.0 und 0.5 
um Übergangsschichten, Frontalzonen (Austauschschichten, Angleichschichten, Diffusionsschichten und 
Mischungsschichten) handelt und daß ausgesprochene Sperrschichten einen y-Wert kleiner als 0.0 besitjen. 
Im folgenden lebten Teil dieses Kapitels soll nunmehr gezeigt werden, wie es mit dem bisher besproche 
nen Rüstzeug trotj des noch immer allzu weitmaschigen aerologischen Netjes unter Zuhilfenahme der Be 
obachtungen der Bergstationen (Bjerknes 10) und in engster Anlehnung an die Analyse der Bodenwetter 
karte möglich ist, durch Konstruktion räumlicher Vertikalschnitte bereits jetjt dem Ziele einer synoptischen 
Aerologie näher zu kommen. Um nach Möglichkeit vergleichbare Vertikalschnitte zu erhalten, wurden 
für Mitteleuropa fünf Hauptschnitte (s. Beispiel Abb. 8) für jeden aerologischen Haupttermin (besonders 
8-Uhr-Termin) gewählt. Diese Sdmitte kreuzen sich sternförmig in Mitteldeutschland (Berlin-Lindenberg) 
und sind so durch Europa gelegt, daß jeweils die größtmöglichste Anzahl aerologischer Stationen durch 
eine Gerade miteinander verbunden ist. Den in Mitteleuropa verwendeten Arbeitskarten entsprechend 
wurden zwecks direkter Vergleichbarkeit der Vertikalschnitte mit den Bodenschnittlinien auf der Boden 
wetterkarte folgende Maßstäbe gewählt: Horizontal 1 : 10 7 und vertikal 1 : 10 5 . In diese Hauptvertikal 
schnitte (Fig. III) A, B, C, D, d (A-Schnitt Pyrenäen—Westrußland, B = Südengland—Rußland, C = 
Schottland—Karpathen, D = Mittelschweden—Korsika, d — Lofoten—Korsika) wurden die synchronen 
Thetagramme der einzelnen, auf der Schnittlinie liegenden aerologischen Stationen, sowie die ©'-Werte 
der Bergstationen eingezeichnet. Falls nicht ganz besondere Verhältnisse Vorlagen, wurden außerdem 
auch die etwas von der Schnittlinie und dem gleichen Termin entfernten Aufstiegswerte auf die Basis 
projiziert. In solchen Fällen ist natürlich immer zu berücksichtigen, daß es sich bei diesem Material nicht 
mehr um Schnitte in e i n e r Vertikalebene handelt, sondern daß derartige Werte eine Streuung im Raume 
und in der Zeit aufweisen. Die Konstruktion derartiger Hauptschnitte zeigt ein anschauliches Bild der 
Verteilung und vertikalen Mächtigkeit der troposphärischen M und ergänzt die mit Hilfe der „indirekten 
Aerologie“ aus den Bodenbeobachtungen bereits gefundenen horizontalen Abgrenzungen der einzelnen M 
durch die Erkenntnis ihrer vertikalen Erstreckung. 
Vertikalschilitte. 
Voraussetjung für eine bestmögliche Verwertung aerologischer Daten für die praktische Wetteranalyse 
ist jedoch die Berücksichtigung nachfolgender Punkte: 
1. Alle aerologischen Aufstiege sollten nach markanten Punkten sowohl der 
Temperatur wie auch der Feuchte ausgewertet und verbreitet werden., da sonst
	        
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