Fritz Wagner: Diemeteorol. Beobachtungen während der Einweisungsfahrt für die Höhenwindmeßstelle F 33
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Pilot 64
Höhe
Richtung
Geschwindigkeit
Höhe
Richtung
Geschwindigkeit
175 m
5°
11.3 m/sec
1575 m
348“
3.3 m/sec
9°
14.0 m/sec
348“
525 m
10°
15.0 m/sec
2100 m
282°
2.4 m/sec
12°
9.2 m/sec
2450 m
209°
12°
9.2 m/sec
2800 m
203“
1050 m .
51°
6.0 m/sec
3150 m
203°
10.0 m/sec
1225 ni
64°
2.5 m/sec
3500 m
192°
11.0 m/sec
1400 m
15“
2.5 m/sec
haben wir eine unabhängige Vergleichsmcssung, nach der der gemessene Geschwindigkeits-
betrag um 1 bis 2 m/sec zu hoch ist, bei einer wahren Strömungsgeschwindigkeit von
etwa 10 bis 11 m/sec. Die Erhöhung des gemessenen Qeschwindigkeitsbetrages ist auch
erklärlich, denn auf der Querstrecke trifft der quereinfallendc Wind das Schiff freier, und
er wird beim überschreiten des Schiffes stärker beschleunigt als wenn er bei vorderlichen
Winden erst das Vorschiff und dann das Brückenhaus überströmen muß. Da die Größe der
Beschleunigung nicht bekannt ist, kann eine zuverlässige Reduktion aller gemessenen Windwerte
auf den wahren Wind nicht durchgeführt werden. Aber das eine läßt sich mit Sicherheit aus
den Beobachtungen entnehmen, daß die größten Windgeschwindigkeiten auf der Querstrecke
auf der Seite nach Sao Thiago zu liegen.
Die beiden Inseln Fogo und Sao Thiago sind in dem beobachteten Fall keine gleichartigen
Strömungshindernisse, da die Insel Fogo von der scharfbegrenzten Passatströmung nur umströmt
werden konnte, während die Insel Sao Thiago wegen ihrer geringen Höhenerstreckung auch
noch wesentlich überströmt wurde, wie ohne weiteres aus den Wolkenformen über der Insel
auf Bild Nr. 7 der Tafel 5 entnommen werden kann. Die verschiedenartige Umströmungsform
der beiden Inseln bedingt auch eine unsymmetrische Ausgestaltung des Stromfeldes zwischen
den Inseln, jedoch überrascht die angetroffene Windgeschwindigkeitsverteihmg, da eher eine
Geschwindigkeitsabnahme nach der überströmten Insel Sao Thiago zu erwarten war.
Diese Feststellung läßt die Vermutung aufkommen, daß das beobachtete Stromfeld nicht
stationär ist. Gestützt wird diese Vermutung durch die Tatsache, daß auf gleichbleibendem
Kurs südlich der Insel Fogo auch die Konvergenzlinie zwischen den beiden umströmenden Luft
massen zweimal durchfahren worden ist, was darauf schließen läßt, daß die Konvergenzlinie
eine pendelnde Bewegung ausführte. Es ist nicht zu bezweifeln, daß gleichsinnig mit der Pen
delung der Leeströmung auch eine Verlagerung der Zonen der Windbeschleunigung erfolgt.
e) Beobachtungen des Luftdruckes an den Kapverdischen Inseln.
Die vom täglichen Gang befreite Luftdruckverteilung bei den Inseln läßt eine Überlagerung
der einzelnen Inseleinflüsse erkennen. Infolge der Überlagerung der beiden Inseleffekte und
weil der Schiffskurs nicht in der Nähe der hauptsächlichsten Störungsstellen des Stromfeldes
vorbeiführte, zeigt die Luftdruckverteilung nicht so ausgeprägte Merkmale, wie bei der Insel
Palma.
Bei der Anfahrt zur Insel Fogo näherte sich das Schiff dem Luftdruckminimum in Lee der
Insel, und der Luftdruck fiel daher von 760,8 auf 760,6 mm. Mit zunehmender Entfernung von
der Insel auf dem Querkurs steigt der Luftdruck im ersten Drittel der Strecke wieder an, um
dann erneut mit der Annäherung an Sao Thiago von 761,1 bis auf 760,8 mm zu fallen. Erst auf
der Fahrt an der Westküste von Sao Thiago entlang, steigt der Luftdruck von 760,8 bis 761,6 mm
in dem Staugebiet in Luv der Inselgruppe an.
Ein in den Grundzügen durchaus entsprechendes Bild der Luftdruckverteilung war während
der Ausreise bei der Durchfahrt zwischen Santo Antao und Sao Vicente festgestellt. Es wird