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Full text: 52, 1933/34

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 52. Bd. Nr. I. 
die kältere Jahreszeit typischen Bodeninversionsschieht. Hamburg, 8 Uhr, dagegen liegt in der Kaltluft- 
masse (mPK), die bis 1800m hinaufreicht. Typisch für jede Schleifzone ist die vertikal auf 
fallend mächtige Übergangszone (Übergangsschicht, Frontalzone). Die am 4. Oktober 1929 in 
Hamburg nahezu 4000 m betrug, wobei y bei 93 Prozent mittl. rel. Feuchte einen Wert von 0.38 hatte. 
Eine typische F ö h n 1 a g e Mitteleuropas ist im „Föhn-Thetagramm“ vom 29. November 1930 in 
Fig.II 7 wiedergegeben. Die cTWf beginnt in Berlin ab 900 m, in Darmstadt bereits ab 700 m. Für Föhn 
wetterlagen ist der bei 0.70 liegende y-Wert und die niedrige Feuchte besonders typisch (vgl. auch winter 
liche cTW). 
Typ-Thetagramm: Gewitterlage. 
Als besonders geeignetes Beispiel von verbreiteten sommerlichen F r on talgewittern (E. G. Cal- 
wagen 12), die durch einen großzügigen KM-Einbruch eingeleitet werden und oft eine längere, sommerliche 
Trocken- und Wärmeperiode beenden, ist die Wetterlage vom 23. und 24. Juli 1929 (Reidat 45) gewählt 
und die Aufstiege von Berlin im Thetagramm dargestellt worden (Fig. II 7). Das Thetagramm von Berlin 
am 23. Juli 1929, 7 Uhr, zeigt nach einer Bodenüberhitjungsschicht ab 300 m den typischen sommerlichen 
Verlauf einer TW. 
Hinter einer Störungsfront (KF) kommt es infolge eines Kaltluft-Einbruchs in den Mittagsstunden in 
Brandenburg und Pommern zur Entwicklung von ostwärts fortschreitenden Frontalgewittern. Das 
Thetagramm vom 24. Juli 1929 9 Uhr von Berlin zeigt deutlich die am Vortage in den Mittagsstunden 
am Boden eingebrochenen Kaltluftmassen, die eine Höhe von 1500 m erreicht haben. Ab 1700 m bis 
zum Ende des Aufstiegs finden wir die TW genau wie am Vortage wieder. Hinter einer weiteren 
Störungsfront — die bereits in den Morgenstunden des 24. in Darmstadt ostwärts fortschreitende Fron 
talgewitter auslöste -—• kommt es mittags in Berlin beim Frontdurchgang und einem weiteren Anwachsen 
der Kaltmasse zu neuen Gewittern. 
Besonders bemerkenswert ist, daß im Anfangsstadium eines sommerlichen, zunächst meist flachen 
Kaltluft-Einbruchs der Boden wert der Temperatur vor Auftreten stärkerer Bewölkung nur 
wenig von dem der voranliegenden Warmluft abweicht. Derartige, in der wärmeren Jahreszeit recht 
häufige Fälle von „verschleierten“ Kaltluft-Einbrüchen haben daher scheinbar den S i § der 
Kaltluft-in der Höhe. Unter Berücksichtigung der Überhitjungsschicht ist es jedoch leicht erklärlich, 
daß die niedrigste Temperatur gegenüber der wärmeren Luft in der Höhe der oberen Kaltluft- 
Begrenzung anzutreffen ist, da bis zu diesem Punkte (unter Ausschaltung der über- 
diabatischen Bodenüberhitjungsschicht) 0.70 < y^"^ < 0.80, während 0.55 < y^M < y 0.65 für die 
Warmluft typisch ist. 
Vereisungs-Tlietagramm. 
Auch zur Lösung der z. Zt. besonders aktuellen Frage über den Zusammenhang zwischen Wetterlage 
und Vereisungsgefahr von Flugzeugen scheint die Konstruktion des Thetagramms einen Beitrag zu 
liefern. In Verfolg der Untersuchung von H. Noth 38 wurde der Aufstieg von Lindenberg am 
23. Januar 1928, 14 Uhr, (Fig. II 9) und außerdem eine größere Anzahl von Fällen mit Eisansaß 
(bzw. Bereifung) aus den Jahren 1926 bis 1930 dargestellt (vgl. auch Schinze 51 und 52). Es ergab sich 
dabei übereinstimmend, daß die für Vereisungsgefahr typischen Thetagramme zwei überein ander 
liegende aktive homogene M zeigen, wobei sich am Boden immer AL und in mittleren Höhen PL 
vorfand. Besonders wichtig und t y p i s ch erscheint dabei, daß beide Hauptmassen durch eine 
vertikal mächtige, aber stark ausgeprägte und flach geneigte Sperrschicht in den 
unteren, gerade für den Flugverkehr in Betracht kommenden Höhenlagen voneinander getrennt sind. 
Ausgeprägte, vertikal wenig mächtige Sperrschichten in tieferen Lagen treten aber in Mitteleuropa beim 
Andringen von PL besonders bei Beendigung einer durch einen AK-Einbruch eingeleiteten winterlichen 
Kälteperiode auf und führen am Boden häufig zu starker Glatteisbildung. Als Typ-Thetagramm (Fig. II 9) 
für Vereisung wurden Lindenberg am 23. Januar 1928, 14 Uhr, und Königsberg am 19. Dezember 1929
	        
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