20
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 52. Bd. Nr. 4.
Die Häufigkeit von Niederschlag an der Küste. Tabelle 5.
(Als Maß für die Häufigkeit von „Schlechtwetterbewölkung“ d. h. im wesentlichen niedriger geschlossener
Wolkendecken.)
J
F
M
A
M
J
J
A
S
0
N
I)
Fr.
So.
He.
Wi.
Jahr
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
Ivigtut
42
39
42
37
35
33
32*
32*
50
42
40
39
38
32*
44
40
39
Godthaab
52
50
52
43
39
33*
35
42
47
45
47
45
45
37*
46
49
44
Jacobshavn
29
29
82
27
29
23*
29
29
37
35
40
32
29
27*
37
30
31
Angmagsalik
55
50
52
50
48
40
32*
32*
53
52
53
61
50
35*
53
55
48
Upernivik
i6*
18
23
17
26
23
26
29
37
42
37
23
22
26
39
19*
27
Sie zeigen deutliche Gesetzmäßigkeiten. Die Maxima der Häufigkeit von „Schlechtwetterbewölkung“
fallen in den Herbst und Winter, die Minima in den Sommer. Eine Ausnahme davon macht das stark
nördlich gelegene Upernivik mit einem Minimum im Winter. Das am stärksten ausgeprägte Maximum
zeigt Angmagsalik im Herbst und Winter, was mit einer Lage an der Rückseite der Islandzyklone zu
sammenhängt. Scheidet man diese Station und das geschützt gelegene Ivigtut aus, so zeigt sich in den
Jahresmitteln sehr deutlich eine bedeutende Abnahme nach Norden zu.
Der Gang der Niederschlagsintensität (hier als Maßzahl für die mittlere „Dicke der Schlechtwetter
bewölkung und deren Dauer“ betrachtet) wurde bereits auf Seite 16 ausführlich besprochen, so daß sich
dies hier erübrigt. Ausdrücklich erwähnt soll aber werden, daß auch die Intensitätszahlen darauf hin
deuten, daß die Dicke und Dauer der Schlechtwetterbewölkung um so geringer wird, je weiter man sich
nach Norden begibt.
Das einzige, was über das Inlandeis noch nachzu
tragen ist, ist ein Vergleich mit der Niederschlags
häufigkeit an der Küste. An Hand von Tabelle 6 soll
dies durchgeführt werden. Betrachtet man zunächst die
von Extrapolationen freie Spalte „Zeit der Expeditions
wege“, so zeigt sich, daß die Zahlen für das Inlandeis i m
allgemeinen etwas kleiner sind, als an der Küste.
Dasselbe ergibt auch ein Vergleich der extrapolierten
Jahresmittel mit den Zahlen der Küste. Der Unterschied
ist aber nicht sehr groß, so daß eine besonders
bevorzugte Stellung des Inlandeises sich nicht fest
stellen läßt.
Das hier angewandte Verfahren zur Ermittlung
einerseits der „Häufigkeit“ und andererseits der „Dauer
im Laufe eines Tages in Verbindung mit der Dicke“
der Schlechtwetterbewölkung ist natürlich nur als eine
Schätzung aufzufassen. Dieselbe ist aber immer noch als
zuverlässiger zu bezeichnen als kurzfristiges Zahlen
material über Wolkenarten und Grad der Bedeckung.
Dies ganze Kapitel soll aber nicht nur aus indirekten
Angaben bestehen. Es sollen deshalb im folgenden einige
meist nur auf kurzfristigen Beobachtungen beruhende Zahlen angegeben werden, die zwar sichere Schlüsse
nicht zulassen, aber wenigstens unmittelbare Beobachtungen darstellen. Es wird sich zeigen, daß sie
durchaus in Übereinstimmung stehen mit den aus den Niederschlagsverhältnissen gezogenen Schlüssen.
Häufigkeit von Niederschlag an der
Küste und auf dem Inlandeis.
(Als Maß für die Häufigkeit von Schlecht
wetterbewölkung, d. h. im wesentlichen nie
driger geschlossener Wolkendecken.)
Zeit der
Exp. - Wege
Jahres
mittel
%
%
Weg Nansen
36
38
Ivigtut
50
39
Godthaab
47
44
Weg De Quervain.
24
31
Jacobshavn
29
31
Angmagsalik
32
48
Weg Koch Wegener
25
25
Upernivik
25
27
Tabelle 6.