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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 5a. Bd. Nr. 5.
Tab. 38. Untersuchung zwecks Feststellung eines unter dem
Fise setzenden Stroms.
Quadrant der Kompaß
rose, innerhalb dessen
die Triftriditung liegt.
Gradmaß
Relati\
nadi
e Triftgesdiwindigkeit
der Größe geordnet
Anzahl der beob
Triftgeschwindig-
keiten
0,49
2,14 2,29 2,52
2,80
2,81
3,89 5,10 5,50
5,67
1. Quadrant
6,43
8,23
6,52 6,61 7,18
9,64
8,17
0—90
11,37
11,70
26,55
20
1,23
1,67 2,14 3,06
3,06
5,14
5,70 7,20 7,41
7,54
7,78
8,02 8,4 8,97
9,05
2. Quadrant
11,83
11,83 12,86
15,34
90—180
16,88
18,75 19,55
31,90
35,07
25
0,15
0,30 1,00 1,17
1,30
3. Quadrant
1,39
3,37
1,50 1,55 1,99
3,59 3,70 3,92
3,24
4,22
180—270
5,66
6,09 7,84 8,57
11,96
12,74 14,91
22
0,19
0,23 0,33 0,54
0,85
4. Quadrant
0,90
1,46
0,99 1,06 1,12
1,73 2,83 3,00
1,43
3,60
■270—360
3,74
8,40
4,42 4,55 6,64
9,10
7,95
11,96
18,56
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VI. Zusammenfassung.
Wir wollen jetzt noch in einem kleinen Schlußkapitel versuchen, die gewonnenen Erkenntnisse
zusammenzufassen und auf den strengen Winter 1928/29 anzuwenden.
Beginnen wir mit der Ursache der Vereisung, dem Frost, so haben wir gesehen, daß die Eisbildung
von der Stärke und der Verteilung des Frostes wesentlich abhängt (s. Taf. 5 Fig. 2 u. 3). Der Winter
1928/29 übertrifft an Kälteintensität alle übrigen seit Beginn dieses Jahrhunderts. Die Kälte nimmt
nicht wie im Mittel gleichmäßig wachsend zu, vielmehr erkennen wir bei Swinemünde ein relatives
Maximum. Mit der außerordentlich starken Kälte läuft parallel auch die Vereisung, die sich nach
Seite 33 aus dem Zusammentreffen von großer Kälte und langandauernder ununterbrochener Frost
periode erklärt. Verstärkend wirken ferner noch der späte Eintritt der Frostperiode zurZeit des jähr
lichen Minimums der Wassertemperatur und die dem kühlen Sommer 1928 entsprechende allgemein
geringe Meereswärme. So trafen also alle nur erdenklichen Bedingungen für eine überaus starke
Vereisung im Winter 1928/29 zusammen.