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Full text: 52, 1933/34

Dr. Johann Richter : Die Vereisung der Beltsee und südlichen Ostsee im Winter 1928/29. 
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wollen wir folgendes Verfahren einschlagen: 
Werte für r heraus: 
r = 35,07 
31,90 
26.55 
Aus den Tab. 34 bis 57 greifen wir die maximalen 
4/3. Luleälf 
5/3. Luleälf 
5/3. Sayn. 
Da seit Beginn der Abtriftperiode nur schwache Winde geweht hatten, in den allermeisten Fällen 
nur von 1 bis 2 Grad Beaufort, sind wir berechtigt anzunehmen, daß die oben angeführten großen 
Werte für r nur durch einen sehr geringen Eiswiderstand bedingt waren. Wir nehmen an, dieser 
minimale Eiswiderstand nähere sich der Zahl Null, dann wird nach Ekmans Theorie der Ablen 
kungswinkel = 45 Grad. (Wir wollen aber nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß unsere An 
nahme völlig willkürlich ist). Aus der Darstellung der Eisverhältnisse auf Seite 16 können wir 
entnehmen, daß die Eisbedeckung im Fehmarnbelt zu dieser Zeit noch beträchtlich war, doch mag sie 
im Langelandbelt schon viel geringer gewesen sein. Es wird also ein gewisser, uns aber unbekannter 
Eiswiderstand bestimmt noch vorhanden gewesen sein. 
Aus obigen drei Werten berechnen wir uns das Mittel zu 
r - 31.17, woraus wir nach der Formel S. 52 finden 
c = 5,23 • 10~ 5 . 
W ir sahen soeben, daß der Eiswiderstand in Wirklichkeit noch beträchtlich größer gewesen sein 
muß. Infolgedessen ist unser Wert « = 45 Grad zu groß, also c = 5,23 ■ IO“ 5 zu klein und somit die 
Wirkung des Windes auf das Eis in Wirklichkeit größer. Vergleichen wir aber unser Ergebnis mit 
dem Werte Sverclrups für den nordsibirischen Schelf. 
c = 5,47 . IO" 6 , 
so finden wir, daß die Wirkung des Windes auf das Ostsee-Eis, abgesehen vom Koeffizienten, ob 
gleich noch zu klein, doch noch um eine Zehnerpotenz größer ist. Wenn wir nun beachten, daß das 
Eis der Ostsee, hervorgerufen durch eine nur nach einigen Wochen zählende Frostperiode natürlich 
längst nicht so mächtig ist, wie der dauernd vereiste nordsibirische Schelf, so bekommen wir doch 
eine einigermaßen befriedigende physikalische Deutung unseres c-Wertes. 
Unter Zugrundelegung dieses Wertes können wir nun auch die theoretischen Ablenkungswinkel 
berechnen: Wir finden sie in den Tab. 54—57 zusammengestellt. Die Berechnung erfolgte nach der 
auf Seite 52 angegebenen Formel (1). Verglichen mit den beobachteten Werten stellen sie doch den 
unkontrollierbaren Landeinfluß recht überzeugend dar. Außerdem gestatten uns die berechneten Ab 
lenkungswinkel eine Berechnung des Eiswiderstandes 
k /• • cotg «, 
dessen Werte wir ebenfalls in den Tab. 34 bis 37 finden. 
Betrachten wir nun die Oertlichkeit des Triftablaufs und setzen sie in Beziehung zu den Ab 
lenkungswinkeln, so sehen wir deutlich, wie die Triftrichtung von der geographischen Land 
verteilung fundamental beeinflußt ist. Am allerdeutlichsten tritt diese Erscheinung natürlich im 
Langelandbelt auf. Perioden aus der Trift der 
Götaälf vom 11. 2. bis 5. 3. 
Sayn 17. 2. bis 25. 2. 
Luleälf 10. 2. bis 6. 3. 
sind Beispiele dafür. 
Die Triften durch die Gedser Enge 
Luleälf vom 9. 3. bis 10. 3. 
Götaälf 9. 5. bis 11. 5. 
Sayn 7. 3. bis 9. 3. 
Ceres 14. 3. bis 15. 3. 
zeigen ausnahmslos dieselbe Richtung und Linksablenkungen. Der restliche Teil der Triften spiegelt 
die Tiefenlinien des Fehmarnbelts fast vollständig wider. 
1) sin « 
r 
c
	        
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