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Full text: 52, 1933/34

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Dr. Hans-Jürgen Bullig: Eine typische Großwetterlage und ihre prognostische Verwertbarkeit 
Die föhnreiche Februargruppe. 
1900: Über Nordschottland und Irland liegt ein Tiefdruckgebiet von 750 mm Druck. Das Azorenhoch ist sehr schwach 
und weit nach Südwesten verlagert. Das Rnssenhocli weist einen maximalen Druck von 773 mm auf. Eine Tiefdruckmulde 
liegt über Mitteleuropa. Die 760 mm-Isobare verläuft von Neufundland in südöstlicher Richtung nach den Azoren, in öst 
licher nach Spanien, der afrikanischen Küste bis nach Ägypten und biegt hier nach Norden ab, um über den Finnischen 
Meerbusen Nowaja-Semlja zu erreichen. 
1902: Über der Barentssee liegt ein Tief von 752 und westlich der Azoren ein zweites Tief von 750 mm. Das Azoren 
hoch ist schwach und ist weit nach Südsüdwesten verschoben. Die 760 mm-Isobare verläuft von der Südküste Spaniens über 
Sizilien zur Adria und biegt hier nach Nordwesten ab. Die Achse der Tiefdruckmnlde in Westeuropa verläuft von den 
Pyrenäen nach Sizilien. Das Rnßlandhoch weist einen Druck von 767 mm auf. 
1904: Das Islandtief ist mit 744 mm vorhanden. Das russisch-asiatische Hochdruckgebiet ist sehr stark entwickelt. 
Eine Tiefdruckmnlde liegt über ganz Nordwest, West- und Mitteleuropa, die sich in ihrer Breite von den Pyrenäen bis zur 
Ostsee erstreckt. Die Achse des Tiefdruckgebietes ist eine südöstliche. Die 760 mm-Isobare läuft von der Nordküste 
Spaniens über Malta bis zum Schwarzen Meer und wendet hier in nordwestliche Richtung um. Das Azorenhoch ist nach 
Westsüdwesten verschoben. 
1910: Das Nordmeertief ist mit 736 mm vertreten. Von ihm aus erstreckt sich in südöstlicher Richtung eine Tief 
druckmulde bis nach Griechenland. Das Rußlandhoch ist sehr stark entwickelt, das Azorenhoch nach Süden verschoben. 
Die 760 mm-Isobare verläuft von Mittelfrankreich in nordöstlicher Richtung über Deutschland zum Rigaischen Meerbusen. 
Die Isobarenrichtung ist über Mitteleuropa nordöstlich. 
Alle vier Monate zeigen die typischen Merkmale föhnreicher Monate. Das Rußlandhoch ist stets 
stark entwickelt, das Azorenhoch nach Westen oder Süden verschoben, und eine Tiefdruckmulde liegt 
zwischen den beiden Hochdruckgebieten. Die Richtung der Isobaren über Mitteleuropa ist durchweg 
eine nordöstliche. 
März: 
Mit diesem Monat erreicht die Föhnhäufigkeit im allgemeinen ihren Höchstwert. Es ließen sich drei 
Jahre zu der föhnreichen Gruppe mit einem Mittel von 17,8 FT rechnen, fünf Jahre zu der föhnarmen 
mit einem Mittel von 5,3 FT (im Durchschnitt von Altdorf und Innsbruck). Die Anomalien des Luft 
drucks sind für die föhnreiche Gruppe in Karte 9 gegeben. Die negative Anomalie über dem Atlantik 
und den westlichen Teilen Europas ist gegenüber dem Winter erheblich geschwächt (höchster Wert bei 
¿=10° westl., 99 = 45° nördl.: 4,4 mm gegen 9,3 im Februar) und hat an Ausdehnung verloren. Über 
den Azoren ist der Druckfall ungefähr derselbe geblieben wie im Winter. Die positive Anomalie über 
Rußland und der Barentssee ist in Fortsetzung der Entwicklung, die im Februar begann, weiter ge 
schwächt, über Nordsibirien wird sie sogar leicht negativ. Dagegen ist die positive Anomalie über Island 
und Südgrönland verstärkt (Maximum 6,4 mm gegen 4,5 im Februar) und hat gegenüber der negativen 
Anomalie über dem Atlantischen Ozean an Raum beträchtlich gewonnen. — Bei einem Vergleich der 
Isanomalenkarte der föhnarmen Gruppe (Karte 38) des März mit der des Februar (Karte 37) zeigt sich im 
März der Unterschied gegenüber dem Januar und Februar, daß die positive Anomalie über Island in den 
föhnreichen Monaten nicht durch eine negative in den föhnarmen kompensiert wird. (Diese Kompensation 
muß demnach in den föhnnormalen Monaten des März stattfinden.) Hieraus folgt, daß diepositive 
Anomalie über Island in föhnreich en Monaten trotz ihrer Stärke nicht die primäre 
Ursache der Föhnaktivität sein kann, denn sie findet sich gegebenenfalls, wenn auch schwächer 
ausgeprägt, auch in föhnarmen Monaten. Dagegen liegt in der föhnreichen Gruppe des März wie in der 
des Januar und Februar eine positive Anomalie über Rußland, eine negative über den Azoren, und um 
gekehrt in der föhnarmen Gruppe eine negative über Rußland, eine positive über dem Atlantischen Ozean 
und Südwesteuropa. Es ist Föhnreichtum und Föhnarmut ganz von dem Wechselspiel 
der beiden Hochdruckgebiete über Rußland einerseits, über den Azoren anderer 
seits abhängig. 
In Tabelle 8 sind die Windverhältnisse in der bekannten Weise zusammengestellt.
	        
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