G. Falkenberg: Ostpreußische Küste als einheitlicher Sturmwarnungsbezirk.
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8 h (27./28): Tie! 732.5 südliche Bottensee. Nach vorübergehender Vertiefung sich allmählich aufiüllend
und O-wärts ziehend. 28. 8 h : 735 NW-Rußland. Frische bis stürmische W-Winde mit zunächst
S-, später N-Komponente . 1 A 2. Zweifelhaft am 28. Windrichtung Rossitten, Pilikoppen. 4
120. 1929 1.13. 8 h (13./14.): Tief 730 Rußisch-Finnisches Grenzgebiet. Stationäres Verhalten, sich
dabei auffüllend. — NW-Sturm. 1 B 1 — Zweifelhaft am 30. 20 h Windrichtung Karkelbeck. 4
121. 1929 11.14. 8 h (14./16.): Teiltief 755 Ungarn, Hoch 782.5 N-Skandinavien, SO-wärts auskeilend.
Fast stationäres Verhalten. — Starke, zeitweilig stürmisch auffrischende O-Winde mit vorwiegend N-
gegenüber S-Komponente überwiegend. I C 1. — Zweifelhaft Windstärke Memel. 4 122. 1929
VI. 1. 8 h : Tief 750 Baltikum. NO-wärts ziehend. — NW-Sturm. 1 B 1. — Zweifelhaft Windstärke
Karkelbeck. * 1255. 1929 VH. 7. 8 h : Tief 750 Polen und Ostpreußen. Unter Vertiefung N-wärts
ziehend. 24 Stunden später 740 mittlere Ostsee. —— NW-Sturm linksdrehend Frisches Haff und Sam-
landküste, sonst SW-Sturm. 11. 4 124. 1929 IX. 6. 8 h (6-/8.): Tief 747.5 vor Finnischem Meerbusen.
Unter Vertiefung O-wärts ziehend. 7. 8 h : 730 NW-Rußland. — NW-Sturm. I B 1 4 125. 1929
X. 10. 8 h (10./11.): Teiltief 750 Pommersche Küste. NO-wärts abziehend, u. 8 h : Neues Tief 725
mittelskandinavische W-Küste. Ausläufer bis Skagerrak. Unter Auffüllung O-wärts ziehend. — Starke,
zeitweilig stürmische SW-Winde. 1 A l. —— Zweifelhaft Windrichtung Pilikoppen. 4 120. 1929
X. 15. 8 h : Tief 735 Finnland. Unter Auffüllung O-wärts ziehend. — NW-Sturm. I B 1. — Teil
weise zweifelhaft Windrichtung Pilikoppen. 4 127. 1929. XII. 15. 8 h (15./16.): Tief 730 Nordskandi
navien. Unter allmählicher Auffüllung O-wärts ziehend. 16. 8 h : 735 nördliches Finnland. — Starke
bis stürmische NW-Winde. I B 1. — Zweifelhaft Windrichtung Karkelbeck, teilweise zweifelhaft am
15. Windrichtung Pilikoppen, zweifelhaft Windstärke Terranova.
E. Zusammenfassung und Ergebnis.
Die Sturmsignalisten haben täglich um 8, 14, 20 Uhr zu beobachten; darüber hinaus möglichst
zweistündig nach dem Eingang von Wind- und Sturmwarnungen 1 ). Diese zweistündigen Beobachtungen
sind während der 127 Stürme angestellt auf den 19 ostpreußischen Sturmwarnungsstellen in 81.8 Prozent,
auf den 7 memelländischen Sturmwarnungsstellen (ohne Kuwertshof) in 43.2 Prozent, insgesamt in
72.3 Prozent der Fälle. Sieht man von den 12 Stürmen ab, für welche keine Warnungen erlassen
sind (Nr. 5, 8, 11, 12, 16, 27, 29, 30, 40, 53, 63, 64), so erhöhen sich diese Zahlen auf 89.3, 47.2,
79.1 Prozent.
Die 127 Stürme sind in den Tabellen Ia und Ib 2 ) nach dem Quadranten ihres Einsetzens und
ihrer Drehungsrichtung 3 ) geordnet. In der Tabelle Ia ist für jede Station die höchste Windstärke
während jedes Sturmes vermerkt worden; ausgefallene Beobachtungem sind durch Striche (—) ge
kennzeichnet. Tabelle Ib wurde aus Ia abgeleitet, indem aus den zugehörigen Werten von Ia der
höchste in Ib eingetragen wurde, so daß die höchste Stärke jedes Einzelsturmes in jedem Küstenab
schnitt unmittelbar der Tabelle Ib zu entnehmen ist
In den Tabellen Ia und Ib 4 ) sind die aus zweistündigen Beobachtungen abgeleiteten Höchstwerte
durch fette Ziffern, die nur aus den Beobachtungszeiten 8, 14, 20 Uhr abgeleiteten Höchstwerte durch
magere Ziffern, die zweifelhaft erscheinenden Werte durch kursive Ziffern voneinander unterschieden.
In der chronologischen Sturmbeschreibung ist außerdem auf weitere zweifelhaft erscheinende Angaben
') Dienstanweisung für die Sturmwarnungsstellen der Deutschen Seewarte. Sechste Auflage S. 9.
2 ) Tabellen siehe am Schluß der Arbeit.
s ) Abschnitt C dieser Arbeit.
4 ) Fette Ziffern sind in Tabelle Ib auch dann verwandt, wenn nur an einer einzigen der zugehörigen Stationen zwei
stündig beobachtet war.